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Marc Schinzel: "Schinzel Pommes"

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Satan über dem olympischen Paris?

Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris. Ein Spektakel in einer Stadt, die sich für Inszenierungen eignet wie kaum eine zweite. Zum ersten Mal fand der Einzug der Athletinnen und Athleten nicht in einem Stadion statt, sondern auf der Seine, in einem farbenprächtigen Bootskorso. Einbezogen wurden die prächtigen Gebäude mit Reminiszenzen an die französische Geschichte, die Europa über Jahrhunderte prägte. Ein Höhepunkt war der Auftritt von Céline Dion mit dem Piaf-Lied "L'hymne à l'amour", das sie vom Balkon des Eiffelturms in die Welt hinaustrug.

In Erinnerung bleibt auch eine Szene, in der Dragqueens, queere Personen, ein Transgender-Model und ein blau bemalter, fast nackter Sänger, der den griechischen Weingott Dionysos verkörpern sollte, an einem Tisch ein frivoles Gelage nachstellten. Mit Verzögerung setzte in konservativen Kreisen ein Shitstorm ein, der in den sozialen Medien zum Orkan anschwoll.

Viele störten sich an einer vermuteten Persiflage des berühmten Wandgemäldes "Das letzte Abendmahl" von Leonardo da Vinci. Sie warfen den Organisatoren vor, im Wahn einer queeren Ideologie den christlichen Glauben verhöhnt und die Gefühle gläubiger Menschen verletzt zu haben. Der im olympischen Kontext nicht abwegige Hinweis des Regisseurs, man habe eine Götterparty auf dem Olymp darstellen wollen, wurde als Ausrede abgetan.

Auf Kosten der Gefühle anderer wird zelebrierte Toleranz zur Intoleranz.

Zu queeren Grossanlässen habe ich wenig Zugang. Deren Fokussierung auf die Geschlechtlichkeit ist mir häufig zu schrill. Die Betonung einer entsprechenden Gruppenidentität empfinde ich als stereotyp, teils ausgrenzend. Der lange Kampf queerer Menschen gegen Diskriminierungen durch die Mehrheitsgesellschaft machte ein Zusammenstehen in der Gruppe allerdings unerlässlich.

Über Geschmack lässt sich streiten. Ob sich die queere Community in dem bizarren Göttergelage wiedererkannte, ist offen. Richtig ist, dass auf Kosten der Gefühle anderer zelebrierte Toleranz zur Intoleranz wird. Das wird heute oft verkannt. Doch lassen die Kunst- und die Religionsfreiheit selbst als widerwärtig wahrgenommene Kritik an religiösen Inhalten zu. Das ist eine Errungenschaft der Aufklärung.

Die Flut an massiv überzogenen, primitiven, ja brutalen Reaktionen auf die besagte Szene zeigt, wie dünn der Firnis der Zivilisation bei uns immer noch ist oder wieder werden könnte.

Sarah Regez, Fachfrau für Wokeismus in der SVP, schreibt auf X (vormals Twitter) von "schockierendstem Dreck". Unternehmensberater Markus Krall, vor Kurzem noch Mitglied in der vom früheren Präsidenten des deutschen Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maassen, geleiteten deutschen Werteunion, meint auf X: "Wenn diese pädophilen Satanisten so weitermachen, kommt man am Ende noch zum Schluss, dass an der Inquisition doch nicht alles schlecht war."

Heuchelei sei die Sprache des Teufels, meint Papst Franziskus.

Nicolas Rimoldi, selbsternannter Retter der Schweiz, stellt auf X einen Stromausfall in Paris, der die Basilika Sacré-Coeur verschont haben soll, in einen Bezug zur "satanistischen Eröffnungsfeier". Rimoldi dankt dem Mullah-Regime in Teheran, weil es "das Christentum härter verteidigt als Frankreich".

Den diskriminierten Christen und Juden im Iran, den Bahá'i und Kurden und den zahllosen iranischen Frauen, die, weil sie kein Kopftuch tragen, geschlagen, eingekerkert und getötet werden, dürfte das Lob im Hals stecken bleiben.

Schliesslich beklagt Martin Grichting, unter dem erzkonservativen Bischof Vitus Huonder bis 2019 zweiter Mann im Bistum Chur, die Olympia-Organisatoren hätten "an den Grundfesten des Westens gesägt" (NZZ vom 28.07.2024). In der langen Zeit des schlimmen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch kirchliche Würdenträger hörte man von Grichting, der Homosexuellen nahe legt, enthaltsam zu leben (SRF, Sternstunde Religion, 12.04.2015), nichts Vergleichbares.

Satan über dem olympischen Paris? Eher nicht. Heuchelei sei die Sprache des Teufels, meint Papst Franziskus in einer Predigt vom 15. Oktober 2019. Auch darüber könnte man nachdenken.

5. August 2024
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Marc Schinzel, geboren 1963, studierte und doktorierte an der juristischen Fakultät Basel und absolvierte ein Postdoc-Studium in Völkerrecht und internationalen Beziehungen an der Columbia University, New York. Er arbeitet beim Bundesamt für Justiz mit Schwerpunkten im Staats- und Religionsrecht. Mit seiner Familie wohnt er in Binningen, wo er aufgewachsen ist. Seit 2015 vertritt er die FDP im Baselbieter Landrat, seit 2016 im Einwohnerrat Binningen. Schinzel gehört der Geschäftsleitung der FDP BL an. Seine Interessen sind Geschichte, Musik sowie nahe und ferne Kulturen. © Foto Landeskanzlei BL

marc.schinzel@gmail.com

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Ausgrenzung und Hass nehmen wieder zu"

Sehr lesenswerte, tolle Kolumne von Marc Schinzel zur Eröffnungsfeier der Olympiade in Paris. Schon den ungewöhnlichen Rahmen der Eröffnungsfeier fand ich faszinierend. Die vielen künstlerischen Darbietungen machten das Ganze zu einem einmaligen Event. Dass Dragqueens, quere Menschen und ein Transgender-Model prominente Auftritte hatten, verkörperte den olympischen Geist eindrücklich.

Ebenso eindrücklich im negativen Sinne waren schrille, teilweise inakeptabel agressive Hasstiraden gegen diese Menschen. Erstaunt haben mich diese Reaktionen aber nicht. Es ist leider so, dass Ausgrenzung und Hass wieder zunehmen und in gewissen politischen und religiösen Kreisen salonfähig sind – manchmal in einem Mass, das schon fast Angst machen kann.

Ob von Sarah Regez, Hans-Georg Maassen, Nicolas Rimoldi oder anderen Hasspredigern – die Botschaft ist immer dieselbe: beschimpfen, entwerten, ausgrenzen, drohen. Für eine Diskussion auf halbwegs akzeptablem Niveau reicht es nicht. Dafür sind die Sozialkompetenzen und intellektuellen Möglichkeiten dieser Damen und Herren wohl allzu bescheiden. 


Thomas Zysset, Bolligen



"Zwei Seiten derselben Schrott-Medaille"

Die Olympiade und den Shitstorm dazu sehe ich als zwei Seiten derselben Schrott-Medaille. Entsprechen doch beide einer gigantisch und glorreich inszenierten Verwahrlosung der griechisch-römisch und jüdisch-christlich begründeten Raubtier-"Zuvielisation". Und es kommt noch schlimmer: Olympiade und Krieg sind beides Massenveranstaltungen, bei denen es im Kern gierig, herrsch- und vergnügungssüchtig sowie zerstörungswütig um Gewinnen oder Verlieren geht. Zum einen bis zur Goldmedaille. Und zum andern bis zum Tod.
 


Ueli Keller, Allschwil



"Lichtstrahl der Aufklärung"

Danke, Marc Schinzel, für diese differenzierte und engagierte Kolumne, in der ein Lichstrahl der Aufkläung aufleuchtet. Zur gesellschaftlichen, politischen und geistigen Aufhellung der Welt hat Frankreich in den vergangenen Jahrhunderten ja einiges beigetragen. Umso erfreulicher, dass die Eröffnung der Olympiade in der Cité des lumières davon auch ein eindrückliches Zeugnis ablegte. Dass dies nicht allen gefallen kann, wen wunderts? Es zeigt aber deutlich, dass der Aufbruch zur Aufklärung noch nicht passé ist ...


Christoph A. Müller, Basel


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"Wie Kamala Harris in ihrem ersten TV-Interview die Kritik von Donald Trump an sich abprallen läs"

bz
Newletter-Schlagzeile
vom 30. August 2024
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Kamala ist halt schon läs.

RückSpiegel

 

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.
 

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.

Jo Krebs
übergibt nach über 23 Jahren seine Stelle als Leiter Unternehmenskommunikation von Primeo Energie an Nachfolger Fabian Hildbrand.

Die Israelitische Gemeinde Basel wählt mit Steffi Bollag als Nachfolgerin von Emmanuel Ullmann erstmals eine Frau zur Präsidentin.

Sabina Brocal wird am
1. August Förderchefin der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement Basel-Stadt.

Die Stadtreinigung des Basler Tiefbauamts wird ab 12. August neu von Markus Müller geleitet, sein Vorgänger Dominik Egli geht in Pension.

Christoph Jorns wird am 1. Juli Finanzchef der Basler Lebensversichererin Pax als Nachfolger von Alex Flückiger.

Mirjam Christ-Crain
 von der Universität Basel erhält den mit 200'000 Franken dotierten Otto-Naegeli-Preis für ihre patientenorientierte klinische Forschung.

Kimrobin Birrer übernimmt das Parteisekretariat der GLP Baselland von Yves Krebs.

Barbara Staehelin hat am
1. Mai das Verwaltungsrats-Präsidium des Kantonsspitals Baselland von Madeleine Stöckli übernommen.

Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.