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Marc Schinzel: "Schinzel Pommes"

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Weihnachten möge kommen!

"Diese Weihnachtszeit kommt zur falschen Zeit", meinte mein Kollege Max Kaufmann vor zwei Wochen in seiner OnlineReports-Kolumne "Falscher Moment für Besinnlichkeit". Angesichts der politischen Ereignisse habe er "keine Lust auf ein 'Fest der Liebe'", das "Harmonie beschwört".

Weihnachten, diese sperrige Zeit, platzt rein in unsere übervolle Agenda. Fröhlich sein in einer Zeit der Kriege und steigender Krankenkassenprämien? Krippe mit Kindlein und Engel inmitten politischer Turbulenzen in Deutschland, Frankreich und der Ungewissheit über die neue Regierung in Washington, die am 20. Januar übernehmen wird? Christbaum und alte Lieder in einem Ozean von Belanglosem, Deep Fake, auch Hass im weltweiten Netz?

Können wir uns das schöntrinken, mit perlendem Sekt, zwischen roten Kugeln und goldenen Sternen?

Muss ich mit mir im Reinen sein, um Weihnachten zu feiern? Muss ich meine Probleme gelöst haben und sämtliche Probleme der Welt noch dazu? Muss ich zerknirscht Busse tun für meine Fehler und Versäumnisse in den vergangenen Monaten, um an Heiligabend bestehen zu können? Feiern nur Heilige Weihnachten? Oder sind es die nie aussterbenden Heuchler, die keine Verantwortung übernehmen und doch immer alles besser wissen?

Muss ich mich verstellen, um das Fest begehen zu können?

-minu sagt, er verbringe Weihnachten mit seinem Mann Christoph in Italien vor dem Fernseher, "die Füsse unflätig auf dem Rauchertisch", mit Spaghetti aglio e olio.

So sieht Weihnachten aus. Oder auch nicht. Muss ich mich verstellen, um das Fest begehen zu können? Wer verlangt das von mir? Gott, die sogenannte "Gesellschaft" oder ich selbst?

Könnte es sein, dass wir uns übernehmen? Dass wir die Zeit permanent managen und in den Griff kriegen wollen, statt sie laufen zu lassen? Oft rennen wir vermeintlich verlorenen Stunden nach. Ist es das, was wir an Weihnachten intensiver als sonst spüren? Was uns schon in den Adventswochen bedrängt, wenn das Bemühen, die Festtage besonders gehaltvoll zu gestalten, zum erstickenden Krampf zu werden droht?

Freude, Trauer, Liebe und Hoffnung brauchen Raum. Intensive Gefühle kommen und gehen nicht auf Knopfdruck. Der emotionale Kalender wäre eine Höllenvision. Sonntags zwischen neun und elf: Betroffenheit und Mitgefühl für alle, denen es weniger gut geht als uns. Mittwochnachmittag: Tiefenentspannung. Freitagabend: problemfreie Zone, heiter und beschwingt ins Wochenende. Weihnachten als Wink, uns auf die Zeit einzulassen, statt sie beherrschen zu wollen?

Die Schatten bedrückender Armut verschwinden nicht im Kerzenschein.

Kriege gehen weiter, auch an Weihnachten. Die Schatten bedrückender Armut verschwinden nicht im Kerzenschein. Wärme und Geborgenheit, die wir alle auf unsere Art suchen, vermögen Unmenschlichkeit und Gefühlskälte drinnen und draussen nicht auszurotten. Manche, die einsam sind, sind es an den Festtagen erst recht. "Worte ergiessen sich wie endloser Regen in einen Papierbecher", singt John Lennon in "Across the Universe". Zu später Stunde, wenn Ruhe eingekehrt ist und sich die Gedanken entfalten, höre ich den Song besonders gern.

Weniger ist oft mehr. Wir müssen nichts Spezielles leisten an Weihnachten, müssen keine Erwartungen erfüllen, nichts versprechen, wortreich erklären, bereuen oder lösen. Vielleicht schaffen wir es einfach, den getakteten Kalender für einige Stunden zur Seite zu legen.

Es gibt auch Licht. Im wörtlichen Sinn für den vor wenigen Tagen befreiten achtjährigen Buben, der im dritten Lebensmonat zusammen mit seiner damals 19-jährigen Mutter im syrischen Kerker Saidnaya verschwand und in einem lichtlosen Verlies tief unter der Erde aufwuchs. Ein Kind, das miterleben musste, wie seine Mutter sexuell missbraucht und gefoltert wurde und das – unfassbar schrecklich – keine Ahnung hatte, wie ein Baum aussieht und wie ein Vogel singt und fliegt.

Weihnachten möge kommen, bei uns und in der Welt.

23. Dezember 2024
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Marc Schinzel, geboren 1963, studierte und doktorierte an der juristischen Fakultät Basel und absolvierte ein Postdoc-Studium in Völkerrecht und internationalen Beziehungen an der Columbia University, New York. Er arbeitet beim Bundesamt für Justiz mit Schwerpunkten im Staats- und Religionsrecht. Mit seiner Familie wohnt er in Binningen, wo er aufgewachsen ist. Seit 2015 vertritt er die FDP im Baselbieter Landrat, seit Juli 2024 ist er Gemeinderat in Binningen. Schinzel gehört der Geschäftsleitung der FDP BL an. Seine Interessen sind Geschichte, Musik sowie nahe und ferne Kulturen. © Foto Landeskanzlei BL

marc.schinzel@gmail.com

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Melanie Nussbaumer

Mein Lieblingswort
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"Es gibt noch jemanden, den Trump mehr auf dem Kicker hat als die Europäer – und das ist China."

bz
am 23. Januar 2025
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Seit wann interessiert sich Trump für Fussball?

RückSpiegel

 

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.
 

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.