Werbung

© Foto by DRG
"Historische Bedeutung des Ortes": Geplanter Kultur-Pavillon auf dem Münsterplatz

Kulturpavillon auf dem Münsterplatz findet keine staatliche Gnade

Etwas Kultur, etwas Gastronomie – doch denkmalschützerische Argumente führten zur rechtskräftigen Ablehnung


Von Peter Knechtli


Der Verein "Pro Münsterplatz" wollte am Rand des Kastanienhains einen Kultur-Pavillon mit kleinem Gastro-Angebot bauen. Während drei Sommermonaten sollte er den gepflästerten Basler Prachts-Platz sanft bereichern. Das Bau- und Verkehrsdepartement lehnte das Vorhaben aber aus Gründen des Denkmalschutzes ab.


Es mag vielleicht etwas erstaunen, dass ausgerechnet der Verein "Pro Münsterplatz" ein Baugesuch für ein Vorhaben auf dem Münsterplatz eingibt: Dessen Anwohner fühlen sich teilweise gestört durch mehrere Grossveranstaltungen wie Open Air-Cinema, Herbstmesse oder Weihnachtsmarkt. Sie haben sich vor zehn Jahren als Verein konstituiert in der Absicht, sich für eine Entwicklung und Nutzung des Platzes einzusetzen, "die der kulturellen und historischen Bedeutung des Ortes entspricht".

Doch in den letzten Monaten legte der Verein der Baubewilligungsbehörde ein eigenes Projekt zur Beurteilung vor: einen Sommer-Kulturpavillon der diskreten Art, der multifunktional genutzt werden könnte mit Lesungen, unverstärkter Musik, Ausstellungen und einem minimalen Angebot von Getränken und Snacks. Er soll jeweils während gut drei Sommer-Monaten geöffnet sein und danach wieder abgebaut werden.

"Wunderschönes Design"

Laut Präsident Darius Kny wollte der Verein proaktiv vorgehen, um einerseits seinen guten Willen zu zeigen, und anderseits abzuwenden, dass ein weiteres möglicherweise immissionsträchtiges Gastro-Angebot den historischen und mit Millionen-Aufwand neu gepflästerten Platz belastet, oder gar auf eine Grossveranstaltung verzichtet werde.

Der ursprünglich geplante Standort am Rande des Kastanienhains auf dem Durchgang zur Pfalz wurde später auf die linke Seite des Pisoni-Brunnens (kleines Bild) verlegt. Der mobil konzipierte, transparente Aufenthaltsort aus Holz, Glas und Stahl mit Dimensionen von neun auf sechs Metern soll die Bogenformen des Münsters und die Farben der umliegenden historischen Bauten aufnehmen und sich organisch in die Umgebung einfügen. Geplante Eröffnung: Sommer 2021.

200'000 Franken Investment

Das "wunderschöne Design" (Kny) haben zwei Basler FH-Innenarchitektur-Studentinnen entworfen. Die Kosten von 200'000 Franken würden von Investoren übernommen. "Erste Kontakte zu ihnen bestehen", sagte Kny zur OnlineReports, "sicher würden ein paar Leute des Vereins mitmachen". Er selbst scheint auch nicht abgeneigt zu sein. Das Projekt werde "nicht einstimmig, aber von einer deutlichen Vereinsmehrheit unterstützt".

Als Trägerschaft des Pavillons soll eigens ein Verein gegründet werden, dessen Vorstand paritätisch mit der Allmendverwaltung den Betriebs-Pächter auswählt.

Wie OnlineReports erfuhr und das Bau- und Verkehrsdepartement bestätigt, hat die Allmendverwaltung des Tiefbauamts hat "das Gesuch abgelehnt". Die massgebliche Begründung stammt von der Denkmalpflege und wurde "bei vergleichbaren Projektideen in den vergangenen Jahren auch vom Denkmalrat ausdrücklich vertreten", wie Sprecher Daniel Hofer betont.

Denkmal-Ensemble würde beeinträchtigt

Die Begründung: Der gesamte Münsterplatz sei "ein Denkmalensemble von höchstrangiger Bedeutung". Ein auf mehrere Betriebs-Monate angelegter Bau sei hier "aus Sicht des Denkmalschutzes nicht vertretbar". Das historisch und städtebaulich wichtigste Platzensemble der Basler Altstadt mit dem Basler Münster soll neben den zahlreichen Veranstaltungen auf dem Platz "auch ohne Beeinträchtigungen erlebt werden können".

Das Baudepartement hält aber auch fest: "Ein Pavillon und dessen Betrieb würde zu den bestehenden Veranstaltungen auf dem Platz hinzukommen und sie weder ersetzen noch vermeiden."

Darius Kny hat Mühe mit dem abschlägigen Bescheid. "Ich sah in der Begründung des Baudepartements keinen Punkt, der nicht lösbar wäre." Er suchte aufgrund der Bedenken das Gespräch mit der Denkmalpflege, die gemäss Departement "noch nicht abgeschlossen, verschiedene Optionen werden geprüft". Laut Hofer ist der Entscheid aber rechtskräftig.

Mehr über den Autor erfahren

15. Mai 2020

Weiterführende Links:


 Ihre Meinung zu diesem Artikel
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

Was Sie auch noch interessieren könnte

Letizia Elia und das
Basler Super-Festjahr

1. Februar 2025

Das OnlineReports-Monatsgespräch mit der Chefin von Basel Tourismus.


Reaktionen

Geplante Kutschenwelt in Riehen: Projekt zurückgezogen

31. Januar 2025

Präsident Nicolas Lüscher: "Nichts anfangen, wenn wirs nicht durchziehen können."


Ein Leben mit der Gitarre:
René Hemmig im Porträt

16. Januar 2025

Tagsüber Proteinforscher, abends Jazz- und Blues-Gitarrist: "Hemmig kann alles."


"Tanz im Varieté" hat
eine bewegte Geschichte

2. Januar 2025

Reportage: Vor der Ausstellung wird das Kirchner-Gemälde restauriert.


Reaktionen

Theater Basel: Beethoven in Marthalers Wurstmaschine

16. Dezember 2024

Mit seinem Werk "Tiefer Graben 8" lässt der Schweizer Regisseur das Publikum ratlos.


Reaktionen

Neues Helene-Bossert-Buch:
Erste Auflage unbrauchbar

8. Dezember 2024

Im wissenschaftlichen Werk des "Verlags
Baselland"
fehlen die Fussnoten-Ziffern.


Mit freundlichen Grüssen an die Nachwelt – eine Glosse

9. Oktober 2024

Nach den Beatles und Udo Jürgens: Ob auch Baschi einen vergessenen Song hinterlässt?


Theater Basel: Der "Ring"
ist fertig geschmiedet

7. Oktober 2024

Mit der "Götterdämmerung" hat der letzte
Teil von Richard Wagners Tetralogie Premiere.


"Siegfried" am Theater Basel:
Heldentaten und frühere Schuld

29. September 2024

Richard Wagners "Ring des Nibelungen" geht vor vollbesetzten Reihen in die dritte Runde.


Reaktionen

Kunstmuseum: Finanzchef
Tim Kretschmer ist weg

23. September 2024

Nach 2,55-Millionen-Defizit kommt es zu personellen Entscheiden.


www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

Melanie Nussbaumer

Mein Lieblingswort
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"opulentes Opus", "arbiträrer Reigen", "idiosynkratischer Charme", "posthume Lackierung", "generisches Sammelsurium", "empathische Intention"

bz
vom 4. Februar 2025
über das Sissacher
800-Jahre-Jubiläum
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Bombasmus angesagt – uns fehlen die Fremdwörter!

RückSpiegel

 

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.