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Klangvisionär Edgard Varèse

Eine Ausstellung im Museum Tinguely in Basel


Von Aurel Schmidt


Die Paul Sacher Stiftung konnte vor Kurzem den Nachlass des Komponisten Edgard Varèse übernehmen. Ausgewählte, bisher unveröffentlichte Dokumente daraus werden zur Zeit in einer Ausstellung im Museum Tinguely zugänglich gemacht. Die Eröffnung fiel nicht ganz zufällig zeitlich mit dem 100. Geburtstag des Mäzens und Dirigenten Paul Sacher (am 28. April) zusammen. Das Museum und die Paul Sacher-Stiftung, die mit 100 Hinterlassenschaften das Musikleben des 20. Jahrhundert dokumentiert und aufarbeitet, sind beide an den Blutkreislauf des Pharma-Konzerns Roche in Basel angeschlossen.

Edgard Varèse (1883-1965) war ein bedeutender Neuerer in der Musik des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung nennt ihn "Komponist, Klangforscher, Visionär". Das stimmt. Varèse experimentierte mit neuen Klangformen, indem er zum Beispiel Tonbänder einsetzte und Alltags- und Fabrikgeräusche als elektronische Interpolationen in seine Werke einfügte und dabei von "organisierten Klängen" sprach. Unter anderem hat Kent Nagano die wichtigsten Werke des Komponisten eingespielt. Sie sind seit Kurzem auf einer preiswerten Doppel-CD erhältlich. Es knackt und hallt und rauscht wie im verwunschenen Garten des Zauberers von Oz und ist phantastisch anzuhören.

Warum zum Beispiel Varèses Werk "Déserts" bei der Uraufführung 1954 einen Skandal auslöste, ist im Rückblick nicht mehr richtig nachzuvollziehen. Einer wie George Antheil hatte schon 1926 in seinem "Ballet mécanique" auf Klänge aus dem Alltagsleben (Sirenen, Hupen) zurückgegriffen. Der Schrecken von damals ist heute längst gewichen und Varèse, der Revolutionär von damals, nimmt dafür als Wegbereiter in der Musik einen historischen Platz ein.

Die Ausstellung mit 225 Exponaten zeigt Partituren, Porträts, Programme, Briefe von und an Varèse, Instrumente. Der grafische und kalligrafische Charakter der Partituren veranlasste Guido Magnaguagno, den Direkter des Museums Tinguely, dazu, Varèse als "Duchamp der Musikgeschichte" zu bezeichnen.

Der Komponist unterhielt enge Beziehungen zu Malern, Schriftstellern, Architekten, denen er viel zu verdanken hatte, wie er selber zugab. In der Ausstellung hängt ein Drahtportrait, das Alexander Calder von Varèse hergestellt hat. Als Schattenwurf wirkt es wie eine Zeichnung an der Wand. Bemerkenswert ist vielleicht auch eine Liste der verschollenen Frühwerke von Varèse, die selber schon ein zerfallendes Stück Papier ist und dessen erhaltene Teile sorgfältig wie ein alter Papyrus präpariert sind. Es gibt viel zu sehen (in einer Musikausstellung), aber in Form von Tonbeispielen auch viel zu hören.

Über alle Exponate gibt ein fabelhafter, 2,3 Kilo schwerer Katalog für 59 Franken Auskunft. Das Beiprogramm umfasst verschiedene Konzerte und ein Symposion über Edgard Varèse. Weitere Angaben können über www.tinguely.ch und www.paul-sacher-stiftung.ch in Erfahrung gebracht werden. Die Ausstellung dauert bis 27. August.

28. März 2006



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