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Vic Vergeat, 15. Mai 1951 – 1. November 2023

Vic Vergeat: Er liess uns von Hendrix träumen

Der ehemalige Toad-Gitarrist Vittorio "Vic" Vergeat stirbt mit 72 an den Folgen eines Unfalls. In Basel ist ein Memory-Anlass geplant.


Von Thomas Gubler


Es war im Sommer 1972, als im solothurnischen Egerkingen ein Rock-Festival über die Bühne ging. Als Hauptattraktionen waren die deutsche Band Frumpy mit der grossartigen Sängerin Inga Rumpf und die Schweizer Hardrock-Gruppe Toad gebucht. Und was Letztere dort bot, war eine echte Sensation.

Diesen Sound kannte man bisher nicht von einheimischen Bands, einen bluesigen Hardrock nämlich, mit dem zuvor die legendären Cream für Furore gesorgt hatten. Er wurde vom aus Sardinien stammenden Schlagzeuger Cosimo Lampis erzeugt und vom Bassisten Werni Fröhlich, der übrigens den Vergleich mit Grossmeister Jack Bruce nicht zu scheuen brauchte. Und natürlich und vor allem von einem Wahnsinns-Gitarristen, der zuvorderst auf der Bühne, im eigentlichen Rampenlicht, auf seiner Gibson-Firebird spielte, als ob der Leibhaftige hinter ihm her wäre.

Der Mann hiess Vittorio "Vic" Vergeat. Er war damals 21 Jahre alt und stammte aus Domodossola in Italien. Dort ist er nun am 1. November im Alter von 72 Jahren gestorben.

Er war damals als Gitarrist in unseren Breitengraden eine Klasse für sich.

Die Band Toad, die eben ihr zweites Album "Tomorrow Blue" herausgebracht hatte, riss im Sommer 1972 auch auf dem Land das Publikum förmlich von den Sitzen. Ja, die Leute waren so begeistert, dass sie von einem neuen Hendrix sprachen; dieser war zwei Jahre zuvor gestorben. Und Vic liess mit seinem Spiel und seinen Show-Einlagen wohl ganz bewusst Erinnerungen an den grossen Jimi Hendrix aufkommen. Er war damals als Gitarrist in unseren Breitengraden schlicht eine Klasse für sich.

 

Toad-Cover von 1971.

 

Und was dannzumal für Schweizer Bands alles andere als selbstverständlich war: Toad war auch kommerziell erfolgreich. Ihre erste LP (1971) mit dem farbigen Kröten-Cover wie ihre erste Single "Stay" verkauften sich gut. Und auch das zweite Album "Tomorrow Blue" wurde vom Publikum bereitwillig und von der Kritik lobend aufgenommen.

Neben dem Gitarren-Virtuosen hatte kein zweiter Frontmann Platz.

Trotz bunter Herkunft hatte man die Band stets als Basler Gruppe wahrgenommen. Sie hatte zu viert begonnen, mit Beni Jäger als Sänger. Seine stimmliche Qualitäten waren unbestritten. Doch Jäger und Vergeat harmonierten nicht. Neben dem Gitarren-Virtuosen hatte kein zweiter Frontmann Platz, sodass Beni Jäger die Band verliess und Vic fortan auch den Gesang übernahm.

Interne Auseinandersetzungen und Streitereien sollten dann auch dazu führen, dass Toad kein langes Leben beschieden war. Nach dem Abgang von Bassist Werner Fröhlich fiel die Band bald auseinander. Zwar gab es mehrere Comeback-Versuche. An die grossen Tage der Vergangenheit vermochte die Band aber nicht mehr anzuknüpfen.

1992 kehrte er nach Basel zurück.

Vic Vergeat verfolgte danach seine eigenen Projekte und feierte in der Folge vor allem in Amerika unter anderem mit dem Album "Down to the Bone" einige Erfolge.

1992 kehrte er nach Basel zurück und gründete mit seiner ersten Frau Dagmar eine Familie. Das Paar hatte zusammen zwei Kinder. Jo Vergeat, die Basler Grossrätin der Grünen und Kolumnistin von OnlineReports, ist die Stieftochter des Musikers.

Vor ein paar Jahren zog Vic Vergeat dann in seine alte Heimat Domodossola. Dort verunfallte er im Oktober so schwer, dass er am 1. November seinen Verletzungen erlag.

Für den 1. Februar 2024 plant seine erste Frau Dagmar einen Memory-Anlass mit zahlreichen Musikern und Weggefährten im Basler Atlantis. Und dann schwärmen wir vielleicht für Vic wie weiland für Jimi.

9. November 2023


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"Gitarrist von Gianna Nannini"

Unvergesslich für mich, ein Konzert von TOAD in der alten Komödie. Mit Power und Tönen – das war in unserer Gegend zu jener Zeit noch unbekannt. Im Memorial von OnlineReports bleibt unerwähnt: Vic war eine Zeit lang Gitarrist von Gianna Nannini. Leider habe ich sein Gastspiel vor nicht langer Zeit im "Schmalen Wurf" verpasst.


Roberto Lanz, Bottmingen




"The memories live on"

Vielen Dank für den Artikel! Ich hatte das Vergnügen und Privileg, diese zwei Alben mit Toad in London zu produzieren und sie während dieser Zeit auch zu managen.

R.I.P. Vic, the memories live on …


Christoph Schwegler, Basel



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"Spektakulärer Fackumzug mit viel Lichtkreativität"

ObZ
am 13. März 2025
in einem Untertitel
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Dem Fackelumzug wurden die Ergänzungsleistungen gestrichen. Nun flucht er.

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Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Kulturanthropologe Friedrich von Bose tritt am
1. November 2025 die Nachfolge von Anna Schmid als neuer Direktor des Museums der Kulturen Basel an.

Die 56-jährige Baslerin
Elena Guarnaccia wird per
1. April 2025 neue CEO von Kinderkrebs Schweiz mit Sitz in Basel.

Cemi Thoma wird ab
dem 1. August 2025 neuer Stadtverwalter von Liestal.

Der Verwaltungsrat der EBL hat Markus A. Meier per 1. April 2025 zum Mitglied der Geschäftsleitung und zum Leiter des neuen Verantwortungsbereichs Strategy, Assurance und Group IT ernannt.

Tanja Bugmann ist neue Geschäftsführerin der Basler Traditions-Confiserie Beschle.

Die Basellandschaftliche Pensionskasse erweitert die Geschäftsleitung: Manuel Flückiger führt künftig den neu geschaffenen Bereich "Digitalisierung und Innovation".

Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

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Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

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1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

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