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© Fotos by EBM
"Kein spezialisierter Museumsbetrieb": Konventionelle und praxisbezogene Angebote

EBM-Museum: Weniger Nostalgie – mehr Vermittlung

Die Elektra Birseck passt ihr Elektrizitäts-Museum dem Sparzwang und der neuen pädagogischen Ausrichtung an


Von Jan Amsler


Spar- und Aufräumstimmung im Elektrizitäts-Museum der Elektra Birseck (EBM) in Münchenstein: Das Lager wird geräumt und die Ausstellung ausgedünnt – zugunsten eines neuen Lehrpfad-Konzepts.


Stimmt es, dass das einzigartige Elektrizitäts-Museum der EBM in Münchenstein geschlossen wird? "Nein", dementierte Geschäftsleitungs-Mitglied Dominik Baier Befürchtungen, die OnlineReports zugetragen worden waren. Im Rahmen einer "Entsammlung" würden lediglich einige Mehrfach-Sammelstücke ausgeräumt, vorwiegend aus dem übervollen Lager.

1'500 Objekte auf dem Flohmarkt

Nachdem verschiedene Museen auf ein allfälliges Interesse an den bedeutungsvollen Exponaten hin angefragt wurden, konnten Privatpersonen an einem Flohmarkt am 27. September Einzelstücke der "doppelten, sechs- oder zehnfachen Exemplare" (so Baier) erwerben. Grund: "Wir sind kein spezialisierter Museumsbetrieb und können keine Sammlungspflege betreiben", begründete Baier den Abbau des Lagers, wo Berge an alten Elektro-Artikeln liegen (Bild links).

Etwa 1'500 Objekte, die "für museale Zwecke nicht mehr brauchbar waren", bot die EBM laut Sprecher Jo Krebs auf dem Flohmarkt an. Davon wurden etwa 150 Gegenstände zu Preisen zwischen zwei und 100 Franken verkauft. Nächsten Frühling, so Krebs weiter, werde ein zweiter Trödel-Termin stattfinden. "Wir haben einfach alles gesammelt", darum müsse die EBM jetzt aufräumen und wolle den Interessierten die nostalgischen, aber nicht bedeutungsvollen Artikel anbieten, statt sie einfach wegzuschmeissen.

Erlebnisweg für Wissensvermittlung

Noch bis vor etwa zweieinhalb Jahren betreute der ausgebildete Lehrer Klaus Beerli (66) das 1997 zum 100-jährigen Bestehen der EBM gegründete Elektrizitäts-Museum. Nach seiner Pensionierung wurde das 70 Prozent-Pensum jedoch nicht neu besetzt. Seither wird die Strom-Ausstellung, die durchschnittlich etwa 4'000 private Besucher und 10'000 Schüler pro Jahr verzeichnet, nur noch von der Kommunikationsabteilung gehegt, und die Führungen übernehmen Externe. Nicht mehr als Kurator, aber als Experte bei der "Entsammlung" der Ausstellungsgegenstände wirkt Beerli stundenweise immer noch mit.

Krebs verhehlte nicht, dass das rigide Sparprogramm der EBM auch das Museum betreffe. Die Dokumentation gelte als Kulturgut der Klasse B und sei somit "von kantonalem Interesse". Der Spareffekt betreffe vor allem das Wegfallen der aufwendigen Sonder- und Wechselausstellungen.

Mehr Platz für Lehrpfade

Die Strom-Ausstellung soll jedoch neu positioniert werden: Statt die historischen Objekte in möglichst üppiger Anzahl auf klassische Weise zu präsentieren, sollen sie stärker in das Konzept "Lernwelt Energie" integriert werden. Unter der Strategie "Wissensvermittlung" werde das Museum in einen "Erlebnisweg" umfunktioniert (Bild rechts). Dabei soll die Ausstellung zwar "ausgedünnt und entflochtet werden, um Lehrpfade zu gestalten", am Spektrum der zur Schau gestellten historischen Raritäten ändere sich aber nichts. Dafür sei eine neue Rubrik für "einen Blick in die Zukunft" zu sehen.

Im selben Raum sind neu die praktischen Anwendungen und gleichzeitig die dazu gehörenden nostalgischen Originale zu sehen. Die Lehrpfade werden nur noch alle zwei bis drei Jahre gewechselt.

Gute Gründe für Museums-Erhalt

Die Strategie umfasst laut Krebs mehrere Aspekte: Die "Lernwelt Energie" will zwischen Öffentlichkeit und Unternehmen vermitteln und neben der Wissensvermittlung auch der Imagepflege dienen. Als "Nachwuchs-Fördertool" wirke das Konzept zudem dem Fachkräftemangel in der nordwestschweizerischen Energiebranche entgegen. Darum könnten Schüler in einem Workshop beispielsweise den Beruf des Netzelektrikers erforschen und das "Stangenklettern" ausprobieren.

28. Oktober 2014


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