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Heiri Strub, unbeugsamer Chronist und bissiger KommentatorKurz vor seinem 90. Geburtstag zeigt der Künstler alte und neue Werke in der Basler Galerie Hilt Von Peter Knechtli Die Aussage des Bildes ist sofort erkennbar: Aus Rinnen und Schächten fallen Menschen du und ich in den dunklen Schlund - als unnötig, verbraucht oder unerwünscht ausgespuckt durch eine end- und rücksichtslos sich drehende Wirtschaftsmaschinerie. Diese Aussage des Bildes "Massenentlassungen" passt zur Generallinie, die sich durch Heiri Strubs Werk zieht. Es ist eine beissende Kritik an einem rein an Zahlen und Profit orientierten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen System, das jeden menschlichen Bezug verloren hat.
"Bundespolizei denunzierte Strub In Begegnungen mit dem Grafiker und Illustrator vergehen in der Regel nur wenige Sätze, bis er das Thema selbst auf den Punkt bringt, der sein ziviles und letztlich auch sein künstlerisches Leben massgeblich beeinflusst hat: Im Kalten Krieg geriet er ins Visier der Bundespolizei, der er zu einem unvorstellbaren Mass an Schnüffel- und Denunzierarbeit verhalf. Zusammen mit seiner Frau Lotti wurde er von 1936 bis 1989, als der so genannte Fichen-Skandal aufflog, überwacht. Zehn Kilogramm schwer und 28 Zentimeter dick sind die rund 1'700 Seiten umfassenden Polizeinotizen über den vermuteten, überwachten, abgehörten, beschatteten und letztlich unschädlich gemachten Bürger. Sein lakonischer Kommentar über die Polizeiakten: "Die schlechteste und teuerste Literatur, die in der Schweiz je geschrieben worden ist."
"Sich mit dem Kapital anbiedern, Strub blieb seiner meist stark zugespitzten Systemkritik bis auf den heutigen Tag treu, was mit dazu führte, dass ihm materieller Erfolg versagt blieb. "Heiri Strub ist nicht einer dieser modernen, zynischen Macher aus dem Schickimicki-Kunstbetrieb. Mit dem Kapital anbiedern, das wollte Heiri Strub nie, deshalb hat man seine Werke kaum je besprochen in der bürgerlichen Presse", sagte SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner heute Samstagnachmittag in seiner Rede zu Ausstellungsbeginn. "Er hat sich auch künstlerisch nicht auf Heldenverehrung von Parteibonzen eingelassen, sondern seine Bilder suchen den Zugang zu den einfachen Menschen." Beim staatlichen Kunstkredit sei er "schon immer abgemeldet" gewesen. Heiri Strub zum Neunzigsten: Galerie Hilt, Freie Strasse 88, Basel. 20. Mai bis 1. Juli. Öffnungszeiten: Di-Fr 9-18.15 Uhr, Sa 9-17 Uhr. 20. Mai 2006
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Vergänglichkeit wird zelebriert |
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Letzte Saison unter Ivor Bolton |
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unter Denkmalschutz |
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Auch musikalisch eine Grosstat |
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