© Foto by Jan Amsler, OnlineReports.ch
Bald nur noch ein Unverpackt-Laden in Basel: Abfüllerei im Gundeli schliesstDie Kundschaft sei seit etwa eineinhalb Jahren "massiv zurückgegangen", sagt Mitinhaber Ivo Sprunger. Die rot-grüne Stadt kauft offenbar lieber verpackte Lebensmittel ein. Von Jan Amsler und Alessandra Paone An der Wand hängen Behälter mit Nüssen, Reis, Müesli, Teigwaren. Öl kann man direkt aus metallenen Tanks abfüllen. Auch sonstige Haushaltswaren wie nachhaltige WC-Bürsten, Waschmittel und Seifen sind im Angebot.
Suche nach Erklärungen
Sprunger steht an diesem Dienstagmorgen alleine im Geschäft, wiegt ab, was die vereinzelten Kundinnen und Kunden auf die Verkaufstheke legen, und kassiert ein. Sie komme vor der Schliessung sicher noch einmal vorbei, verspricht eine Kundin. Sie bedauert das Ende der Abfüllerei.
Trend wendete nach Corona
Zu Beginn lief es gut. Sprunger spricht von einer "positiven Stimmung", die er auch auf die Klima-Proteste zurückführt. Vier Angestellte hatte die Abfüllerei zu besten Zeiten, heute beschäftigt das Unternehmen nur noch einen Mitarbeiter. Während des Corona-Lockdowns eröffneten Sprunger und Häberle in Liestal eine Filiale mit integriertem Café; nach eineinhalb Jahren war aber bereits wieder Schluss. Ineichen: "Gerade in Stresssituationen war es oft mit viel Aufwand verbunden." Die These liegt nahe: Die Menschen kaufen lieber verpackte Nahrungsmittel. Das trifft nicht auf Anina Ineichen zu. Die Basler Grünen-Grossrätin und Regierungskandidatin wohnt an der Güterstrasse und ist Kundin der Abfüllerei. Sie bedaure die Schliessung sehr, sei aber nicht überrascht, dass das Konzept nicht aufgegangen sei, sagt sie. Oft sei sie alleine im Laden gewesen. "Ich habe mich immer sehr bemüht, dort einzukaufen. Aber gerade in Stresssituationen war es oft mit viel Aufwand verbunden." Man brauche Zeit, weil man sich vor dem Einkaufen jeweils gut überlegen müsse, welche und wie viele Behälter man benötigt.
Landrätin Jaun musste Laden aufgeben
Auch Désirée Jaun glaubt, dass der Zeitfaktor eine wichtige Rolle spiele. Die Baselbieter SP-Landrätin und Birsfelder Gemeinderätin führte bis Ende April den Unverpackt-Laden Füllstelle in Birsfelden. Die Feedbacks der Leute seien immer sehr positiv gewesen, sagt sie. Dennoch habe sie verhältnismässig nur wenige Stammkundinnen und -kunden gehabt. "Bei mir hat man nicht alles gefunden und musste für den Rest trotzdem noch in den Coop oder in die Migros." Zudem seien wohl viele davon ausgegangen, dass ihre Produkte teurer seien. Sie habe sich aber bemüht, die Preise an jene der Grossverteiler anzupassen.
Veränderungen an der Güterstrasse
Sprunger und Häberle müssen jetzt Abschied nehmen. Sie stehen in Kontakt mit anderen Unverpackt-Läden und versuchen, die restliche Ware loszuwerden. Schulden hinterlasse man keine, sagt Sprunger. Und wegwerfen will man, natürlich, möglichst nichts. 28. Mai 2024
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