Werbung

Kommentare

<< [ 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | (...) | 263 ] >>

Wir fügen uns keiner Sprach-Polizei

Von PETER KNECHTLI

 

OnlineReports wird sich der Sprach-Polizei und den Inhalts-Zensoren nicht beugen. In den vergangenen Jahren stellten wir als Wort-Gewerbler zunehmend fest, dass sich selbsternannte Hüter der Korrektheit an unsere Redaktion wandten und von uns ostentativ verlangten, den einen oder andern Begriff nicht mehr zu verwenden. Sie machen ihre Forderungen geltend, als wären sie eine demokratisch und juristisch legitimierte Behörde – oder zumindest deren Statthalter.

Inzwischen hat sich die private Sprach-Polizei zu einer zersplitterten Truppe von Einzelkämpfenden ausgeweitet, die sich anheischen, den Sprachgebrauch nach eigenem Gutdünken zu regulieren. Dies soll man nicht mehr sagen dürfen – und jenes auch nicht.

Die Entwicklung treibt immer absurdere Blüten. Wie die "BZ Basel" schreibt, stört sich ein Lehrer an "rassistischen Äusserungen in einem Klassiker von Friedrich Dürrenmatt". Er fordert den Verlag auf, eine angepasste Buchversion zu veröffentlichen – sonst boykottiere er in der Schule das Werk.

"Wenn nur noch das 'und' möglich ist,
dann wird Journalismus obsolet.."

Als OnlineReports – weil wir den Vorgang schlicht für relevant hielten – gestern ausnahmsweise auf den Basler Extrem-Politiker E.W. einging, weil er von der Polizei aus dem Rathaus geführt werden musste, schrieb uns eine SP-Politikerin ohne Anrede und Gruss: "Schade, dass ihr ihm mit diesem Bericht eine Plattform gebt." Sie hatte nicht gecheckt, dass wir – anders als andere Medien – über diesen Gewählten seit Jahren nicht mehr berichteten, es in diesem Fall aber für nötig hielten.

Wir OnlineReports-Journalisten wurden in einer Zeit ausgebildet und sozialisiert, als es die edle Pflicht dieses Berufsstandes war, Ross und Reiter zu nennen. Daran halten wir fest. Wir werden in Fällen krimineller Vorgänge deshalb auch die Nationalität der Akteure nennen – selbstverständlich auch jene schweizerischer Provenienz.

Das will aber im Kanton Zürich der 30-jährige Student und GLP-Politiker Benjamin Gautschi mit juristischen Schritten verhindern. Er verlangt, dass in Polizeimeldungen die Nationalität von Tätern und Tatverdächtigen nicht genannt werden. Es wird ja immer besser! Und: Wo steht die Nächste in der Reihe, die Inhaltsverbote fordert?

In Basel-Stadt war einer früheren Kriminalstatistik zu entnehmen, dass neun von zehn Vergewaltigungs-Tätern Ausländer waren. Ist das eine irrelevante Information? Wäre es gar angezeigt – fragen wir überspitzt –, über Vergewaltigungen gar nicht mehr zu berichten? Es wären sicherlich private Verhinderungs-Autoritäten zu finden, die sich diese Forderung zu eigen machen. So werden gesellschaftliche Probleme kaschiert statt gelöst.

Einige Medien haben sich die Selbstbeschränkung schon zu eigen gemacht. So wird schleichend üblich, über politische Vorstösse zwar zu berichten, aber ihre Urheberinnen und Urheber namentlich nicht zu nennen – oder im Klartext gesagt: zu verschweigen.

Dadurch sollte wohl die PR-Wirkung verhindert werden. Wert und Bedeutung eines Vorstosses können Lesende aber nur einschätzen, wenn sie Name und Partei kennen. Die Namensnennung ist notabene auch im Interesse der Vorstoss-Akteure: Ego-Marketing ist mitunter auch erwünschter Nebeneffekt.

Selbstverständlich gehen wir mit der Sprache bewusst und sorgfältig um. Aber Ross und Reiter müssen wenn immer möglich genannt werden können. Wenn aber das "Ross" wie der "Reiter" wegfallen und nur noch das "und" als gesellschaftsfähig zugelassen ist, dann wird Journalismus obsolet.

Mehr über den Autor erfahren

15. Dezember 2022
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Peter Knechtli, ist Chefredaktor und Gründer von OnlineReports.ch.

peterknechtli@onlinereports.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Löw*in"

Gut gebrüllt, Löw*in!


Gilbert Thiriet, Basel



"Zerstörung die Sprachkultur"

OnlineReports liest sich flüssig. Genderwahn und Woke-Hysterie zerstören die Sprachkultur.


Stephan Mohler, zurzeit in Guangzhou (China)



"Früher oder später diktatoriale Züge"

"Es irrt der Mensch solang er lebt, weil er so gern nach dem Falschen strebt." Und am meisten irren und schaden Weltverbesserer der Welt, wenn sie die Realität ausblenden möchten, weil dadurch eine Scheinwelt erschaffen wird: ein schönes Trugbild, das sich im Lauf der Zeit nur mit immer mehr prohibitiven Gesetzen aufrechterhalten lässt. Und früher oder später diktatoriale Züge annimmt, bis schlussendlich der totale Zerfall der Scheinwelt ein Ende bereitet (was ja auch mit historischen Beispielen belegt werden kann).


Lucas Gerig, Bürgerrat GLP, Basel



"Offizielle Sprach-Verhunzung"

Ich danke Peter Knechtli sehr, dass er sich von Anfang an nicht solchen Regeln angepasst hat. Es ist ein Gräuel, wie heute die Sprache offiziell verhunzt wird. Viele Journalisten sind für die heutigen Machthaber Gehilfen, um das Volk mit Hilfe der Sprache gefügig zu machen.


Alexandra Nogawa, Basel



"Wir erwarten Klarheit und Zivicourage"

Vielen Dank für diesen klärenden Einblick, wo und von wem versucht wird, die journalistische Tätigkeit einzugrenzen. Wir Bürger erwarten von der Presse Klarheit und Zivicourage in allen öffentlichen Bereichen. Eine unabhängige Presse ist für die Demokratie unabdingbar! Wer für die Demokratie einsteht, muss für Pressefreiheit sorgen.


Viktor Krummenacher, derzeit Punjpur (Indien)



"Lassen Sie sich nicht beirren!"

Soweit kommt es noch! Journalisten haben die absolute Freiheit, wie sie ihre Artikel schreiben wollen. Diese Besserwisserei in der journalistischen Freiheit nervt langsam.

Lassen Sie sich nicht beirren. Wir leben immer noch in einer Demokratie, und wem es nicht passt, muss ja auch nicht lesen. Einfach weitermachen ist das Beste, was uns Lesenden passieren kann. Mich kann vielleicht der sachliche Inhalt stören, das ist mein Recht, aber sicher nicht, wie ein Text formuliert und geschrieben ist. Schliesslich schreibt man einem Künstler, einer Künstlerin auch nicht vor, wie das Kunstwerk auszusehen hat.


Peter Isler, Basel



"Weiter so!"

Mir scheint, noch immer schätzen viele, wenn nicht sogar die  Mehrheit, Menschen (insbesondere Politiker), die authentisch daherkommen, und  Journalisten, die authentisch berichten, mehr als politisch korrekte Schwurbler vor dem Volk bzw. vor den Lesern. In diesem Sinne: Gratulation und  unbedingt "Weiter so!"


Pius Helfenberger, Münchenstein


www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Ob die Anlage insbesondere bei Südwind auch für Basel-Stadt problematisch sein kann, bleibt abzuklären."

Alt-SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner
als Vizepräsident des
Trinationalen
Atomschutzverbands
zu den Plänen in Fessenheim (F)
in der bz
vom 11. November 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Himmelsrichtungen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel








In einem Satz


Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.