Nein zur Theater-Subvention: Wo blieb die Regierung?Von PETER KNECHTLI
"Die Baselbieter Regierung
Aber die Partei war gespalten und ihr Präsident exponierte sich persönlich im Abstimmungskampf, obschon es in einigen Sektionen brodelte. Das war sein gutes Recht; ob sein Engagement geschickt war, ist zu bezweifeln, wie erste Parteiaustritte zeigen. Keine Frage: Die dramatisch roten Zahlen des Kantonshaushalts – weshalb musste es unter freisinniger Führung denn so weit kommen? – und die bevorstehenden drastischen Sparübungen dürften eine subventionskritische politische Grosswetterlage erzeugt haben. 13. Februar 2011
"Für einen Kanton Nordwestschweiz" Verloren hat nicht nur das Theater, sondern die ganze Region. Wer weiss, wäre nicht gleichzeitig über die Waffenschutz-Initiative abgestimmt worden – vielleicht sähe das Resultat umgekehrt aus. Für die SVP/FDP erachte ich das Ergebnis als Pyrrhussieg. In jedem Fall hoffe ich, dass sich die sehr grosse Zahl der Theaterbefürworter in Zukunft mehr für die Schaffung eines Kantons Nordwestschweiz engagiert. Denn nicht nur Spitzenkultur, sondern auch alle anderen grossen Aufgaben wie Gesundheit, Universität und Verkehr müssen von der ganzen Region gemeinsam angepackt und getragen werden. Nur so wird sie stark, erfolgreich und zukunftsfähig. Peter P. Bauer, Basel "Mangelnde Unterstützung sauer aufgestossen" Wie Peter Knechtli ist auch mir die mangelnde Unterstützung der Theatervorlage durch die "BüZa"-Regierungsräte und Sabine Pegoraro sauer aufgestossen. Der Auftritt von Adrian Ballmer im Lokalfernsehen hat mich gar an die Zürcher Jugendunruhen von 1980 mit dem Slogan "Macht aus dem Staat Gurkensalat" erinnert.
Ich weiss, dass der Finanzdirektor regelmässig die FCB-Spiele im "Joggeli" verfolgt und Beiträge an die jeweiligen Polizeieinsätze leistet. Dass er jedoch ein "Ja" für die Theatervorlage vor laufender Kamera verweigert und das Kollegialitätsprinzip unterlaufen hat, können viele altgediente und langjährige FDP-Anhänger nicht mehr akzeptieren. Kann Adrian Ballmer den Wortbruch gegenüber dem Partnerkanton wirklich verantworten? Werner Strüby, Aesch "Zweimal habt ihr im Baselbiet eure Steuern gesenkt" Es ist nicht zu glauben wie ihr Baselbieter engstirnig und kleinkariert argumentiert. Ich bin auch Baselbieter, wohne aber in der Stadt. Herr Schäfli, erinnern Sie sich: Zweimal habt ihr im Baselbiet eure Steuern gesenkt. Anscheinend um vorsätzlich ein Defizit zu erzeugen, damit ihr dann ein Argument habt, kulturelle Institutionen, die ihr mitbenutzt, nicht mitbezahlen zu müssen. Oder besteht euer Bedürfnis nach nährender Kultur darin, im Kleiderkasten ein Gewehr stehen zu haben und ist euer Musentempel der Schiesstand? Lars Handschin, Bürger von Ormalingen, Basel "Gespannt auf das Sparpaket" Leider gibt es bei der Analyse der Abstimmungsresultate im Hinblick auf Baselbieter Weitsicht nicht viel Positives zu berichten. Einzig der Umstand, dass es auch innerhalb der FDP vernünftige und verlässliche Politikerinnen und Politiker gibt, stimmt mich einigermassen zuversichtlich. Dass mit Rosmarie Leuenberger und Hans Plattner zwei bürgerliche Exponenten an vorderster Front für ein starkes und qualitativ hochstehendes Theater Basel gekämpft haben, freut mich.
Gespannt bin ich auf die anstehende Debatte im Landrat, wenn es um das Schnüren des angekündigten Sparpakets geht. Ich gehe davon aus, dass dann die Opfersymmetrie und bei Ausgabenkürzungen die strategische Weitsicht und Weichenstellung zum Tragen kommt. Luxus-Hochbauten und immer teurer werdende Strassenabschnitte werden dann hoffentlich ebenso kritisch hinterfragt werden. René Gröflin, SP-Landratskandidat, Frenkendorf "Theater muss die Gemüter gewinnen" Einmal mehr eine messerscharfe Analyse von Peter Knechtli – gültig auch weit über die Verhältnisse in Basel Stadt und Baselland hinaus. Die hoch subventionierten öffentlichen Theaterbetriebe und ihre Trägerinstitutionen müssen aus ihrem pseudointellektuellen, exklusiv-elitären Elfenbeinturmdenken heraustreten und – auf welchem Weg auch immer – die Geister und Gemüter – der Steuern zahlenden Bevölkerung gewinnen. Das haben sie bisher nicht wirklich geschafft. Das Abstimmungsergebnis in Baselland ist ein klarer Beleg dafür und kein singuläres Ereignis. Kurt Walser, Zürich "Die heutigen 250 Millionen Franken sind die Schmerzgrenze" Beim erfreulichen Ausgang der Theaterabstimmung geht es um weit mehr als das Theater. Es geht darum, ob das Baselbiet einfach ohne Ende Millionen Steuergelder nach Basel-Stadt senden soll. Hier wurde ein klares Signal der Baselbieter Stimmenden gesetzt: Wir wollen keine zusätzlichen Subventionen an städtische Institutionen überweisen. Die heutigen 250 Millionen Franken, die das Baselbiet jährlich nach Basel überweist, sind die Schmerzgrenze. Das Baselbiet will nicht Goldesel für die reiche Stadt spielen. Vielleicht lernt Basel-Stadt hier einmal etwas für die Zukunft. Patrick Schäfli, Landrat FDP, Mitglied Referendumskomitee, Pratteln |
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