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Anita Fetz: Ein Kind und ein Opfer der Medien

Von PETER KNECHTLI

Die erfolgsverwöhnte Basler Ständerätin Anita Fetz steht derzeit im Platzregen. Es geht um ihr - inzwischen niedergelegtes - Mandat als Stiftungsrätin und Vizepräsidentin der gemeinnützigen Stiftung "Pro Facile". Ungeklärt sind vor allen zwei zentrale Fragen:

• Wie effizient und ernsthaft hat sie ihre Funktion als Kontrollorgan des umtriebigen Geschäftsleiters Peter Ammann und der Anlagestrategie wahrgenommen?

• Wie ethisch sauber waren die Wahlkampfspenden von 30'000 Franken der Solothurner Hof AG war, die Ammann gehört, und jene über 25'000 Franken von Stiftungsratskollege und Anlageverwalter Dieter Behring und seiner Ehefrau?

Welche Schuld oder Mitverantwortung sie an den Vorgängen rund um die Stiftung und ihre Anlagestrategie trifft, bleibt offen, bis der Untersuchungsbericht der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht vorliegt. Wenig Gutes lassen einstweilige Andeutungen wie "mögliche Zweckentfremdungen" erahnen: Das könnte heissen, dass die Stiftung auch eine Geldmaschine in eigener Sache hätte gewesen sein können.

Anita Fetz ist ein Phänomen. Ihre Popularität hängt wohl weniger damit zusammen, dass sie ein politisches Wunderkind wäre, als vielmehr damit, dass sie überdurchschnittlich gut ankommt. Mit ihrer leichtfüssigen Art, ihrer lockeren, ungeschminkten und respektlosen Ausdrucksweise, aber auch mit ihrer pfiffigen Gesamterscheinung entsprach sie im grauen politischen Mühlebetrieb genau jenem abgehobenen Bild, das den Medien entgegenkommt: Mit ihr war etwas zu machen.

Kaum eine TV-Talkshow, kaum eine Home-Story und kaum ein prominentes Podiumsgespräch, wo Anita Fetz fehlte. Mit dem Fetz-Nimbus liessen und lassen sich Veranstaltungen vermarkten. Die Verlockung der inhaltlich beliebigen Omnipräsenz oder gar die Gefahr der diskreten Instrumentalisierung ist ebenso gross wie jene, zum blossen Gebrauchsgegenstand des Marketings zu werden.

Es dürfte wahrscheinlich sein, dass Anita Fetz als Stiftungsrätin von "Pro Facile" mehr als einen Fehler gemacht hat. Es ist auch richtig, dass dies Folgen haben muss. Nur, was hier einer auffallenden Politikerin zum Verhängnis geworden ist, ist keine Ausnahme, sondern vielmehr die Offenbarung eines Symptoms, das längst ganze Heerscharen von Politik- und Wirtschaftskapitänen befallen hat: Die undeklarierte - oder schlimmer: die noch gar nicht wahrgenommene - Überforderung gegenüber den Pflichten, die ihre Aufgabe an sie stellt.

Dadurch wird auch erklärbar, weshalb sich der Fokus der Medien nun so unerbittlich auf die Fokus-Politikerin Fetz richtet. Es beginnt sich ihr hochgeschraubter Ereigniswert gegen sie selbst zu wenden. Denn die Medien, die am Bild dieser Ausnahmepolitikerin massgeblich mitmeisselten, sind meist auch schnell mit dem Kontrastprogramm - sprich Abbruchhammer - zur Stelle. Hätscheln und watschen. Das ist ihnen nicht vorzuwerfen, so sind die Spielregeln der Massenkommunikation nun einmal. Aber das hat Vater Fetz seiner Anita möglicherweise nicht mit auf den Weg gegeben.

Im Gange ist ein mediales Lehrstück, das sich alle gut merken sollten, die mit ihrer Aufsichtspflicht genauso überfordert sind, und die genauso delikate Spenden angenommen haben wie Anita Fetz. Nur im Versteckten. Zu Empörung jedenfalls ist nur legitimiert, wer selbst seine Spenden offen legt und seine Überforderung widerlegt.

Es dürfte ziemlich ruhig bleiben im Walde.

14. August 2004
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Peter Knechtli, ist Chefredaktor und Gründer von OnlineReports.ch.

peterknechtli@onlinereports.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Der Vorstoss wird erst nach der Sommerpause behandelt"

Wie kann Herr Heuberger behaupten, die bürgerlichen Parteien würden den Vorstoss von Roland Stark dankend ablehnen? Der Grosse Rat Basel-Stadt hat Sommerpause und wird dieses Geschäft voraussichtlich im September behandeln. Es gilt also, die genauen Forderungen von Herrn Starks Vorstoss zu prüfen und abzuwägen und dann eine Entschiedung zu fällen. Erst dann wird man sagen können, wer Parteispenden offen legen will. Vielleicht läuft das im Landrat etwas anders, wer weiss.


Michel-Remo Lussana, SVP-Grossrat, Basel



"Wer lehnte denn den SP-Vorstoss ab?"

Da habe ich offenbar in ein Wespennest gestochen mit meinen Feststellungen. Und soo ruhig ist die SP auch nicht, wie Ruedi Mohler meinte, hat doch der SP-Mann Roland Stark  im Parlament eine Eingabe gemacht, dass in Zukunft alle Parteispenden offen ausgewiesen werden müssen. Und was hörte man von bürgerlichen Exponenten? Genau, man lehnte mit fadenscheinigen Argumenten dankend ab. Warum wohl diese Scheu? Wie war das mit dem Glashaus?


Bruni Heuberger, Oberwil



"Verdächtige Ruhe herrscht vor allem bei der SP"

Wenn Bruno Heuberger verdächtige Ruhe in andern Parteien ausmacht, so hat er sich wohl eine Brille aufgesetzt, die ihm gewisse Wellenlängen herausfiltert. Es herrscht verdächtige Ruhe in der SP! Und wenn der SP-Zentralpräsident Fehr in einem Fernsehbeitrag die Botschaft absetzt: "Was soll das eigentlich, das ist allenfalls Sache der Kantonalpartei, wir haben Wichtigeres zu tun", so lässt das tief blicken. Es lässt erahnen, wie unangenehm das Thema den Gralshütern der "political correctness" geworden ist. Zudem ist es alleweil nicht angenehm, wenn Personen und Partei auf Normalmass gebracht werden. Und besonders ärgerlich wird es für die Partei, wenn es die betroffenen Personen noch selbst veranstaltet haben.


Rudolf Mohler, Oberwil



"Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen"

Wie auch immer die "Affäre" Fetz dereinst ausgeht: Zu hoffen ist, dass damit jetzt auch die SP akzeptiert, dass es in der Politik nicht eine moralisch à tout prix "gute" linke Seite und eine systembedingt unmoralische bürgerliche Seite gibt. Politik hat zu viel mit Macht und Machterhalt zu tun, als dass dort auch noch die hohe Moral ausreichend Platz findet – hüben wie drüben, von links bis rechts. Wer das begreift, dürfte (oder müsste) in Zukunft wohlweislich darauf verzichten, sofort pharisäerhaft die Moral für sich zu pachten, wenn der politische Gegner in den Platzregen des öffentlichen Geredes kommt – und daraus für die eigene Seite auch gleich noch politisches Kapital zu generieren. Denn: Wer (auch) im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.

Im übrigen hat selbst die mediengewandte Frau Fetz mit ihrem Verhalten bewiesen, dass ihre Schönwetter-PR nichts wert ist, wenn eine Krise mit Sprachlosigkeit, Abtauchen und vorgeschobenen juristischen Gründen bewältigt werden soll. Schade, dass Anita Fetz – wie schon viele andere Macht-TrägerInnen vor ihr auch schon - sich ebenfalls unbedarft unter dieses Damokles-Schwert gestellt hat und von diesem jetzt auch unweigerlich getroffen wurde.


Edi Borer, Basel



"Verdächtige Ruhe in andern Parteien"

Mit grossem Erstaunen muss die Bevölkerung feststellen, dass Exponenten anderer politischen Parteien sich in dieser Sache verdächtig ruhig verhalten und diese leidige Geschichte ganz den Medien überlassen so nach dem Motto: Nur nicht ins Schussfeld kommen. Warum wohl?


Bruno Heuberger, Oberwil


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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).