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Spital-Rücktritte sind noch keine Lösung

Von PETER KNECHTLI

Die Welle von Rücktritten und personellen Rochaden in der Region Basel hält an. Heute Donnerstag setzte der Verwaltungsrat des Kantonsspitals Baselland den CEO Heinz Schneider durch sofortige Freistellung vor die Tür. Aber auch Verwaltungsrats-Präsident Dieter Völlmin, in früheren Jahren einmal Baselbieter SVP-Präsident, gab den Rücktritt auf Ende dieses Monats bekannt. Damit nicht genug: Auch der neugewählte Regierungsrat Thomas Weber verlässt schon nach wenigen Monaten den Verwaltungsrat des Krankenhauses an den drei Standorten Liestal, Bruderholz und Laufen.

Was wir heute erlebten, ist der vorläufige Höhepunkt einer seit Monaten anhaltenden Eskalation: Ganze Fachmannschaften einzelner Disziplinen wie der Orthopädie und zuletzt der Chefarzt der Frauenklinik kehrten dem Kantonsspital den Rücken. Zusammen mit den neuen Abgängen bilden sie die in ihrem Schmerz nicht vorhergesehenen Geburtswehen der Auslagerung einer ehemals staatlichen Dienststelle in die unternehmerische Freiheit. Der Staat ist seit Anfang 2012 nur noch "Eigner" (Besitzer) des Spitals – Strategie und ihre Umsetzung sind Sache des Verwaltungsrates und der operativen Führung.

 

"Wäre Völlmin nicht freiwillig gegangen,
hätte er gehen müssen."


Für die Startphase der Verselbstständigung war Heinz Schneider, der frühere "Verwalter" (offizielle Bezeichnung) des Liestaler Staatsspitals, der richtige Mann. Keiner kannte die komplexe Mechanik der Gesundheitsversorgung im Baselbiet so gut wie er. Doch die Herkulesaufgabe der Fusion dreier unterschiedlicher Spitalkulturen zu einem betrieblichen Organismus hat ihn offenbar überfordert. Schneider habe den Grossbetrieb "wie ein KMU-Unternehmen geführt", ist zu hören. Die Chemie mit leitenden Ärzten und teils auch mit dem Pflegepersonal habe nicht gestimmt. Ob daran allein Schneider die Schuld trägt, ist allerding fraglich und muss offen bleiben.

Überfordert war aber auch Verwaltungsrats-Präsident Völlmin. Er ist ein erfolgreicher Anwalt, der auch schon Chefärzte vor Gericht siegreich vertreten hat. Aber er gab – und das ist ihm anzurechnen – heute zu, dass sein Profil den Anforderungen an die Spitze des Strategie-Organs nicht gewachsen war. Diese Erkenntnis dürfte nicht erst heute gereift sein. Es fragt sich deshalb nur, weshalb Völlmin nicht schon früher aus dem Verwaltungsrat ausgetreten ist.

So sehr dieser überraschende Schritt nach Verantwortungs-Flucht riecht, so verständlich ist er. Denn hätte er nur Schneider abgesägt, dann hätte ihn der wachsende politische Druck zum Rücktritt aus dem Verwaltungsrat gezwungen. Gleichzeitig wirkte Völlmins Demission deeskalierend: Im Sinn einer Opfersymmetrie nahm sie seinen Kritikern, die bereit gewesen wären, "bis zu Äussersten" (so ein Landrat) zu gehen, sofort den Wind aus den Segeln.

Auch Webers Rücktritt aus dem Verwaltungsrat zeigt eine heilsame Einsicht: Sitzt ein Regierungsrat als Vertreter des Eigners im Strategie-Gremium eines ausgelagerten Unternehmens, gerät er zwangsläufig in des Teufels Küche. Er muss – verheerend – gleichzeitig zwei Herren mit diametral entgegengesetzten Interessen dienen. Das kann nicht gut kommen. Weber räumte ein, dass er sich gar nie in den Verwaltungsrat hätte delegieren lassen dürfen.

Doch mit den spektakulären Rücktritten und der Freistellung Schneiders ist der Erfolgspfad noch nicht beschritten. Zunächst wird ein beträchtliches Führungs-Vakuum im Verwaltungsrat entstehen, da ein in Gesundheitsfragen beschlagener Nachfolger Völlmins nicht einfach aus dem Hut gezaubert werden kann. Ebenso muss sich der Interims-Chef in die Aufgabe einarbeiten, um möglicherweise in einigen Monaten schon wieder einem neuen CEO Platz zu machen.

Die entscheidende Frage aber ist, welche Anpassungen die bisherige Strategie erfordert, damit es nicht zu einem neuen, imageschädigenden Exodus von Fachärzten kommt. Diesbezüglich war am heutigen pechschwarzen Tag für Heinz Schneider so gut wie nichts Substanzielles zu erfahren. Die Krise ist somit noch nicht ausgestanden. Nur eine modifizierte Strategie, zu der Ärzte wie Pflegepersonal stehen können, kann dem ausgegliederten Kantonsspital Baselland das Vertrauen zurückgeben, auf das es einst als "Dienststelle" der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion so stolz war.

Bericht über Freistellung und Rücktritte

13. Februar 2014
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"Heute einen neuen Präsidenten wählt Tunesien."

Radio SRF 1
in den 8 Uhr-Nachrichten
vom 6. Oktober 2024
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Gepflegte News-Sprache hier zelebriert wird.

RückSpiegel

 

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.