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Eva oder Evi – das ist hier die Frage

Von PETER KNECHTLI

 

Für die Basler SP-Ständerätin Eva Herzog ist heute Donnerstag der Tag gekommen, auf den sie seit über einem Jahrzehnt hingearbeitet hat: Sie hat sich bereit erklärt, sich als Bundesrats-Kandidatin und potenzielle Nachfolgerin von Simonetta Sommaruga nominieren zu lassen. Schon im August 2010, als es um die Nachfolge von Verkehrs- und Energieminister Moritz Leuenberger ging, hatte sie ihre Ambition angemeldet.

Herzog war damals 49-jährig und schon seit über fünf Jahren Finanzdirektorin des Kantons Basel-Stadt. Im ersten Anlauf scheiterte sie, Simonetta Sommaruga schaffte die Wahl am 22. September 2010. Inzwischen avancierte die in Pratteln aufgewachsene Historikern als Nachfolgerin ihrer Parteikollegin Anita Fetz in den Ständerat. Sie wartete beharrlich auf ihre Chance. Früher als es Sommarugas regulären Rücktritts-Plänen entsprochen hat, ist nun im Alter von bald 61 Jahren Eva Herzogs grosse Chance gekommen.

Ich finde, sie sollte nominiert und von der Bundesversammlung gewählt werden. Dabei steht nicht das arg chauvinistische Argument im Vordergrund, dass Basel-Stadt seit dem Rücktritt von Hans-Peter Tschudi Ende 1973 "keinen Bundesrat mehr gehabt hat". Um Regionalproporz und Kantonsprivilegien kann es bei Wahlen in die Landesregierung nicht gehen.

"Keine Frage, dass Eva Herzog ihrem Amt
als Bundesrätin gewachsen wäre."

Und doch ist der Wohnort eines Bundesrates nicht bedeutungslos. Das könnte Evi Allemann, die gestern Mittwoch ihr Bundesrats-Interesse angemeldet hat, zu spüren bekommen. Die Berner SP-Regierungsrätin ist Mutter zweier schulpflichtiger Kinder und mit 44 Jahren relativ jung. Falls nun aber entweder einer der beiden SVP-Kandidaten Albert Rösti oder Werner Salzmann – beide auch aus dem Kanton Bern – die Wahl als Ueli Maurer-Nachfolger schafft, wird es für Allemann schwierig, wenn nicht aussichtslos.

Umso besser die Chancen für Eva Herzog. An ihren Dossierkenntnissen und den Fähigkeiten, sich auch in neuen Fachbereichen rasch Kompetenz zu verschaffen, bestehen keine Zweifel. In ihren 15 Jahren als baselstädtische Kassenwartin führte sie den Stadtkanton mit Souveränität und politischem Flair, das selbst Hinterzimmer-Deals einschloss, durch die Finanzströme, dass sie sich im bürgerlichen Lager rasch ungeteilten Respekt verschaffte. Es ist keine Frage, dass Eva Herzog ihrem Amt als Bundesrätin gewachsen sein würde.

Im persönlichen Weltbild klar links und grün verortet, glänzte sie im exekutiven Handeln mit pragmatischem Ausgleich. Widerstand erfuhr sie, wenn überhaupt, dann aus der eigenen Partei oder aus der Links-Partei "Basta". Sie verweigerte der Aufsteigerin Herzog 2019 die Unterstützung als Ständerats-Kandidatin, weil sie weder für eine "Politik der Umverteilung" noch für eine "solidarische Steuerpolitik" und eine "soziale Teilhabe aller" stehe.

So erfolgreich ihre politische Arbeit, so schwierig ist sie zuweilen im persönlichen Umgang. In Basel ist kaum ein politischer Journalist anzutreffen, der mit ihr nicht schon einen Strauss ausgefochten hat, der Schreibende inklusive. Frühere bürgerliche Regierungskollegen soll sie, wie eine Quelle mit einschlägiger Erfahrung sagt, auch schon mal "zusammengefaltet" haben. Parteikollegen gegenüber konnte sie bei Dissens Ruppigkeit in Worten und Gesichtsaudruck spüren lassen.

Eva Herzog kann bärbeissig und hart sein. Das muss wissen, wer sich auf sie einlässt. Aber die politische Führung eines Landes wie der Schweiz, das sich an zahlreichen Baustellen abrackert und kaum vorwärts kommt, ist kein Wohlfühlclub. Dem Bundesrat könnte eine Persönlichkeit nicht schaden, in der nicht ein "starker Mann" den Ton angibt, sondern jetzt einmal eine "starke Frau". Das könnte Eva Herzog werden.

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10. November 2022
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"Ein Affront gegenüber anderen Frauen"

Mich stört, dass aus derjenigen Partei, die seit Jahrzehnten für das Frauenrentenalter 64, früher 63, kämpft, nun eine 61-Jährige für das Bundesratsamt kandidiert. Konsequenterweise müsste sie mit 64 Jahren zurücktreten. Das würde sie wohl nicht machen. Es ist aber ein Affront gegenüber allen anderen Frauen, die sich auch fit fühlen und bis 65 Jahren arbeiten wollen. Viele Arbeitgeber lehnen das mit dem Hinweis auf das Gesetz ab. Dadurch können die Frauen weniger Ged in die Pensionkasse und AHV einzahlen, sind gegenüber den Männern benachteiligt und müssen im Rentenalter mit weniger Geld auskommen.


Esther Jundt, Reinach



"Trifft ins Schwarze"

Wieder einmal trifft Peter Knechtli mit seinem Kommentar zur Bundesrats-Kandidatur von Eva Herzog ins Schwarze. Ich finde auch, dass Eva Herzog nominiert und von der Bundesversammlung gewählt werden sollte. Natürlich spielt das von Peter Knechtli als "arg chauvinistisch" bezeichnete Wunschdenken ("endlich wieder einmal eine Basler Bundesrätin oder einen Bundesrat …!") keine ernsthafte Rolle: Exekutivpolitikerinnen und -politiker sollen keine Partei-, sondern optimale Sachpolitik zur Lösung anstehender Probleme machen (von mir aus könnte statt "arg chauvinistisch" auch einfach "dümmlich" stehen).

Dass Eva Herzog übrigens vom Regionaljournal SRF auf ihr Alter angesprochen wurde, war ziemlich schwach – und sie parierte die Frage souverän mit dem Hinweis, dass das Alter bei männlichen Bundesrats-Kandidaten nie eine Erwähnung wert sei.

Von der erwähnten "Bärbeissigkeit" von Eva Herzog hörte ich auch schon von direkt Betroffenen – aber ich teile Peter Knechtlis Einschätzung, dass der Bundesrat kein Wohlfühlclub ist, und deshalb würde auch ich eine Wahl von Eva Herzog in dieses Amt sehr begrüssen.


Florian Suter, Basel


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"Ob die Anlage insbesondere bei Südwind auch für Basel-Stadt problematisch sein kann, bleibt abzuklären."

Alt-SP-Nationalrat Rudolf Rechsteiner
als Vizepräsident des
Trinationalen
Atomschutzverbands
zu den Plänen in Fessenheim (F)
in der bz
vom 11. November 2024
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Himmelsrichtungen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel








In einem Satz


Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.