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Joël Thüring: "Einwurf"

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Eine Region vor dem Verkehrskollaps

Vor gut 14 Jahren, damals noch als Mitarbeiter am Basler EuroAirport und lange vor dem grossen EasyJet-Boom, stand ich regelmässig in den Stosszeiten zwischen Flughafen und Wasenboden-Kreisel mit dem Bus Nr. 50 im Stau. Der war oft so enorm, dass Busreisende ausgestiegen und das lange Stück bis zum Kreisel gelaufen sind. Grund dafür war der Bau der Nordtangente.

Menschen, die infolge Stau den Bus verlassen, sind danach ein seltenes Bild geworden. Doch in letzter Zeit häufen sich diese Szenen wieder. So auch vorletzte Woche, als wegen eines LKW-Unfalls auf der Autobahn beim Schweizerhalle-Tunnel der gesamte Verkehr in der Region zum Erliegen kam und selbst der öffentliche Verkehr dadurch massiv beeinträchtigt war.

Ähnliche Szenen kennen wir aber auch aus dem letzten Sommer, als auf der A2 in Basel ein Sattelschlepper in Vollbrand geriet. Auch dort brach das gesamte Verkehrsnetz der Region zusammen. Auch auf dem Tramnetz erleben wir immer wieder, dass aufgrund eines Fahrzeugdefekts oder anderen Gründen ganze Tramzüge stehen bleiben oder umgeleitet werden müssen. Die "grüne Wand" wird dann ihrem Namen mehr als gerecht.

Diese Ereignisse zeigen, wie volatil unser Verkehrsnetz geworden ist und wie wenig es braucht, um unseren Verkehr vollständig kollabieren zu lassen. Natürlich, so die Logik linker Verkehrs-Ideologen, muss die Antwort darauf sein, noch mehr gegen den Autoverkehr zu unternehmen und diesen einzuschränken. Doch gerade die genannten Beispiele zeigen, dass unsere Infrastruktur in der Zwischenzeit derart engmaschig geworden ist und dadurch jeder Verkehrsträger bei Ereignissen belastet wird. Und Nein, nicht alle Menschen können dann direkt auf das Fahrrad umsteigen.


"Aus verkehrsideologischen Gründen gegen
den Gundeli-Tunnel zu sein, ist fahrlässig."


Die Lösung liegt deshalb auf der Hand. Der in den letzten vierzig Jahren in der Region entstandene Infrastruktur-Stau muss nun endlich behoben werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Projekte wie der Rheintunnel oder der im April im Grossen Rat wieder zu diskutierende Gundeli-Tunneli sind neben Projekten wie beispielsweise dem "Bahnknoten" Basel ("Herzstück") dringend notwendig. Nur so können auch kleine Verkehrsereignisse und -unfälle mit jeweils gigantischer Wirkung abgefedert werden. Und nur so kann sichergestellt werden, dass der Verkehrsfluss weniger von diesen einzelnen Ereignissen tangiert wird.

Es lässt sich nicht mehr wegdiskutieren, dass aufgrund dieser ungelösten Verkehrsproblematik in der Region mittel- und langfristig für den Standort Basel ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden entstehen wird. In einer Zeit, in der Güter immer schneller von A nach B transportiert werden müssen, steigen die Ansprüche an die Mobilität und die Erreichbarkeit der einzelnen Zielpunkte rasant. Verspätungen, Umleitungen und Ausfälle haben sowohl für Güter aber auch für Menschen, die in der Region Basel arbeiten und Termine verpassen oder Fristen nicht mehr einhalten können, direkten negativen Einfluss und kosten viel Geld.

Im Wissen darum, dass durch die Globalisierung heute der internationale Standortwettbewerb – gerade auch in den für uns sehr standortrelevanten Branchen – immer herausfordernder wird, müssen wir dringend vorwärts machen. Sonst werden wir von den Boom-Regionen, gerade in Asien, überholt. Diese sind bei der Umsetzung solcher Infrastrukturprojekte meist viel schneller und effizienter.

Es ist für mich deshalb unverständlich, weshalb Teile der SP, die ja für sich in Anspruch nimmt, unseren Wirtschaftsstandort immer zu stützen und sich für regionale Arbeitsplätze stark macht, mit Forderungen wie dem Verzicht auf den Gundeli-Tunnel, unsere Wirtschaft schädigen wollen.

Sich alleine aus verkehrsideologischen Gründen gegen derart wichtige Infrastrukturprojekte zu stellen, ist schlicht fahrlässig. Deshalb braucht es nun dringend eine Unterstützung solcher Projekte. Das weitere Zerreden macht es weder günstiger noch langfristig erträglicher. Wir verlieren sonst schon morgen den Anschluss.

26. März 2018
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Joël Thüring, geboren 1983, ist gelernter Kaufmann und Inhaber des KMU-Betriebes "Aspero AG" mit Mandaten im Consulting-Bereich. Politisch ist er seit 2001 in der SVP tätig und amtet als Basler Grossrat und Bürgergemeinderat sowie als Leiter des Parteisekretariates der SVP Basel-Stadt. Amtsjahr 2017/2018 Präsident des Basler Grossen Rates. Neben diesen politischen Tätigkeiten ist er unter anderem Vorstandsmitglied der Mobilen Jugendarbeit Basel und Riehen. Der überzeugte Single lebt in einem Grossbasler Aussenquartier.

joel.thuering@aspero.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Kapazitäten zu erhöhen, greift zu kurz"

Zunächst einmal: "volatil", also flüchtig ist das Verkehrsnetz nun wirklich nicht, sondern bei dem, was es zu bewältigen hat, mittlerweile störungsanfällig oder labil.

Wenn man genau hinschaut, überlagern sich in der Agglomeration Basel verschiedene massiv gestiegene Verkehrsflüsse: Der internationale Güterverkehr benutzt teilweise die gleichen Trassen wie der regionale Verkehr, der morgens und abends hauptsächlich auf das Konto der Berufspendler geht, und dies auf Achsen, die auch den vielfältigen Lokalverkehr aufzunehmen haben. Dazu kommt dann noch der Freizeitverkehr, also alle jene Leute, die aus persönlichen Gründen das Auto nehmen, um irgendwo ins Grüne und wieder zurück zu fahren, oder in eine feine Beiz oder zum Einkaufserlebnis nach Pratteln usw.

Diese durchaus verschiedenen Verkehrsaufkommen räumlich so zu entflechten, dass sie sich nicht ständig zu Staus verdichten, kommt mittlerweile der Quadratur des Kreises gleich und sollte bei allen Verkehrsbedürfnissen, also den Ursachen für das Verkehrsaufkommen ansetzen.  Einfach nur die Kapazitäten der Infrastrukturen zu erhöhen, greift zu kurz.


Henri Leuzinger, Rheinfelden



"Regierung handelt seit Jahren verantwortungslos"

Sehr geehrter Herr Thüring, ich danke, dass Sie das Thema aufgreifen und auf die wirtschaftlichen Konsequenzen unserer Verkehrspolitik hinweisen. Dies ist ein wichtiger Aspekt, aber nicht nur.
 
Ebenso sehr sollte man ein Augenmerk auf die Sicherheit der Stadt werfen. Wenn der Verkehr stillsteht, sind die Feuerwehr, Polizei und Sanität nicht mehr in der Lage, Ihre Arbeit zu erledigen. Um dies zu verdeutlichen: Wenn ein Hotel, Theater, Kino, oder eine Sportanlage gebaut wird, gibt es keine Bewilligung ohne dass alle Sicherheitsregeln, wie Fluchtwege, Signalisationen und vieles mehr 200 Prozent erfüllt werden. Es kommt niemandem in den Sinn, dies in Frage zu stellen.

Die Regierenden unserer Stadt, reduzieren den Verkehr mit beinahe "religiösem" Eifer, indem die Strassen verkleinert oder ganze Zonen nicht mehr befahrbar gemacht werden. Noch nie wurde, wenn es um Strassenbau geht, an die Sicherheit der Bevölkerung gedacht, damit im Notfall die wichtigsten Dienste reibungslos funktionieren. Und das Resultat haben wir nun gesehen: ein Unfall auf der Autobahn – und unsere Stadt ist für Stunden komplett blockiert und dies nicht zum ersten mal.

Von daher geht es nicht nur um die Konsequenzen für unsere Wirtschaft sondern auch darum, dass unsere Bevölkerung täglich während 24 Stunden auf eine gut funktionierende Sicherheitsstrukturen zählen kann. Unsere  Regierung handelt in Sachen Verkehr seit Jahren verantwortungslos, ob links oder rechts und das stimmt mich sehr bedenklich.


Thierry Rueff, Basel


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"Wie Kamala Harris in ihrem ersten TV-Interview die Kritik von Donald Trump an sich abprallen läs"

bz
Newletter-Schlagzeile
vom 30. August 2024
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Kamala ist halt schon läs.

RückSpiegel

 

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.
 

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.

Jo Krebs
übergibt nach über 23 Jahren seine Stelle als Leiter Unternehmenskommunikation von Primeo Energie an Nachfolger Fabian Hildbrand.

Die Israelitische Gemeinde Basel wählt mit Steffi Bollag als Nachfolgerin von Emmanuel Ullmann erstmals eine Frau zur Präsidentin.

Sabina Brocal wird am
1. August Förderchefin der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement Basel-Stadt.

Die Stadtreinigung des Basler Tiefbauamts wird ab 12. August neu von Markus Müller geleitet, sein Vorgänger Dominik Egli geht in Pension.

Christoph Jorns wird am 1. Juli Finanzchef der Basler Lebensversichererin Pax als Nachfolger von Alex Flückiger.

Mirjam Christ-Crain
 von der Universität Basel erhält den mit 200'000 Franken dotierten Otto-Naegeli-Preis für ihre patientenorientierte klinische Forschung.

Kimrobin Birrer übernimmt das Parteisekretariat der GLP Baselland von Yves Krebs.

Barbara Staehelin hat am
1. Mai das Verwaltungsrats-Präsidium des Kantonsspitals Baselland von Madeleine Stöckli übernommen.