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Joël Thüring: "Einwurf"

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Partnerschaft: Zwischen Pest und Cholera

Seit einigen Tagen scheint sicher zu sein, dass im Kanton Basel-Stadt gegen den 80 Millionen-Deal mit dem Kanton Basel-Landschaft kein Referendum ergriffen wird. Nach der SVP haben auch "Basta" und BDP ihr Nein zum Referendum – wie schon in der Grossrat-Debatte bei vielen hörbar – zähneknirschend bekräftigt. Somit kann man davon ausgehen, dass das Geschäft zumindest in Basel-Stadt sämtliche Hürden genommen hat. Darüber kann man selbstverständlich auch weiterhin geteilter Meinung sein.

Ich habe dem Kredit aus grundsätzlichen und ordnungspolitischen Überlegungen im Grossen Rat nicht zugestimmt. Letztlich habe ich mich aber auch ganz persönlich gegen ein Referendum ausgesprochen, weil die im Raum stehende Kündigung der Verträge zur Universität beider Basel und der Kulturvertrags-Pauschale letztlich unseren Kanton weitaus mehr als die nun gesprochenen vier Mal 20 Millionen Franken gekostet hätten. Insofern war es, wie ich es auch schon im Parlament gewählt habe, eine Wahl zwischen "Pest und Cholera".

Natürlich habe auch ich mitbekommen, dass das Baselbiet sich (noch) nicht einig ist, ob alle Bedingungen des Deals aus seiner Sicht trag- und verkraftbar sind. Doch ich denke, dass der Kanton Basel-Landschaft einen für seine finanziellen Verhältnisse sehr guten Deal ausgehandelt hat. Er geht dabei sicherlich nicht als Verlierer vom Platz.


"Universität und Kultur müssen
vermutlich einschneidend sparen."


D
eshalb sollten wir nun zügig vorwärts machen und die Chance dieser "gekauften Zeit" nutzen. Dabei sind in erster Linie die Regierungen beider Kantone aber auch die möglicherweise betroffenen Institutionen gefordert. Es wäre jetzt arg fahrlässig zu meinen, dass Baselland in vier Jahren über einen übermässig verbesserten Finanzhaushalt verfügen wird. Etwas, das in den kommenden Jahren bei keinem einzigen Kanton, auch bei Basel-Stadt nicht, und auch beim Bund ohnehin kaum möglich sein wird.

Nun müssen wir also, um die Partnerschaft wirklich längerfristig zu stärken (so wie der Untertitel des baselstädtischen Ratschlages der Regierung hiess), schleunigst die bestehenden Verträge anpassen und diese im Anschluss neu verhandeln. Dabei müssen wir uns darauf einstellen, dass auch eine Universität mit weniger Finanzmittel auskommen muss oder einzelne Kulturinstitutionen, vielleicht auch einschneidend, sparen müssen. Diese Hausaufgabe müssen nun beide Regierungen machen. Für alle, die die Finanzsituation des Baselbiets und die dortigen innenpolitischen Diskussionen schon etwas länger verfolgt haben, kommt diese Notwendigkeit nicht überraschend. Der in den vergangenen Wochen entstandene Zeitdruck ist aus meiner Sicht deshalb rückblickend nicht ganz nachvollziehbar.

Bei diesen Neuverhandlungen werden wohl alle etwas bluten müssen, also auch die besagten Institutionen. Dabei ist aus meiner Sicht darauf zu achten, dass im Anschluss von einer echten Partnerschaft gesprochen werden kann. Eine Partnerschaft, in welcher der Partner nicht das Geld ranschaffen muss, sondern in der jeder seinen Anteil gleichberechtigt – und gemäss der Nutzung seiner eigenen Bevölkerung – finanziell tragen muss.

Standortvor- und nachteile dürfen dabei finanziell natürlich mitberücksichtigt werden. Die gleichberechtigte Mitbestimmung und wohl auch ein Stück weit das subjektive Miteinander und der gemeinsame Umgang (es "menschelt" bekanntlich ja überall) müssen dabei ebenfalls berücksichtigt werden. Empfindungen des jeweiligen Partners sollen und dürfen eine Rolle spielen.

Deshalb haben wir nun, vielleicht sogar als Vorsatz für das bald beginnende neue Jahr, die Chance, mit der gewonnenen Zeit eine neue, viel intensivere und möglicherweise noch gerechtere Partnerschaft zu bilden und diese auf andere Institutionen und Bereiche (wie die bikantonale Spitalplanung) auszuweiten. Es wäre beiden Kantonen zu wünschen. Dann, und nur dann, haben sich diese 80 Millionen für die kommenden vier Jahre gelohnt.

30. November 2015
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Joël Thüring, geboren 1983, ist gelernter Kaufmann und Inhaber des KMU-Betriebes "Aspero AG" mit Mandaten im Consulting-Bereich. Politisch ist er seit 2001 in der SVP tätig und amtet als Basler Grossrat und Bürgergemeinderat sowie als Leiter des Parteisekretariates der SVP Basel-Stadt. Amtsjahr 2017/2018 Präsident des Basler Grossen Rates. Neben diesen politischen Tätigkeiten ist er unter anderem Vorstandsmitglied der Mobilen Jugendarbeit Basel und Riehen. Der überzeugte Single lebt in einem Grossbasler Aussenquartier.

joel.thuering@aspero.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)

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"Rielbli vs. Sutter"

Telebasel online
Schlagzeile zum Talk
mit Peter Riebli und
Johannes Sutter
vom 17. April 2024
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Namensschreibung ist Glücksache.

RückSpiegel


Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).