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Jo Vergeat: "Platz für Jo"

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Streitgespräche? Ich hasse sie!

Ich bin ehrlich: Aktuell fühlt es sich noch nicht wie ein Kampf an. Auch wenn unsere Stadt je länger je mehr mit Wahlplakaten "verziert" wird, scheint der Wahlherbst bei der Bevölkerung noch in weiter Ferne zu sein. 

Sanft läuten Apéros die Kampfphase ein. Schliesslich möchte niemand in der Sommereuphorie an den Herbst erinnert werden, obwohl dieser zumindest wettertechnisch nun definitiv vor der Tür steht.

Im Medienuniversum ist das anders: Bei den Journalist*innen läuft der Wahlkampf längst auf Hochtouren. Gefühlt wöchentlich erscheint ein neuer Artikel, der die Chancen der Kandidat*innen einschätzt, die Sitzverteilung mithilfe der berühmten Glaskugel voraussagt oder gerne auch festlegt, wer es wie und warum auf einen der vier heissen Plätze schafft. 

Für uns Kandidat*innen aber hat der Wahlkampf schon lange begonnen. Wir haben Strategien erarbeitet, Anlässe und Auftritte geplant, Slogans ausgetüftelt und Bettelbriefe formuliert. Mit der heissen Phase, die traditionell nach den Sommerferien beginnt, geht es nun von den Sitzungen im stillen Kämmerlein zum öffentlichen Wahlkampf über. 

Jetzt geht es also richtig los!

Streitgespräche, Podiumsdiskussionen, Vereinsbesuche, Standaktionen, Flyer stecken, öffentliche Auftritte und vieles mehr – der Wahlkampf bietet im Leben einer Politiker*in ein abwechslungsreiches, aber auch forderndes Programm.

Streitgespräche vermitteln ein Bild der Politik, das es so nicht gibt.

Doch nicht alles ist prickelnd. Während ich die Gespräche mit den Menschen an Anlässen oder auf der Strasse sehr schätze und spannend finde, gehören Streitgespräche ganz sicher nicht zu meinen Lieblings-Wahlkampf-Beschäftigungen. 

Oder ehrlich gesagt: Ich hasse sie.

Da muss man jeweils in einer gestellten Situation unter grossem Druck zu den umstrittensten und komplexesten Themen in kurzen und verständlichen Sätzen einfache Lösungen präsentieren. Das ist schon alles andere als einfach. Ich mag Streitgespräche aber vor allem auch deshalb nicht, weil sie den Wähler*innen ein Bild der Politik vermitteln, das es so gar nicht gibt. 

In der Schweizer Politik sitzen wir uns zum Glück nicht in jeder Sitzung und in jedem Gespräch mit gefletschten Zähnen gegenüber. Wenn es so wäre, könnten wir wohl nie Kompromisse erarbeiten. Natürlich führen wir harte Diskussionen, sicher sind die Themen manchmal auch heftig umkämpft. Aber es steht immer ein Ziel im Vordergrund: der Kompromiss, oder zumindest der Versuch, zu einem solchen zu kommen – mit guten, im Idealfall überzeugenden Argumenten, hart in der Sache, fair im Ton. Fast nie geht es dabei darum, das Gegenüber schlecht dastehen zu lassen.

Am schlimmsten ist der Wahlkampf nämlich dann, wenn sich niemand dafür interessiert! 

Am schönsten sind für mich die kreativen, überraschenden Wahlkampfveranstaltungen, die es zum Glück auch immer wieder gibt. Sie bringen Politik und Wählende auf neue Art und Weise zueinander. So wie der Political Slam vor vier Jahren, bei dem wir Kandidierenden uns in literarischen Texten gebattelt haben.

Während die Temperatur draussen langsam sinkt, geht der Wahlkampf in seine heisseste Phase über. In den kommenden 55 Tagen buhlen die Kandidat*innen um die Aufmerksamkeit der Wählenden. Immer mehr Köpfe machen von Plakatsäulen und Werbescreens Versprechungen und sagen, wofür sie stehen.

Schauen Sie sich um, lassen Sie sich umwerben und suchen Sie das Gespräch mit uns Kandidat*innen. Am schlimmsten ist der Wahlkampf nämlich dann, wenn sich niemand dafür interessiert! 

28. August 2023
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Jo Vergeat, geboren 1994, hat einen Bachelor in Geographie und Soziologie und studiert Geographie im Master. Sie arbeitet als Kulturmanagerin und politisiert seit 2019 für die Grünen im Basler Grossen Rat, den sie im Legislaturjahr 2022/23 präsidierte. Im Herbst kandidiert sie für den Nationalrat. Vergeat bezeichnet sich selbst als Herzblut-Baslerin, ist FCB-Fan und Chorsängerin. © Foto zvg

info@jo-vergeat.ch

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"Das Gebiet Rütschete ist tatsächlich ein bekannter Rutsch- oder Kriechhang."

Stellungnahme in der Volksstimme
vom 26. September 2023
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Überraschung!

RückSpiegel


In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.