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Mehr Jugendschutz vor Gewalt- und Blut-Orgien in Filmen und PC-SpielenBeide Basel wollen strengere Gesetzesbestimmungen und ein Signal für eine schweizerische Harmonisierung geben Von Peter Knechtli Die beiden Basel wollen Kinder und Jugendliche besser vor Gewaltdarstellungen in Filmen und Computerspielen schützen: Mit einem neuen und inhaltlich identischen Film- und Trägermediengesetz wollen die beiden Halbkantone den Zugang zu Filmen, aber auch zu Neuen Medien und Spielen erschweren, die unzulässige Gewaltszenen enthalten. Nicht nur im öffentlichen Raum sinkt die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung. Mit ein Grund: Auch im Kino, auf DVDs und in Computerspielen werden Kindern und Jugendlichen immer häufiger Inhalte und ein spielerischer Umgang mit brachialer Gewalt und Blut-Orgien zugemutet, die bei bestimmten sozialen Konstellationen zur Nachahmung in der Realität animieren. Davon sind der Basler Justizdirektor Guy Morin und die Baselbieter Justiz- und Polizeidirektorin Sabine Pegoraro überzeugt. Beide sind Eltern von minderjährigen Kindern. 2. Dezember 2005
"Verbote sind lediglich dazu da, gebrochen zu werden" Was ist Gewaltdarstellung und wann wird sie so unerträglich das man sie verbieten muss? Ist ein Film wie "Shrek", in dem ein Teigmännchen gefoltert wird, oder den unschuldigen Amphibien, die von Prinzessin Fiona aufgeblasen werden um ihr dann als hübsche Ballons zu dienen, schon zu verbieten - und wenn nicht, warum wird dann schon ein "Mad Max 2" als potenziell gewaltverherrlichend geahndet? Warum darf dann an Ostern überhaupt ein Jesusfilm gezeigt werden, der mit Nägel im Fleisch an einem Holzpflock hängt?
Warum werden keine gewaltverherrlichende Bücher verboten? "Illuminati" wäre gleich von allen Bestseller-Listen verschwunden. Ist da noch unsere Neurose aus dem Dritten Reich, die uns daran hindert, konsequent gegen Gewaltverherrlichung vorzugehen?
Darf denn überhaupt noch ein "Tom & Jerry"-Trickfilm gezeigt werden und was ist mit Hänsel und Gretel, die die Hexe in den Ofen stossen wo sie qualvoll verbrennt? Diese Farce, unsere Jugend schützen zu wollen, indem die Gesetzteshüter Besitzer angeblich gewaltverherrlichender Filme verfolgen, Verkäufer wie der mächtige Exlibris aber nicht daran hindert, gewaltgeballte Filme weiter zu verkaufen, ist doch sehr unglaubwürdig.
Verkauft werden darf, aber besitzen darf man nicht. Ist nicht das auch Gewalt, Gewalt gegen den kleinen Konsumenten der sich gegen die Willkür des Gesetztes nicht wehren kann? Wer kann sich das Recht herausnehmen und eine allgemein gültige Grenze ziehen, wo Gewalt als erträglich endet und die Verherrlichung beginnt?
Vielleicht sollten wir Eltern einfach wieder anfangen, unsere Kinder zu erziehen. Ihnen zuhören und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Das ist Prävention. Verbote sind lediglich dazu da, gebrochen zu werden. Patrick Schmitt, Winterthur "Hollywood ist längst zur Alptraumfabrik geworden" Was Frau Regierungsrätin Pegoraro und Herr Regierungsrat Morin verschlagen, verdient Unterstützung. Es ist ja wenig genug. Einst gab es eine Filmzensur. Sie wurde vor gut 30 Jahren als "nicht mehr zeitgemäss" abgeschafft. Was war die Folge? Dass unsere Kinos seither von einer Lawine widerwärtigster Produktionen vornehmlich US-amerikanischer Provenienz förmlich überrollt werden. Die Traumfabrik Hollywood (wie sie Ilja Ehrenburg in seinem grossartigen Roman beschrieben hat) - sie ist längst zur Alptraumfabrik geworden. Vor dieser obszönen Gewaltanbetung müsste man eigentlich alle Menschen schützen, nicht nur die jugendlichen. Freilich entspricht sie ja auf Punkt und Komma der Politik des Master of War im Weissen Haus. Heinz Moll, Prag "Auf Internet und Mobilfunkbetreiber ausdehnen" Das Gesetz war überfällig und sollte, wie bei Pornos, auch auf das Internet und die Mobilfunkbetreiber ausgedehnt werden. Alexandra Nogawa, Basel "Häufig aus dem Internet herunter geladen" Das neue Film- und Trägermediengesetz ist sicherlich gut gemeint. Heute werden jedoch Filme und Games nicht im Laden gekauft, sondern vom Internet (meist kostenlos und von Kanton und Bund unkontrollierbar) heruntergeladen. Ausserdem fehlt - wie ich bisher in Erfahrung bringen konnte - ein Zusammenhang zwischen fiktionalem Medienkonsum und Gewalttätigkeit. Jugendliche sehen in den Medien reale Gewalttätigkeiten in Nachrichtensendungen, die den Games in nichts nachstehen. Ich stelle die Frage, ob wir wieder ein neues Gesetz mit neuen Gebühren und neuer Bürokratie brauchen, wenn es - was meinen heutigen Wissenstand betrifft - nicht geeignet ist, das gesetzte Ziel zu erreichen. Siro Imber, Allschwil |
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