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Neu gestalteter Basler Centralbahnplatz wird zur Unfall-FalleDie Autos sind zwar weg - doch jetzt bringt ein Gewirr von Tramschienen Fussgänger in Gefahr Von Peter Knechtli Der neu gestaltete Basler Bahnhofplatz - offiziell "Centralbahnplatz" genannt - hat die Autos verbannt und den Fahrrädern bietet er einen unterirdischen Parkplatz. Dennoch empfinden ihn zahlreiche Benutzer als hochgradige Gefahrenquelle. Grund sind die zahlreichen Tramschienen, die sich unübersichtlich mit dem Fussgängerbereich vermischen. Jetzt ordnete das Baudepartement "Sofortmassnahmen" an. Stolz nähert sich der völlig neugestaltete Basler Centralbahnplatz dem Zeitpunkt seiner Vollendung. Über den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs konnten sich die Passagiere bisher jedoch nicht richtig freuen. Wurden sie früher durch eine Unterführung aus dem Bahnhof in die Nähe der Tram-Perrons geführt, strömen sie heute zu ebener Erde durch drei Hauptausgänge mitten in ein Gewirr von sechs intensiv befahrenen Tramschienen-Strängen: Dort lauert Gefahr. 11. Dezember 2001
BVB und BLT fordern Priorität
Angesichts der Verkehrsmisere auf dem neuen Basler Centralbahnplatz reisst auch den Verkehrsbetrieben der Geduldsfaden: In einem Schreiben an die Kantonsregierungen von Basel-Stadt und Baselland verlangt die Paritätische Kommission von BVB (Basler Verkehrsbetriebe) und BLT (Baselland Transport AG) einstimmig, dem öffentlichen Verkehr entlang dem Streckennetz nun "Priorität einzuräumen". Entsprechende Informationen bestätigte BLT-Direktor Andreas Büttiker gegenüber OnlineReports. Sofortmassnahmen gegen Gefahren
Die interdepartemental zusammengesetzte Koordinationskommission Verkehrsplanung unter Federführung des Baudepartementes Basel-Stadt hat verschiedene raschmöglicht umzusetzende Massnahmen beschlossen. Bereits seit einigen Wochen im Einsatz steht die Securitas. Ihr Auftrag: Regelung und Überwachung der Verkehrsströme auf dem Centralbahnplatz. "Schlechtes Omen für weitere Projekte" Noch vor drei Jahren war am Centralbahnplatz alles ganz anders. Der Platz war zwar eine gestalterische Collage und nicht gerade eine Visitenkarte für eine aufstrebende Stadt. Dennoch fanden auf dem Platz - neben dem öffentlichen Verkehr - auch der Individualverkehr, Velofahrer und sogar eine von einer Rasenfläche umgebene Wasserfläche Platz. Nach millionenteurem, schlecht koordiniertem Umbau sind Rasenfläche, Privatfahrzeuge und Velos weg. Viele Fussgänger, insbesondere gesetzteren Alters, fühlen sich nunmehr durch aus allen Himmelsrichtungen herannanhende Trams bedroht. Ein Veloweg scheint ursprünglich nicht eingeplant worden zu sein, sogar Taxifahrer dürfen den Platz nicht mehr überqueren, und um das neue Parkhaus zu füllen, darf mit dem Personenwagen noch nicht mal mehr zum Aussteigenlassen angehalten werden(!). Dazu kommt, dass sich infolge der überlangen Fussgängerstreifen die Autos in alle Richtungen tagsüber fast ununterbrochen stauen. All dies wurde sehenden Auges vom Baudepartement eingegangen, um dem Ziel der "Verkehrsdrehscheibe Bahnhof SBB" gerecht zu werden. Dutzende von Millionen dafür, dass auch die gelben Trams direkt an den Bahnhof fahren. Dazu das teuerste Veloparking der Welt, und ein Parkhaus, welches einen Preis für Platzverschwendung verdiente. Vergessen gingen die schönen Projekte, welche vor einigen Jahren ein von der Bank Sarasin gesponserter Wettbewerb hervorbrachte. Darunter ein Glasdach in acht Metern Höhe, welche eine ganzjährige Nutzbarkeit des Platzes ermöglicht und von etwas Mut gezeugt hätte (Burckhardt + Partner). Denn schlimm ist schlussendlich, dass der neue Platz eine weitere Anforderung nicht erfüllt: Er ist noch immer keine Visitenkarte, welche den Besuchern unserer Stadt etwas vom hiesigen Selbstverständnis erzählt und sie willkommen heisst. Der unterkühlte, nackte Platz, dessen Schmuck bisher Standardmasten und lächerliche Chromstahlkabäuschen sind, kann kein solches Gefühl entstehen lassen. Noch schlimmer wird es wohl durch die auf OnlineReports erwähnten, hilflosen Nachbesserungen. Für diese vielen Millionen hätte man als Basler bei der Abwesenheit von Funktionalität... wenigstens gutes Design erwarten dürfen. Simon Wirth, Basel "Die Planer müssten jetzt ihr Scheitern eingestehen" Das Beste und einzig Erlösende wäre, wenn die verantwortlichen Planer und Behörden jetzt endlich ihr offensichtliches Scheitern eingestehen und damit den Weg für unvoreingenommene, "einschenkende" Verbesserungen auf dem Bahnhofplatz freimachen würden. Mit Kosmetik ist dem Problem nämlich nicht beizukommen! Die nach wie vor unverändert kundenfeindliche Mentalität dieser Kreise lässt sich unter anderem an den neukreierten Plakaten mit dem einmal mehr sauglatten Slogan "Mir kömme anenand verby!" ablesen. Im Klartext besagt das: Wer will, kommt nicht unters Tram oder unter den Bus, die anderen sind selbst schuld! Nein, so lassen wir Fussgänger, Tram- und Bahnbenützer uns diese Fehlplanung am Bahnhofplatz nicht auf unsere Schultern abschieben. Jetzt muss dort, wie schon beim Kreisel am Riehenring und am Dorenbach oder beim neuen Tramhäusschen am Barfi, halt leider bereits vor der Fertigstellung schon grundsätzlich saniert werden! Auch wenn das den Planern einen Zacken aus der Krone bricht. Die Alternative sind Verletzte und eventuell Tote. Wie weltfremd diese Planung ist, lässt sich auch daraus erahnen, wie jetzt neulich die Zufahrt zum unterirdischen Veloparking auf der Strassenfläche markiert worden ist: Unfälle zwischen Velos, Taxis, dem Flughafenbus und den Tramlinien sind damit vorprogrammiert! Wo bleibt eigentlich die "Gruppe Bahnhof"? Sie versteht wohl - nomen est omen - nur ihren eigenen Namen ... Dieter Stumpf-Sachs, OeV-Benutzer, Basel |
Mit 99 jede Woche ins Turnen |
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Vergänglichkeit wird zelebriert |
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Letzte Saison unter Ivor Bolton |
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vor Gewissens-Entscheid |
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