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"Lebt meine Frau noch?": Mangelware Desinfektionsmittel

Virus: Mangelwaren bringen privat Pflegende in Not

Desinfektionsmittel und Schutzmasken: Bei der Eindämmung des Coronavirus ging eine sensible Personengruppe vergessen


Von Christian Hilzinger


Wegen des Coronavirus sind Schutzmasken und Desinfektionsmittel so gut wie nicht mehr erhältlich. Deshalb sorgen sich Private, die Angehörige zu Hause pflegen. Beispielsweise weiss der Baselbieter Dominique Burgunder nicht, wie er seine kranke Frau ohne Mundschutz vor einer möglichen Ansteckung schützen soll.


Dominique Burgunder aus Binningen ist verzweifelt. Wegen des Coronavirus sind alle Schutzmasken ausverkauft. Schon seit 20 Jahren pflegt der 55-Jährige zu Hause seine geschwächte Ehefrau (50). Sie leidet an einer Tropenkrankheit und muss immer wieder künstlich ernährt werden.

"Ich arbeite dabei unter spitalhygienischen Bedingungen", sagt er gegenüber OnlineReports. Um die Sonde am Arm seiner Ehefrau steril anzubringen, trägt er jeweils Masken. Doch die sind inzwischen alle aufgebraucht.

Desinfektionsmittel ausverkauft

Neu kommt Burgunders Angst hinzu, er könnte seine Ehefrau mit dem Coronavirus anstecken. Schon früher war seine Ehefrau an Bakterien erkrankt. Das will er nicht noch einmal erleben. Der Liefer-Service für künstliche Ernärung, Fresenius Kabi, kann seit der Pandemie keine Masken mehr liefern. Das bestätigt Steffen Rinas, der Mediensprecher des international tätigen Konzerns Fresenius.

Auch Desinfektionsmittel hat das Gesundheits-Unternehmen seit kurzem auf die nötige Menge beschränkt, die für einen Monat reicht. Nach jeder Lieferung zittert nun Dominique Burgunder, ob es eine nächste gibt. Auch die Apotheken können nicht mehr liefern, öffentlich angebotene Flaschen mit Desinfektionsmitteln werden geklaut.

Keine Ratschläge via Medien

Eine Garantie kann Fresenius nicht abgeben. Vorräte kann Dominique Burgunder keine mehr anlegen. In der Not ruft er die Baselbieter Spitäler in Liestal und Laufen sowie die Basler Kantons-Apotheke an. Doch auch diese können ihm nur gut zureden. Es gibt keine Masken mehr, die sie ihm aushändigen könnten.

Was soll Dominique Burgunder tun? Auf Anfrage von OnlineReports gibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Auskunft: "Auch wenn die Situation dieses Mannes schwierig ist, können wir einzelnen Personen keine Ratschläge via Medien erteilen. Er soll sich bei der betreuenden Ärztin oder dem Arzt melden."

Dominique Burgunder dürfte mit seiner Not kein Einzelfall sein. Eine Studie des BAG zählt rund 50'000 Menschen in der Schweiz, die Angehörige zu Hause pflegen. Nicht alle müssen steril arbeiten und benötigen dringend Masken und Desinfektionsmittel wie Dominique Burgunder. Aber an solche Notfälle haben die Behörden bei der Pandemie bislang offenbar nicht gedacht.

"Ein Tuch ist besser als gar nichts"

Für Anfragen zum Coronavirus hat das BAG neuerdings eine Hotline eingerichtet. Dort rät Lea Galli gegenüber OnlineReports, Dominique Burgunder solle sich ein Tuch vor den Mund binden. Das sei besser als gar nichts.

"Nun werde ich wohl sterben", habe ihm die Ehefrau gesagt, so Dominique Burgunder. Seine Frau will nicht mit Medien reden. Für Burgunder ist die Situation nichts Neues. "Seit 20 Jahren weiss ich nie, ob meine Frau noch lebt, wenn ich von der Arbeit nach Hause zurückkehre." Und nun kommt noch das Coronavirus hinzu. "Wenn es zu wenig Masken gibt, hat doch das Gesundheitssystem versagt", empört er sich.

Nachtrag vom 16. März. Schnapsbrenner Hansruedi Wirz aus Reigoldswil schreibt der Redaktion: "Die Brennereien haben hochprozentigen Alkohol und stellen auch Desinfektionsmittel her. Auch unsere Brennerei."

16. März 2020


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"Es geht um Leben und Tod!"

Offensichtlich ist es für Herrn Heuberger schwierig, eine katastrophale Notlage von einer Normalsituation und Diebstahl von Rosinenpflückerei zu unterscheiden. Also zum besseren Verständnis:

1. Hier geht es um Leben und Tod!
2. Eine im Ausland gekaufte und bezahlte Ware zu annektieren ist Diebstahl.

Alles klar?


J. Claude Rohner, Basel




"Das kann die Schweiz schon lange"

So unangenehm es klingen mag für sie Herr Rohner, was die von ihnen genannten Deutschen, Franzosen und Italiener praktizierte „Wegelagerer-Mentalität“ angeht, kann die Schweiz eigentlich schon lange, indem sie sich bei der EU immer wieder als Rosinenpicker bedient. Das ist nichts anderes und gehört auch zur gleichen Mentalität. Beispiele gäbe es genügend. Und wenn nun der Spiess mal umgedreht wird, gibt man sich entsetzt.


Bruno Heuberger, Oberwil




"Es ist die Wegelagerer-Mentalität"

Bevor wir unsere Behörden verantwortlich machen und sie heftig anklagen, möchte ich daran erinnern, dass die umgebenden EU-Ländern bestellte Lieferungen von Atemschutzmasken widerrechtlich annektiert haben. Es ist die Wegelagerer-Mentalität der Deutschen, Franzosen und Italiener, die uns diese Notlage eingebrockt haben. Vielleicht wären hier Retorsionsmassnahmen angezeigt?


J. Claude Rohner, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).