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Christliches Altersheim: Peinlich pietätlosIm Basler Altersheim St. Johann starb bei einem Brand ein betagter Mann: Heimleitung "dankbar, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind" Von Peter Knechtli Eine Pietätlosigkeit sondergleichen leistete sich das Christliche Altersheim St. Johann in Basel: In einer Zeitungsanzeige zeigte es sich dankbar, dass beim Brand vom 9. Dezember "keine Personen zu Schaden gekommen sind". Dabei kam laut Polizeimeldung ein betagter Mann ums Leben. Die Polizeimeldung vom 9. Dezember letzten Jahres liess keine Zweifel offen: "Ein betagter Bewohner des Altersheims St. Johann am St. Johanns-Ring 122 ist heute Dienstag bei einem Zimmerbrand ums Leben gekommen. Der Brand in dem im 2. Stock gelegenen Zimmer war kurz nach halb 10 aus noch unbekannten Gründen ausgebrochen." 8. Januar 2004
Stellungnahme von Bernhard Meyer, Leiter des Christlichen Altersheims St. Johann
"Der Brandfall hat uns alle im Altersheim erschüttert. Die Sorge, wie es dem verstorbenen Pensionär ergangen sein möge, beschäftigte uns alle am meisten. In dieser Sorge versuchten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu seinem Zimmer vorzustossen. In dieser Betroffenheit habe ich im Interview mit TeleBasel den Angehörigen das Beileid ausgesprochen.
8. Januar 2004 "Sollte hier etwas unter den Tisch gekehrt werden?" Es ist ja schon schlimm genug, einen derart 'unchristlichen' und augenscheinlich äusserst egoistischen Zeitungsartikel des Dankes unter der Rubrik 'Perseenlig' zu veröffentlichen, was sicherlich nichts mit der Verarbeitung der Ereignisse nach dem Brand im Altersheim zu tun hat. Vielmehr sollte hier doch offensichtlich in eigener Sache geworben werden oder gar etwas unter den Tisch gekehrt werden, indem man sich nun als Danksager hinstellt.
Die Grundidee, den Helfern einen Dank auszusprechen, ist ja in Ordnung. Aber da doch ein Todesfall zu beklagen ist - und hier spielt es eigentlich keine Rolle, ob der Betagte schon vor dem Brandausbruch gestorben ist oder nicht - tut man so etwas sicherlich nicht öffentlich in der Zeitung. Und erst noch ohne auf die näheren Umstände einzugehen. Aber der Heimleiter bestätigt in seinem Rechtsfertigungsversuch nun noch einmal mehr, wie sehr es ihm um das Instandsetzen des Heimes und die Mitarbeit seiner Angestellten und anderen Helfer gegangen ist und viel weniger um die betagten Heimbewohner und hier zusätzlich noch um die Angehörigen des zu beklagenden Todesfalles.
Es ist schon bemerkenswert, wie sehr sich der Heimleiter bemüht, anfangs mit 'wir' und 'alle' etc. zu jonglieren und schlussendlich auf den Punkt kommt, dass lediglich er und nicht mehr 'wir' ein Interesse an den offenen Fragen haben. Moralischer Anstand und Pietätsgefühl sollten für einen Heimleiter eines christlichen Altersheimes Grundvoraussetzung für seine Tätigkeit sein, was im vorliegenden Fall jedoch nicht sehr ausgeprägt zu sein scheint.
Die offenen Fragen werden der Öffentlichkeit wahrscheinlich nicht beantwortet werden, aber dennoch bleiben sie bei vielen Quartierbewohnern präsent und werfen sicherlich kein gutes Licht auf das Christliche Altersheim St. Johann und dessen Heimleiter. Nicole Quintana, Basel |
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