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© Foto by Peter Knechtli, OnlineReports.ch
Ticket nach Tokio: Keine springt so hoch wie Salome LangDie junge Basler Leichtathletin und Rekordhalterin befindet sich derzeit in der Form ihres Lebens Von Franz Baur Die Schweizer Hochsprungmeisterin und Rekordhalterin Salome Lang hat sich als einzige Baslerin für die Olympischen Spiele qualifiziert: Sie fliegt in zwei Wochen nach Tokio. Die magische Höhe von zwei Metern liegt immer näher. Ende Juni sorgte die 23-Jährige für Schweizer Leichtathletik-Furore. Innerhalb einer Woche stellte sie mit 1.96m und dann mit 1.97m gleich zweimal einen neuen Schweizer Rekord auf. Noch nie ist eine Schweizerin höher gesprungen als Salome Lang. Ihr sportlicher Lohn: Neu ist sie im Hochsprung die Nr. 6 der Welt und ist an Olympia in Tokio dabei. (Den Weltrekord hält seit 1987 die Bulgarin Stefka Kostadinowa mit 2.09m.)
Erstaunlich, denn ihre Vorbereitung im Winter und im Frühjahr verlief gar nicht wunschgemäss. Die Resultate stimmten nicht. An ihrer Sprungtechnik musste sie feilen. Und die Deadline für die Olympia-Selektion rückte immer näher.
1.97 hätte in Rio Gold bedeutet
Der Stellenwert ihres neuen Schweizer Rekords beweist folgende Tatsachen: Mit den 1.97m – übersprungen am 27. Juni an den Schweizer Meisterschaften – hätte sie 2016 an den Olympischen Spielen in Rio die Goldmedaille gewonnen. Nun gilt es, diese Bestform zu konservieren. Nicht ganz einfach. "Ich kann nicht dauernd auf Wolke 7 schweben. Im Moment stecke ich in einem harten Training und drossle es erst eine Woche vor meinem Abflug am 27. Juli." Dieses Training erfordert nicht nur Härte sondern auch eine rechte Portion Disziplin.
Mit diesen abgeschiedenen, harten Trainings hat sie ihren Wahlspruch aufleben lassen: "Champions are made, when no one is watching !" Champions werden geboren, wenn niemand zuschaut. Auch in Tokio, wenn an den Wettkämpfen niemand zuschauen darf?
1.96m – 1.97m – da sollte sich Salome Lang doch der magischen Höhe von 2.00m nähern? "Diese Höhe ist natürlich präsenter als vorher. Ich möchte mich aber nicht versteifen und gehe es locker an. Drei Zentimeter sind eben auf diesem Niveau sehr sehr viel."
Kein Vergleich mit Penaltyschiessen
Und vor einem Anlauf zu einem Sprung, ist diese Situation nicht mit einem Penaltyschiessen zu vergleichen? Hie Goalie – hie Hochsprunglatte. Da winkt Salome Lang ab: "Nein, Penaltyschiessen ist Teil eines Spiels. Der Hochsprung ist eine eigene Disziplin und komplexer."
Ein prominenter Helfer
Abseits der Wettkampf-Arena zählt Salome Lang auf die Dienste von Bernhard Heusler, dem ehemaligen FCB-Präsidenten. Er ist ihre Vertrauensperson, ihr Berater in den verschiedensten Bereichen, und er hilft ihr bei der Sponsorensuche.
Denn auf finanzielle Hilfe ist auch eine Schweizer Meisterin angewiesen. Unterstützung bekommt sie unter anderem vom Kanton Basel-Stadt, von der Schweizer Sporthilfe und vom Verband. Sie ist eben keine Profi-Sportlerin. Ihr Studium in Betriebswirtschaft hat sie mit dem Bachelor erfolgreich abgeschlossen. Jetzt arbeitet sie in einer 50 Prozent-Stelle als Praktikantin im Innovations-Management bei den SBB.
Gern über den Münsterplatz zur Pfalz
Dass die Old Boys-Athletin in Tokio die einzige Basler Frau sein wird, ist ihr gar noch nicht richtig bewusst geworden. "Das ist natürlich eine grosse Ehre. Anderseits ist es schade, dass sich nicht noch mehr Baslerinnen qualifizieren konnten."
Drücken wir Salome Lang den Daumen, dass sie in Tokio ihren Wettkampf – wie sie selbst sagt – geniessen kann. Ein Genuss ist ihr in Japan jetzt schon sicher, ihr Lieblingsessen: Sushi! 16. Juli 2021
Salome Lang in Kürze
Geburtsdatum: 16. November 1997 Studiumabschluss: Bachelor Betriebswissenschaft Universität St.Gallen Sport: Schweizer Rekordhalterin im Hochsprung mit 1.97m Club: Old Boys Basel Lieblingsessen: Sushi Lieblingssong: Piano Man |
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