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Carmela Monsanto: "Achtung: Satire!"

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Gemässigte Terroristen befreien Syrien

"Wenn Syrer in der Schweiz über das Ende von Assad jubeln, sollen sie auch gleich alle retour, aber subito!"

Da seufzte Sarah Regez glücklich auf, im Chor mit Andi Glarner, als sie ihren Parteipräsidenten diesen Satz kläffen hörte. Marcel Dettling, ein Bollwerk gegen die Zehn-Millionen-Schweiz.

Ich sitze mit Clumumba in deren Salon am Blumenrain und nasche Brändli-Pralinen. Etwas Süsses zu all dem Bitteren, das wir nun bereden.

"Die Welt jubelt, Assad ist weg, wir sollten uns darüber freuen", sage ich, zucke aber gleichzeitig mit den Schultern.

"Unbedingt", pflichtet Clumumba bei, "das war der erhoffte Befreiungsschlag der Befreiungsschläger." Auch Clumuba zuckt mit den Schultern.

"Die Reichen wurden immer reicher, die Armen immer mehr."

"Man erzählt sich, die syrischen Truppen hätten etwas gar kopflos reagiert auf den Ansturm der gemässigten Terroristen."

Da huscht Clumumba ein Lächeln übers Gesicht. "Bevor, während oder nachdem sie auf die Terroristen trafen?" Das Lächeln war ein mitleidiges.

"Nun wird die Realität ganz neu geschrieben", merke ich an und verweise auf ein Interview, das der neue syrische Justizminister, Shadi al-Waisi, der Journalistin Alice Schwarzer von Emma gegeben haben soll. "Impfen mache unfruchtbar, sagt er, und diese Unfruchtbarkeit werde sogar auf die Nachkommen übertragen."

"Derselbe al-Waisi, der mit -minu durch den Vatikan schlenderte und dabei bemerkt haben soll, schwul sein sei bereits unter den alten Griechen etwas ganz Normales gewesen – als es noch gar keine katholische Kirche gab?"

 

"Vielleicht?"

 

"Nein, es ist gut, dass Bashar al-Assad nun weg ist", sagt Clumumba und betont den sozialen Aspekt von Assads Reise von Da-Musk-us nach Musk-au. "Die Reichen wurden immer reicher, die Armen immer mehr."

"Es handelt sich um die erste bemannte Darmspiegelung südlich der Türkei."

"Wenn das so ist. Dann ist es auch egal, dass die neuen Chefs in Syrien noch vor Kurzem gesuchte Terroristen waren; dass sie ihren Verein umetikettiert haben von al-Kaida zu Haiat Tahrir al-Scham oder vor einem knappen Vierteljahrhundert in New York die Türme kürzten und in Arlington das Pentagon schredderten."

"Vergiss nicht die Anschläge von Paris 2015, jene von Brüssel, Nizza und Berlin 2016, oder Manchester und Barelona 2017", zählt Clumumba auf.

"Du vergisst Solingen, das Messerattentat von vergangenem August", ergänze ich, "aber wollen wir mal nicht nachtragend sein. Jeder hat eine 3769. Chance verdient."

Clumumba lässt einen Videoclip laufen. Er zeigt, wie die Aussenminister dieser Welt al-Kaida besuchen. "Es handelt sich um die erste bemannte Darmspiegelung südlich der Türkei", kommentiert sie trocken.

Italiens Aussenminister Antonio Tajani ist da, Frankreichs Jean-Noël Barrot und natürlich Annalena Baerbock aus Deutschland. Die kriegt aber das Pfötchen von Ahmed al-Scharaa, Assads legitimen Nachfolger, nicht zu fassen. Erinnerungen werden wach an die Handschlag-Affäre von Therwil, als 2016 arabische Sekschüler ihrer Lehrerin den Handschlag verweigerten.

"Eine Spezialeinheit soll sogar
mit K.o.-Tropfen aus dem Hirschi bewaffnet worden sein."

"Wer hat Haiat Tahrir al-Scham eigentlich ausgebildet und aufgerüstet?", frage ich und greife mir eine Praline. Diesmal Champagner-Truffes. Als gäbe es etwas zu feiern.

 

Naschen: Clumumba und Carmela Monsanto. © Illu by Alessandro Ballato

"Gemäss dem Londoner ‹Telegraph› waren das die USA", erzählt Clumumba, "eine Spezialeinheit soll sogar mit K.o.-Tropfen aus dem Hirschi bewaffnet worden sein." Mir geht durch den Kopf: "Warum muss das kleinere Übel immer so gross sein?"

Auch Israel und die Türkei haben die Gunst der Stunde genutzt und sind einmarschiert. Präsident Erdogan soll sich bereits die Rechte am schönsten Folterknast gesichert haben. Es geht das Gerücht um, dieser sei zweigeteilt. In einen CIA-Event-Flügel und den Jan-Böhmermann-Gedächtnistrakt.

Plötzlich sitzen Israel und die Türkei im selben Boot. Im Juli war das noch unvorstellbar. Da drohte Erdogan Israel wegen seines Konflikts mit den Palästinensern mit einem Militärschlag.

"Mit dem Einmarsch in Syrien sind sich die beiden Länder näher gekommen": Clumumba atmet tief durch. Die Türkei kam aus dem Norden, Israel aus dem Süden.

Und alle hoffen, dass die Friedens-Tauben sich doch noch diplomatisches Gehör schenken.

"Und wie weiter mit al-Kaida?", bohre ich nach.

"Da steht wohl ein Urnengang auf dem Programm", befürchtet Clumumba. "Ein Teil des Volkes hat sich das Vertrauen der Regierung verscherzt. Da ist es einfacher, die Regierung löst das Volk auf und wählt sich ein neues."

12. Februar 2025
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Carmela Monsanto, geboren 1987 in Basel. Sie wohnt mit ihrem Kater Corleone in Birsfelden. Als Basel-Korrespondentin von "La Monda – il mondo femminile" beobachtet Monsanto die politischen Geschehnisse in der Region mit Argusaugen. © Illustration Alessandro Ballato

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(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Im Hals stecken geblieben"

Ab und zu blieb mir beim Lesen dieser Satire mein Grinsen im Hals stecken, als ich mir gewisse Episoden so richtig geistig vorstellte ... Ich freue mich auf weitere Affären mit Carmela und Clumumba – eventuell über temporäre Bewohner eines gewissen Gebäudes in Bern ...


Bruno Heuberger, Oberwil


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Melanie Nussbaumer

Anstand im Rat
Reaktionen Reaktionen
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"Waldenburg erhöht die Abgaben auf 72 Prozent (…). Dafür ist das Hallenbad gerettet."

BaZ
am 12. Februar 2025
auf der Frontseite
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Kein Wunder, dass die 1150-Seelen-Gemeinde kein Geld mehr hat, wenn sie sich ein Hallenbad leistet.

RückSpiegel

 

Die bz verweist in einem Artikel über Klima-Massnahmen auf OnlineReports.

BaZ und Baseljetzt erzählen die OnlineReports-Recherche über FDP-Politiker Ferdinand Pulver nach, der nach seiner Wahl zum Gemeindepräsidenten die IV-Rente verloren hat.

Die Volksstimme nimmt die OnlineReports-News zur Amokdrohung in der Primarschule Sissach auf.

Die bz zitiert in einem Artikel zum Kutschen-Museum in Riehen OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Beitrag zu den Perrondächern in Liestal Bezug auf OnlineReports. 

Bajour bezieht sich in einem Porträt von Balz Herter auf OnlineReports.

BaZ, bz und Happy Radio zitieren die OnlineReports-Recherche über den krankheitsbedingten Ausfall des Baselbieter Mitte-Präsidenten.

Die bz zieht die OnlineReports-Recherche über die finanziellen Probleme der Mitte Baselland nach.

Das SRF-Regionaljournal Basel und die bz greifen die OnlineReports-Recherche zum Helene-Bossert-Buch auf.

BaZ, bz und Baseljetzt nehmen den OnlineReports-Artikel über den Rückzug von Pick-e-Bike aus dem Laufental auf.

Die BaZ zitiert in einer grossen Hintergrund-Geschichte zur Basler GLP aus einem Artikel von OnlineReports.

bz, BaZ und Volksstimme beziehen sich in ihren Artikeln zum Jakobushaus in Thürnen auf die Recherche von OnlineReports.

Die BaZ nimmt in einem Artikel über die Wirtschaftskammer Bezug auf ein Porträt aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Volksstimme zitiert die OnlineReports-Recherche zum neuen Konzessionsvertrag der Elektra Baselland.

Bajour bezieht sich im Wochenkommentar auf die OnlineReports-Analyse zu den Basler Grünen.

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.
 

Weitere RückSpiegel






In einem Satz


Stefan Nellen wird neuer Staatsarchivar von
Basel-Stadt
und damit Nachfolger von Esther Baur, die in Pension geht.

Der Verwaltungsrat des EuroAirport hat Renaud Paubelle zum neuen stellvertretenden Direktor ernannt.

Der Bankrat der Basler Kantonalbank hat den 54-jährigen Christoph Auchli, CFO des Konzerns und Mitglied der Geschäfts- und Konzernleitung, zum stellvertretenden CEO und stellvertretenden Vorsitzenden der Konzernleitung ernannt. 

Der 27-jährige Lukas Loss, ausgebildeter Pianist und Gründer des Interfinity-Musikfestivals in Basel, gewinnt den Jugendpreis des Sperber-Kollegiums 2025.

Das Comité gibt die Plakette und das Motto der Basler Fasnacht 2025 bekannt: "Syg wie de wottsch".

Das "Amt für Wald beider Basel" heisst neu "Amt für Wald und Wild beider Basel".

Die Baselbieter Regierung hat den Verein "Repair Café Binningen-Bottmingen" mit dem mit 8000 Franken dotierten Freiwilligenpreis 2024 ausgezeichnet.

Der Basler Stern 2024 geht
an den "Floss"-Kapitän
Tino Krattiger für seine Pionierarbeit im Bereich Kultur und Stadtleben sowie für sein Engagement für die Aufwertung der Rheingasse. 

Das Drum'n'Bass-Produzentenduo QZB gewinnt den Basler Pop-Preis 2024 und erhält die mit
20'000 Franken dotierte Förderung und Auszeichnung des Musikbüro Basel.

Basel-Stadt
braucht einen neuen IT-Chef: Der jetzige Dienststellen-Leiter Mario Magnanelli verlässt den Posten per Ende Mai 2025.

Die Jungen Grünliberalen beider Basel haben Timon Bischofberger neben Eileen Fischer ins Co-Präsidium gewählt.

Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.