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Carmela Monsanto: "Achtung: Satire!"

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Im Bundeshaus-Lift mit Beat Jans. Help!

Mit wem wollten Sie schon immer einmal alleine im Lift steckenbleiben? Mit Brad Pitt? Mit Kim Kardashian? Mit einem Outfluencer wie Baschi Dürr?

Ehrlich, es ist rein beruflich. Nicht dass Sie auf falsche Gedanken kommen. In diesem Lift stecke ich rein beruflich fest. Mit Brad Pitt vom Rheinknie.

Reinknien hätte er sich für Roche-City sollen. Wie andere vor ihm. Doch macht auch er keinen Stich. "Gut, Beat Jans, dann nutzen wir doch die Zeit für ein erstes Interview", schlage ich vor. Mein Magazin, La monda – il mondo femminile, verfolgt die Bundesratswahlen genau.

Wir stecken im Bundeshaus-Lift fest, zwischen dem vierten und dem fünften Stock. Wir wollten nach oben. Eigentlich.

"Es gab Bedenken, dass ich zu mächtig werden könnte." © Illu by A. Ballato

Wir lassen uns von seichter Musik berieseln. Irgendwo im Schacht. Immerhin: Es ist keine Loser-Hymne, kein Gitarrenstück von Elisabeth Ackermann.

Aus den Lautsprechern plätschert die musikalische Aufforderung von Baschi: "Chum bring en hei, chum bring en!" Nicht erhört – schon wieder nicht. Wann kommt der Kelch endlich wieder zurück nach Basel?

"Enttäuscht?", frage ich. "Nicht wirklich überrascht", antwortet Jans. Er kratzt sich am Hinterkopf und erklärt: "Es gab Bedenken, dass ich zu mächtig werden könnte. Das ist so in der Schweiz. Das Champignon-Prinzip: Streckt einer den Kopf zu weit raus, wird er abgeschnitten."

Jans' Sturm aufs Bundesratszimmer war die Bikinifigur unter den Bundesratskandidaturen. Einfach sexy.

Jans, der Pilzkopf. Der Beatle unter den Politikern. Help!

Er hätte auch sagen können "Feind, Todfeind, Parteifreund". Nicht alle wollten es Champignon-Jans gönnen. Zu viele Parteifreunde halt. Jositsch, Aebischer, Pult.

Dabei war Jans' Sturm aufs Bundesratszimmer die Bikinifigur unter den Bundesratskandidaturen. Einfach sexy. Der Kaviar unter den eidgenössischen Machtgelüsten. Unvergleichlich.

Natürlich würde Joël Thüring nun bemerken: "Kein politisches Sixpack, der Jans. Nur linkes Pack." Das gehört zum politischen Geschäft.

Trotzdem, Jans übertreibt mal wieder masslos mit seinem Champignon. Seit die herzliche Herzog aus dem Rennen ist, neidete ihm höchstens noch Mustafa Atici das Amt. Bis dieser bemerkte, dass Jans ja auch einen Migrationshintergrund hat. Der heutige Städter ist gelernter Bauer. Für einen Baselbieter klingt das nach Fusion.

Gut möglich, dass wie schon 2014 Frenkendorfs Gemeindepräsident Roger Gradl nun bereits das nächste Protest-Höhenfeuer vorbereitet. Egal wie legal.

Jans, Atici, Herzog: Wäre nicht Eric Nussbaumer auch gerne Bundesrat geworden? Die Frage beschäftigt mich unvermittelt. Derweil blubbert Jans Phrasen ins Aufnahmegerät: "Die Schweiz schätzt mich halt als Basler Regierungspräsident und will mich gerne in dieser Funktion behalten …"

Eric Nussbaumer wurde immer knapp vor der Zielline abgefangen. Der Mann hat einen Ziellinien-Komplex.

Nussbaumer wurde bisher immer knapp vor der Ziellinie abgefangen. Zuerst schaffte es Thomas Weber in den Regierungsrat und nicht er. Dann schnappte sich die Grüne Maya Graf den SP-Ständeratssitz. Der Mann hat einen Ziellinien-Komplex. Meine Ziellinien-Kondolenz sei ihm gewiss.

"Sagen Sie mal, Herr Jans, nur so nebenbei, der Herr Nussbaumer, der ist doch einer, der an Gott glaubt. So richtig fest an Gott glaubt."

"Um das zu erkennen, muss man kein Mike Shiva sein", bestätigt Jans.

"Warum glaubt Gott dann nicht an Nussbaumer?"

"Sehen Sie, Carmela, Jesus mag der erste Sozi gewesen sein", erwidert San Beatus salbungsvoll, "aber Gott ist erstens kein EU-Turbo und zweitens eher im Lager von Pascal Ryf und Thomi Jourdan."

Ich zucke mit den Schultern: "Okay, dann wird Gott auch künftig kaum entscheidend sein im Rennen um einen Bundesratssitz." Wer frei von Ambitionen, der werfe den ersten Stein. Aber nicht schon wieder durch Jourdans Glastüre, bitte.

Ich zucke kurz zusammen. Nicht weil nun aus dem Lautsprecher "Give Yourself A Chance" von DJ Bobo trieft. Nein, der Lift setzt sich in Bewegung. Abwärts!

Vielleicht wird nicht die Sozialdemokratie den nächsten Bundesrat aus der Region stellen. Kein Hans-Peter Tschudi. Noch nicht einmal ein Otto Stich. Das Basler Warten geht weiter. Das Warten auf Jo Vergeat.

 

 

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9. September 2023
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Carmela Monsanto, geboren 1987 in Basel. Sie wohnt mit ihrem Kater Corleone in Birsfelden. Als Basel-Korrespondentin von "La Monda – il mondo femminile" beobachtet Monsanto die politischen Geschehnisse in der Region mit Argusaugen. © Illustration Alessandro Ballato

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"Das Gebiet Rütschete ist tatsächlich ein bekannter Rutsch- oder Kriechhang."

Stellungnahme in der Volksstimme
vom 26. September 2023
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Überraschung!

RückSpiegel


In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Die bz greift den Bericht von OnlineReports über den Eklat am Baselbieter Kantonsgericht mit dem sofortigem Rücktritt eines Vizepräsidenten auf.

Die bz zitiert in ihrem Nachruf auf Hans Rudolf Gysin aus dem OnlineReports-Porträt "Die Hans Rudolf Gysin-Story: Auf der Spur eines Phänomens".

Zahlreiche Medien haben die Nachricht über den Tod von Hans Rudolf Gysin aufgenommen: Basler Zeitung, bz und weitere Titel von CH Media, Prime News, Volksstimme, Bajour, Baseljetzt, SRF-Regionaljournal Basel, Happy Radio, nau.ch.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.