Meine Schwägerin Cinzia: die Bettlerin de luxeNein, ich mag sie nicht. Eigentlich. Doch irgendwie muss ich sie eben mögen. Cinzia ist halt meine Schwägerin. Cinzia: "Ich bin noch heute katholisch, mag Bibelzitate, scharlachrote Soutanen – und Jungs." "Als kleines Mädchen wollte ich unbedingt Kardinal werden", verkündet Cinzia, ohne danach gefragt worden zu sein. Sie spricht gerne über sich. Für einmal über frühere Berufswünsche. Jugendsünden. Etwa so, wie Eva Herzog Bundesrätin werden wollte.
Verzogen seit jeher: Cinzia. © Illustration by Alessandro Ballato
"Eine noch bessere Idee", antwortet Cinzia. "Ich entschloss mich, Bettlerin zu werden." Sich gemütlich aufs Trottoir setzen. Vor sich einen Hut, und das Geschäft mit der Laufkundschaft läuft von ganz alleine. Laufe es gut, komme ein zweiter Hut hinzu, laufe es schlecht, ein Anreiz: "Stell dir vor, da läge vor mir ein Kartonschild mit der Aufschrift: Komme aus Rumänien und möchte wieder zurück." Ein Mittagessen mit dem in Ungnade gefallenen David Degen? Geschmacklos. Dann ein unvermittelter Schwenk. "Weisst du eigentlich, wie UBS-CEO Sergio Ermotti angefangen hat?", höre ich Cinzia fragen, bevor sie die Antwort gleich nachliefert: "Ganz unten." "Als … Bettler?", erwidere ich unsicher.
Selbst ist die Bettlerin
Schnell einen Hut basteln und sofort ins Business einsteigen: https://www.youtube.com/watch?v=89YQf37ZTns 12. August 2023
"Hat Spass gemacht" Köstlich! Danke, das zu lesen, hat Spass gemacht. Ich würde die Schwägerin übrigens durchaus mögen; sie ist jedenfalls unterhaltend ... Peter Waldner, Basel "Von der ganz raren Sorte" Ganz toller Text, gratuliere! Von der ganz raren Sorte: zum leise lesen und laut lachen. Jürg Seiberth, Arlesheim |
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