Werbung


Aurel Schmidt: "Seitenwechsel"

<< [ 1 | (...) | 191 | 192 | 193 | 194 | 195 | 196 | 197 | 198 | 199 | 200 | (...) | 206 ] >>

Die Städte im Wandel

Basler Geschäftsinhaber und Beizenbesitzer führen bewegte Klage über die Schwierigkeiten, die sie antreffen. Die Attraktivität der Stadt steht auf dem Spiel.

Das ist nur bedingt richtig. Längst hat eine Entwicklung eingesetzt, die einen tiefen städtischen Wandel widerspiegelt. Qualitätsläden im sogenannten Hochpreissegment haben in den kleineren Städten keine Chance, renommierte Geschäfte müssen schliessen. Wer es sich leisten kann, kauft in Florenz und London ein. Den Stadtraum haben Billiganbieter, Discounter und Fast Food-Betreiber erobert.

Ob der schlechte Geschäftsgang des Detalhandels an fehlendem Parkraum liegt und mehr Autoabstellplätze Abhilfe schaffen würden, ist nicht erwiesen. Seitdem in Lugano mitten im Zentraum ein Parkhaus gebaut wurde, erstickt die Stadt wochentags im Zubringerverkehr und ist sie an Sonntagen verödet. Das Leben spielt sich am Seeufer ab.

Ob mit einer Verlängerung der Ladenöffnungszeiten viel erreicht wird, ist eine andere offene Frage. Die Menschen kaufen dann einfach nur zu anderen Tageszeiten ein. Zuletzt hängen die Umsätze nicht von den Öffnungszeiten ab, sondern von der verfügbaren Lohnsumme, aus der das voraussichtliche Konsumvolumen ausgerechnet werden kann. Lohndumping ist für die Wirtschaft jedenfalls wenig vorteilhaft.

Dass die Menschen beim Einkaufen zurückhaltender geworden sind, ist nicht weiter erstaunlich. Die monatlichen Einkommen haben angeblich zugenommen, aber die monatlichen Belastungen ebenfalls. Wenn die festen Auslagen für das tägliche Leben (Krankenkassenprämien, Mietbelastung und Anderes) das Budget immer stärker belasten, machen fünf oder zehn Rappen weniger für die Milch nicht viel aus.

Der Sparwille ist zum grössten Problem geworden. Wenn Unternehmen, Banken, Geschäfte, Institutionen pausenlos vom Sparen reden, Personal entlassen, Preise und Tarife erhöhen, ihre Leistungen und Beratungen minimalisieren, dann geht am Ende auch der Kundschaft auf, dass sie selber sparen könnte und auch muss. Das ist die ungewollte Konseqenz des falschen Diskurses.

Diese Überlegungen betreffen ebenfalls die Klage der Restaurants, dass das neue Promillegesetz sich auf den Alkoholkonsum auswirkt. Auch da muss ein Fragezeichen gesetzt werden. Die Gäste haben schon davor begonnen, weniger Alkohol zu konsumieren.

Das eigentliche Problem sind die gesellschaftliche Veränderung und die demografische Siedlungspolitik. Die Menschen wohnen in den Agglomerationen und decken sich dort ein. Aber es gibt dazu eine sichtbare Gegenbewegung, die zeigt, dass die Zentren zu Orten zum Flanieren werden und das Kaufangebot auf das Bedürfnis nach urbanem Leben eingeht. In Basel ist die Steinenvorstadt das beste Beispiel dafür, nicht die Freie Strasse, auch nicht die Falknerstrasse, wo die Autos auf den Trottoirs den Passantenverkehr behindern.

Nicht zuletzt hängt die Attraktivität der Stadt von ihrem kulturellen Angebot ab. Mit Fasnacht und Fussball allein ist es in Basel nicht getan.

Man müsste also anfangen, anders über die Probleme der Basler Innerstadt nachzudenken.

30. Mai 2005
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Aurel Schmidt, Jahrgang 1935, war bis Mai 2002 Redaktor der "Basler Zeitung" (vorher "National-Zeitung"). Er war mitverantwortlich für das jeden Samstag erscheinende "Basler Magazin" und verfasste zahlreiche philosophische Essays, Reise-Reportagen, Kommentare und Kolumnen. Schmidt, der heute als Schriftsteller und freier Publizist in Basel lebt, machte sich auch als Autor mehrerer Bücher einen Namen: "Der Fremde bin ich selber" (1982), "Wildnis mit Notausgang. Eine Expedition" (1994), "Von Raum zu Raum. Versuch über das Reisen" (1998). Ausserdem liegen vor: "Lederstrumpf in der Schweiz. James Fenimore Cooper und die Idee der Demokratie in Europa und Amerika" (2002), "Gehen. Der glücklichste Mensch auf Erden" (2006), "Auch richtig ist falsch. Ein Wörterbuch des Zeitgeists" (2009). Zuletzt erschienen: "Die Alpen. Eine Schweizer Mentalitätsgeschichte" (2011). © Foto by OnlineReports.ch

aurel.schmidt@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Das hat mir gerade noch gefehlt!"

Das Kaufangebot in der Steinenvorstadt als richtungsweisendes Beispiel für die neue Stadt - das hat mir gerade noch gefehlt, lieber Aurel Schmidt!


Max Gürtler, Allschwil


www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Der Hochhaus hätte höher werden können."

bz
Bildlegende
vom 5. Dezember 2023
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

(er, ihn)

RückSpiegel


20 Minuten und ein Podcast der Zeit nehmen den Artikel von OnlineReports über das Hupe-Verbot für das Kinderkarussell auf dem Münsterplatz auf.

Die bz zieht den OnlineReports-Artikel über die frühere Grellinger Kirchen-Kassiererin nach, die ihre Verurteilung vor Bundesgericht anficht.

Die Basler Zeitung und Happy Radio greifen die OnlineReports-Recherche zur Girema Bau AG auf.  

 

bz und Happy Radio zitieren den OnlineReports-Bericht über den Liestaler Buchladen Rapunzel, der schliesst.

Die bz bezieht sich in einem Artikel über den Asyl-Streit in den beiden Basel auf einen Leserbrief auf OnlineReports.

In einem Artikel über den Richtungsstreit innerhalb der Baselbieter SVP zitiert die Basler Zeitung aus OnlineReports.

Die bz vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Abgang des Gelterkinder Gemeinderats Pascal Catin.  

Die Basler Zeitung nimmt in einem Artikel über die Baselbieter FDP-Landrätin und Nationalratskandidatin Saskia Schenker Bezug auf OnlineReports. 

In einem Artikel über die polarisierende Jungpolitikerin Sarah Regez (SVP BL) bezieht sich die Basler Zeitung auf OnlineReports.

persoenlich.com vermeldet mit Verweis auf OnlineReports den Wechsel der Basler Journalistin Andrea Fopp von Bajour zur NZZ.

Happy Radio greift den Bericht von OnlineReports über die Deponie Höli Liestal AG auf.

Die Volksstimme bezieht sich in einem Porträt über den freiwilligen Verkehrsregler in Rickenbach, Robert Bussinger, auf einen früheren Artikel von OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Sonja Kuhn, ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.
 

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).

Am 1. Juni 2024 übernimmt Veronika Röthlisberger die Leitung der Gebäudeversicherung Basel-Stadt von Peter Blumer, der danach pensioniert wird.

Hanspeter Wäspi (57, Rheinfelden) ist neuer Geschäftsleiter von Procap Nordwestschweiz.

Die Leitung der Abteilung Finanzen und Controlling im Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt obliegt ab 1. Dezember Thomas Schneider, der die Nachfolge des Bald-Pensionierten Daniel Hardmeier antritt.

Stefan Binkert wird neuer Rektor des Wirtschaftsgymnasiums und der Wirtschaftsmittelschule Basel; er folgt in dieser Funktion auf Patrick Langloh, der ab 1. Januar 2024 die Leitung des Bereichs Mittelschulen und Berufsbildung im Erziehungsdepartement übernimmt.