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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Kein Spass, sondern kranke Fantasie

Ich dachte nicht, dass ich je einen Buchstaben über Sanija Ameti verlieren würde. Über diese junge Muslimin, provokante, bildhübsche Politikerin, Kopf der Operation Libero. Eine schiesswütige Frau, die sich ein religiöses Bild der Muttergottes mit Jesus als Zielscheibe auswählt, rund zwanzig Schüsse in die Köpfe der Porträtierten schiesst und damit eine riesige Empörungswelle auslöst.

Nun kennen wir religiöse Provokationen zur Genüge. Sie verbrennen hüben und drüben Bibeln und Korane oder provozieren mit Doppeladlern, Hitlergrüssen und anderen Gesten. Sind in der Ehre verletzt, rächen sich, eines kommt zum anderen. Krieg. 

Wir wissen längst, dass niemals Frieden auf dieser Erde sein kann. Es fängt in der Waschküche an, er da hat den Filter nicht gereinigt. Sie dort hat mich kürzlich im Vorgarten nicht gegrüsst. Wir können in der Politik nur vermitteln, versöhnen, deeskalieren, nicht verhindern. Die meisten Politiker tun das Gegenteil. Aber lassen wir das.

Ameti entschuldigt sich nach ihrer Schiesserei mit einer faulen Ausrede, die fauler nicht geht: Sie habe nur gerade das eine Bild aus dem Koller-Katalog zur Hand gehabt. Was sie zudem stolz auf Instagram posten muss. Intelligenter geht es nicht, denn dies macht ihre Tat erst publik. 

Sie wird massiv angegriffen, benötigt Polizeischutz und jammert dann irgendwann, sie halte es nicht mehr aus. Sie hätte gescheiter Kreise auf einen Karton gemalt und darauf geballert, so viel dürfte ihr wohl nun klar sein.

Wir wissen es: Die Karawane zieht vorüber, die Erde dreht sich weiter, und nach einer gewissen Zeit wird Ameti wieder irgendwo auftauchen, sie hat sich ja entschuldigt, Fehler macht jeder, die Sache geht vergessen.

Was nicht geht, geht nun einmal nicht – ob bei Frauen oder Männern.

Nun wird die Geschichte aber noch von feministischer Seite bewirtschaftet, etwa von Ronja Jansen in der BaZ vom 24. September 2024. Ameti sei nur so hart attackiert worden, weil sie eine Frau sei. Sie habe sich doch entschuldigt. Von früheren Fehlern brauche es einen Weg zurück. Einen Mann, der auf ein Bild der Muttergottes mit Jesus schiesst, so die These, hätte man nie derart angegriffen. 

Ich denke nicht, dass das stimmt, die Tat ist zu grausam. Feministinnen wären gut beraten, gerade auch Frauen in die Verantwortung zu nehmen. Denn was nicht geht, geht nun einmal nicht – ob bei Frauen oder Männern.

Wenn sich die jeweiligen Angehörigen von Religionen gegenseitig beleidigen, Korane und Bibeln verunstalten, dann interessiert mich das wenig, ich bin glaubensbefreit glücklich. Respektlos und dumm, ja, das sind solche Aggressionen. Aber es braucht keine Religion, um Kriege zu führen, wie Putin zeigt.

Was mich aber am Fall Ameti zutiefst schockiert, ist, dass sie auf das naturgetreue Abbild von Menschen schiesst. Nicht auf die Kontur eines Menschen, wie sie bei Schiessübungen der Polizei für den Ernstfall (und nicht für Sportschützen) verwendet wird. Auch nicht auf einen ganzen Körper, sondern auf naturgetreu gemalte Köpfe, und dazu noch auf die Köpfe einer Mutter mit einem Kleinkind im Arm.

Ameti scheint die angeborene "Beisshemmung" zu fehlen.

Ameti hat das Zentrum des Gesichts der Mutter mit rund fünf Schüssen zerschossen, beim Kleinkind sind es über fünfzehn Einschussstellen. Ein Schuss traf ins Auge der Mutter. Jeder, der schon mit Tötungsdelikten zu tun hatte, weiss, wie Köpfe nach einem derartigen Beschuss in der Realität aussehen, ein Brei, ein Blutbad.

Auf menschliche Abbildungen zu schiessen, ist kein Spass, sondern eine kranke Fantasie. Der Swiss Shooting Range listet "konkrete Abbildungen eines Menschen" deshalb ausdrücklich unter den verbotenen Zielscheiben auf. In Deutschland ist die entsprechende Verwendung menschlicher Abbildungen gemäss Waffengesetz verboten.

Ob nun strafrechtlich relevant oder nicht: Das Verhalten von Ameti, gekrönt mit der selbstgefälligen Publikation dieser zerschossenen Gesichter im Netz, ist zutiefst verstörend. Da nützen keine Entschuldigungen oder Erklärungen. 

Ameti scheint die angeborene "Beisshemmung" zu fehlen. Wer über fünfzehnmal in den Kopf eines fotografisch präzise gemalten Kindergesichtleins schiesst, mit dem stimmt etwas nicht. 

Dieses Verhalten ist krank, pervers. Da haben Glaubensfragen oder Genderdebatten schlicht keinen Platz mehr.

7. Oktober 2024
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Ein einziges Nachtreten"

Die Kolumne wirkt wie ein einziges Nachtreten. Ein weiteres Empörungsschreiben mit fünf Wochen Verspätung, in dem Frau Strahm einer Person das Recht auf Vergebung oder Wiedergutmachung komplett abspricht.

Den Shitstorm und das Versagen der Medien, die den sozialen Medien hinterhergerannt sind und dadurch die Empörungsspirale weiter angeheizt haben, erwähnt Frau Strahm kaum.

Des Weiteren stört es sie nicht im Geringsten, dass sich ein rechter Mob organisiert, zusammenschliesst und eine junge (für gewisse Kreise sicherlich unangenehme) Politikerin einfach aus dem Weg räumen kann. Sie wird tagelang mit übelstem Rassismus, Sexismus und Morddrohungen eingedeckt, bis sie schliesslich von der Polizei geschützt werden muss. Die Empörung über ein Blatt Papier ist für Frau Strahm anscheinend um ein Vielfaches grösser.

Wer einem internationalen Mobbing (russischer Propaganda inklusive) in diesem Ausmass ausgesetzt ist, braucht zuletzt ein Nachtreten. Diese Kolumne ist beschämend ... und auch ein bisschen feige.


Sandro Hagen, Horn



"Der Schaden ist angerichtet"

Aha – sie (Ameti) hat sich entschuldigt. Und nicht etwa um Entschuldigung gebeten ... Das war keine "normale" Hobby-Schiessübung auf ein (zufälliges) Motiv. Schön für Ameti, dass man(n) in Leserbriefen erstens für sie Unterstützung verlangt – und ihr wohl auch bietet – und zweitens mit Whataboutism von Frau Strahms Gedanken und Ausführungen abzulenken versucht. Jedoch: Der Schaden ist angerichtet, und Verzeihen und Vergeben kann Ameti nicht erzwingen.


Brigitta Szathmáry, Basel



"Leben in Freiheit und Würde"

Andrea Strahm geht mit Sanija Ameti hart, sehr hart ins Gericht. Ja, es war schockierend, was sie getan hat. Und ich teile die Meinung, dass es sich nicht um eine Genderfrage handelt. Aber sie hat sich ernsthaft und mehrfach entschuldigt. Ich kenne Sanija Ameti seit Längerem; es tut ihr unendlich leid, sie leidet sehr und ist am Boden zerstört.

Der Shitstorm, der auf die Tat folgte, war schlimmer als die Tat selbst. Sie wurde sozial hoch bestraft. Ich bin nicht "glaubensbefreit" wie Andrea Strahm. Für mich bedeutet die christliche Gnade viel. Ich bin entsetzt, wie man eine ernsthafte Entschuldigung einfach beiseite wischen kann. Sanija Ameti hat nun Unterstützung verdient, damit sie wieder ein Leben in Freiheit und Würde führen kann. Repetitive und "gnadenlose" Verurteilungen hat sie nicht verdient.


René Rhinow, Liestal



"Auf lebende Köpfe geschossen"

Ja, gegen Dummheit und Respektlosigkeit ist kein Kraut gewachsen. Auch ich fand die "Tat" von Frau Ameti unter allem. Doch ich frage mich, ob es wirklich nicht langsam an der Zeit wäre, sich wieder anderen Themen zu widmen?

Haben Sie schon einmal eine Kolumne in etwa gleicher Länge über Ukraine, Iran, Libanon, Hamas, Hisbollah etc. geschrieben, wo sogar auf lebende Köpfe und Körper geschossen wird? Ich glaube fast, das wäre etwas aktueller.


Franz Büchler, Birsfelden


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"Flaschfahrer"

BaZ
am 12. Oktober 2024
in einem Artikel über
das neue Verkehrsregime
im Iselin-Quartier
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Flasche am Steuer oder eine Flasche intus?

RückSpiegel

 

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.