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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Tabu-Fragen zum Oster-Fest

Was bedeutet Ihnen Ostern – kirchliches Fest oder Ferien? Weshalb kriegen Leute, die keiner christlichen Religion angehören, denen Ostern ergo nichts bedeutet, überhaupt frei? Warum feiern sie Weihnachten? Ostern? Pfingsten? Fragen, die keiner gerne stellt, Tabufragen. Das Spektrum ist breit: hier die christlichen Fundamentalisten, Islamisten und strengorthodoxen Juden, dort ebenso fanatische Atheisten.

Alle haben sie die Wahrheit für sich gepachtet, und doch kennt sie keiner. Oder wie meine Grossmutter zu sagen pflegte: "Es ist noch keiner zurück gekommen und hat erzählt, wie es drüben ist." Die meisten aber sind nicht fanatisch oder fundamentalistisch, sondern glauben entweder eher oder glauben eben eher nicht. Der gegenseitige Respekt und Friede sind ihnen wichtiger als dogmatische Grabenkämpfe, Gott sei Dank.

Unabhängig davon leben wir hierzulande aber in einer christlichen Tradition, die uns alle geprägt hat und noch immer prägt. Sie findet ihren Niederschlag in Verfassung und Gesetzen, in den geschriebenen und ungeschriebenen Normen. Die Wertvorstellungen des Christentums sind nicht grundsätzlich anders als diejenigen anderer Religionen, auch wenn dies zuweilen bestritten wird. Wichtig ist denn auch nicht, welche Wertvorstellung eine Gesellschaft hat, sondern dass sie überhaupt eine hat.

Die  traditionellen Werte einer Gesellschaft sind gewachsen, mehrheitsfähig und können nicht einfach durch andere ersetzt werden. Streit und Kriege wären vorprogrammiert, müssten neue Werte definiert werden. Mit andern Worten: Wir haben mit dem Christentum zu leben, wenn wir in der Schweiz leben, Christen, Muslime, Juden, Hindus, Buddhisten, Nihilisten, Atheisten, alle. Denn ohne Wertvorstellungen geht es nicht, und diejenigen, über die hierzulande Konsens besteht, sind die christlichen.

Widerspricht dies nun der Glaubens- und Gewissensfreiheit? Nein. Denn Wertvorstellungen sind unabhängig vom Glauben gültig, obwohl sie von allen Religionen so oder anders vorgeschrieben werden. Sie helfen, miteinander zu leben, Fromme und Nichtgläubige. Denn nebst der christlichen Tradition haben wir eine humanitäre und demokratische, und auch diese gilt es zu pflegen. Was für alle gilt.

Hatten wir also einfach frei an Ostern, haben Eier gesucht, die Hasen versteckt haben, oder waren wir in der Kirche, haben am Karfreitag getrauert und am Ostersonntag gefeiert?

Es spielt absolut keine Rolle. Wir leben in einer christlichen Tradition, deshalb ist Ostern ein Feiertag. Die gläubigen Christen müssen angesichts unserer pluralistischen Gesellschaft akzeptieren, dass alle Andern Ostern auf ihre Art feiern – ja sogar ohne zu wissen, warum Ostern Ostern ist. So wie Nichtchristen akzeptieren müssen, dass die Läden geschlossen bleiben. So gesehen sollen die christlichen Feiertage alle an unsere Wertvorstellungen zum Zusammenleben erinnern. Und alles Weitere entscheidet jeder für sich.

9. April 2012
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Hinweise auf gegenseitigen Respekt sind wichtig"

Liebe Andrea, mit einer Prise Skepsis habe ich Deine Kolumne von heute zu lesen begonnen. Umso mehr hat mich der Konsens und Deine respektvolle und weitgefasste Beschreibung der Werte gefreut, die das gesellschaftliche Zusammenleben hierzulande überhaupt ermöglichen. Natürlich wird es immer Grabenkämpfe zwischen Andersdenkenden und -glaubenden geben, denn der missionarische Drang liegt vielen im Blut, ohne dabei zu den Fundamentalisten zu gehören. Umso wichtiger sind eben solche Hinweise auf gegenseitigen Respekt sowie das Abenteuer eines Perspektivenwechsels, um die Anderen ein wenig verstehen zu können.


Christian Wehrli, Chefredaktor "Neubadmagazin", Basel



"Historisch gesehen falsch"

Andrea Strahms Argumentation ist nicht richtig, sie übersieht wichtige historische Fakten. Einige sehr wichtige Komponenten unserer hiesigen Kultur sind gerade wichtige Komponenten geworden, weil wir die christliche Tradition in diesen Punkten (klammheimlich) gestrichen haben. Wichtigstes Beispiel: die Gleichstellung von Mann und Frau.


Die Bibel, und nicht etwa nur das Alte Testament, sondern auch das Neue (christliche) Testament schreibt der Frau eine dem Mann untergeordnete Rolle zu (siehe z.B. 1. Korinther, Verse 11ff), genau wie das im orthodoxen Judentum und im Islam auch der Fall ist. Davon haben wir uns in Europa freigekämpft, von der Französischen Revolution bis hin zu der 68er Bewegung, und wir sind noch nicht einmal ganz dort, wo wir sein wollen (zum Beispiel bei der Lohn-Gleichheit).


Nichts gegen eine Osterfeier nach christlichem Kalender. So wie Weihnachten älter ist als das Christentum (es war in früheren Zeiten das winterliche Sonnenwende-Fest), so ist ja auch Ostern älter als das Christentum (es war das Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest, darum die Eier!). Aber aus Anlass dieses Festes unsere Kultur als besonders christlich hinzustellen, ist historisch gesehen falsch. Unsere Kultur ist nicht zuletzt unsere Kultur, weil wir uns von gewissen religiösen Ungerechtigkeiten befreit haben.


Christian Müller, Molinazzo di Monteggio


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"Wie Kamala Harris in ihrem ersten TV-Interview die Kritik von Donald Trump an sich abprallen läs"

bz
Newletter-Schlagzeile
vom 30. August 2024
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Kamala ist halt schon läs.

RückSpiegel

 

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.
 

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.

Jo Krebs
übergibt nach über 23 Jahren seine Stelle als Leiter Unternehmenskommunikation von Primeo Energie an Nachfolger Fabian Hildbrand.

Die Israelitische Gemeinde Basel wählt mit Steffi Bollag als Nachfolgerin von Emmanuel Ullmann erstmals eine Frau zur Präsidentin.

Sabina Brocal wird am
1. August Förderchefin der Abteilung Kultur im Präsidialdepartement Basel-Stadt.

Die Stadtreinigung des Basler Tiefbauamts wird ab 12. August neu von Markus Müller geleitet, sein Vorgänger Dominik Egli geht in Pension.

Christoph Jorns wird am 1. Juli Finanzchef der Basler Lebensversichererin Pax als Nachfolger von Alex Flückiger.

Mirjam Christ-Crain
 von der Universität Basel erhält den mit 200'000 Franken dotierten Otto-Naegeli-Preis für ihre patientenorientierte klinische Forschung.

Kimrobin Birrer übernimmt das Parteisekretariat der GLP Baselland von Yves Krebs.

Barbara Staehelin hat am
1. Mai das Verwaltungsrats-Präsidium des Kantonsspitals Baselland von Madeleine Stöckli übernommen.

Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.