Werbung

Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

<< [ 1 | (...) | 131 | 132 | 133 | 134 | 135 | 136 | 137 | 138 | 139 | 140 | (...) | 170 ] >>

Tabu-Fragen zum Oster-Fest

Was bedeutet Ihnen Ostern – kirchliches Fest oder Ferien? Weshalb kriegen Leute, die keiner christlichen Religion angehören, denen Ostern ergo nichts bedeutet, überhaupt frei? Warum feiern sie Weihnachten? Ostern? Pfingsten? Fragen, die keiner gerne stellt, Tabufragen. Das Spektrum ist breit: hier die christlichen Fundamentalisten, Islamisten und strengorthodoxen Juden, dort ebenso fanatische Atheisten.

Alle haben sie die Wahrheit für sich gepachtet, und doch kennt sie keiner. Oder wie meine Grossmutter zu sagen pflegte: "Es ist noch keiner zurück gekommen und hat erzählt, wie es drüben ist." Die meisten aber sind nicht fanatisch oder fundamentalistisch, sondern glauben entweder eher oder glauben eben eher nicht. Der gegenseitige Respekt und Friede sind ihnen wichtiger als dogmatische Grabenkämpfe, Gott sei Dank.

Unabhängig davon leben wir hierzulande aber in einer christlichen Tradition, die uns alle geprägt hat und noch immer prägt. Sie findet ihren Niederschlag in Verfassung und Gesetzen, in den geschriebenen und ungeschriebenen Normen. Die Wertvorstellungen des Christentums sind nicht grundsätzlich anders als diejenigen anderer Religionen, auch wenn dies zuweilen bestritten wird. Wichtig ist denn auch nicht, welche Wertvorstellung eine Gesellschaft hat, sondern dass sie überhaupt eine hat.

Die  traditionellen Werte einer Gesellschaft sind gewachsen, mehrheitsfähig und können nicht einfach durch andere ersetzt werden. Streit und Kriege wären vorprogrammiert, müssten neue Werte definiert werden. Mit andern Worten: Wir haben mit dem Christentum zu leben, wenn wir in der Schweiz leben, Christen, Muslime, Juden, Hindus, Buddhisten, Nihilisten, Atheisten, alle. Denn ohne Wertvorstellungen geht es nicht, und diejenigen, über die hierzulande Konsens besteht, sind die christlichen.

Widerspricht dies nun der Glaubens- und Gewissensfreiheit? Nein. Denn Wertvorstellungen sind unabhängig vom Glauben gültig, obwohl sie von allen Religionen so oder anders vorgeschrieben werden. Sie helfen, miteinander zu leben, Fromme und Nichtgläubige. Denn nebst der christlichen Tradition haben wir eine humanitäre und demokratische, und auch diese gilt es zu pflegen. Was für alle gilt.

Hatten wir also einfach frei an Ostern, haben Eier gesucht, die Hasen versteckt haben, oder waren wir in der Kirche, haben am Karfreitag getrauert und am Ostersonntag gefeiert?

Es spielt absolut keine Rolle. Wir leben in einer christlichen Tradition, deshalb ist Ostern ein Feiertag. Die gläubigen Christen müssen angesichts unserer pluralistischen Gesellschaft akzeptieren, dass alle Andern Ostern auf ihre Art feiern – ja sogar ohne zu wissen, warum Ostern Ostern ist. So wie Nichtchristen akzeptieren müssen, dass die Läden geschlossen bleiben. So gesehen sollen die christlichen Feiertage alle an unsere Wertvorstellungen zum Zusammenleben erinnern. Und alles Weitere entscheidet jeder für sich.

9. April 2012
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/echo.gif

"Hinweise auf gegenseitigen Respekt sind wichtig"

Liebe Andrea, mit einer Prise Skepsis habe ich Deine Kolumne von heute zu lesen begonnen. Umso mehr hat mich der Konsens und Deine respektvolle und weitgefasste Beschreibung der Werte gefreut, die das gesellschaftliche Zusammenleben hierzulande überhaupt ermöglichen. Natürlich wird es immer Grabenkämpfe zwischen Andersdenkenden und -glaubenden geben, denn der missionarische Drang liegt vielen im Blut, ohne dabei zu den Fundamentalisten zu gehören. Umso wichtiger sind eben solche Hinweise auf gegenseitigen Respekt sowie das Abenteuer eines Perspektivenwechsels, um die Anderen ein wenig verstehen zu können.


Christian Wehrli, Chefredaktor "Neubadmagazin", Basel



"Historisch gesehen falsch"

Andrea Strahms Argumentation ist nicht richtig, sie übersieht wichtige historische Fakten. Einige sehr wichtige Komponenten unserer hiesigen Kultur sind gerade wichtige Komponenten geworden, weil wir die christliche Tradition in diesen Punkten (klammheimlich) gestrichen haben. Wichtigstes Beispiel: die Gleichstellung von Mann und Frau.


Die Bibel, und nicht etwa nur das Alte Testament, sondern auch das Neue (christliche) Testament schreibt der Frau eine dem Mann untergeordnete Rolle zu (siehe z.B. 1. Korinther, Verse 11ff), genau wie das im orthodoxen Judentum und im Islam auch der Fall ist. Davon haben wir uns in Europa freigekämpft, von der Französischen Revolution bis hin zu der 68er Bewegung, und wir sind noch nicht einmal ganz dort, wo wir sein wollen (zum Beispiel bei der Lohn-Gleichheit).


Nichts gegen eine Osterfeier nach christlichem Kalender. So wie Weihnachten älter ist als das Christentum (es war in früheren Zeiten das winterliche Sonnenwende-Fest), so ist ja auch Ostern älter als das Christentum (es war das Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest, darum die Eier!). Aber aus Anlass dieses Festes unsere Kultur als besonders christlich hinzustellen, ist historisch gesehen falsch. Unsere Kultur ist nicht zuletzt unsere Kultur, weil wir uns von gewissen religiösen Ungerechtigkeiten befreit haben.


Christian Müller, Molinazzo di Monteggio


www.onlinereports.ch
© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigenen Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

 

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

OnlineReports.ch
Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024.
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über das bz-Buch von Roger Blum auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).