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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Zweitwohnungen und Spekulationspoker

Ich sitze in unserem Zweithaus und schreibe meine Kolumne, da schreibt es sich besonders gut über Zweitwohnungen. Was denken Sie, wer hat da nun eigentlich den grossen Joker gezogen mit diesem JA zur Beschränkung des Zweitwohnungsanteils pro Gemeinde auf 20 Prozent? Meiner einheimischen Nachbarin und Freundin Lucia ist es klar, und sie vertritt die Meinung unseres Dorfes: Sie sind die Verlierer, denn sie können ihre Häuser nun nur noch an Leute verkaufen, die hier wohnen.

Das ist hart, denn das Dorf leidet unter Abwanderung. Wir sind hier nämlich im rauhen Tessiner Gebirge, und weder im lieblichen Maggiatal noch gar in Ascona. Auch Touristen verirren sich nicht viele hierher.

A
us reinem Gwunder fragte ich auch ein paar Basler Zweit- oder Mehrwohnungsbesitzer, wie sich ihrer Meinung nach der Immobilienmarkt entwickeln würde. Die Preise für die Feriendomizile werden steigen, sagen sie. Und freuen sich, denn sie geniessen das Privileg, unabhängig vom Prozentsatz ihrer Gemeinde eine Zweitwohnung auf immer zu besitzen, denn wer am Stichtag hat, der hat. Sie müssen einzig darauf achten, ja nie an einen Einheimischen zu vermieten oder zu verkaufen, der womöglich vor Ort Steuern zahlt, denn sonst könnte Ungemach drohen und der Zweitwohnungsstempel erblassen.

Eine Wohnung ist häufig als beides zu gebrauchen – Domizil oder Feriendomizil. Bislang wurde sie einfach zum Verkauf angeboten, und der Verkäufer interessierte sich nicht sonderlich dafür, ob der Käufer da nun wohnen wird oder nicht. In Zukunft wird eine Wohnung aber zugeordnet werden müssen. Der Initiativtext nennt ausdrücklich "Baubewilligungen für Zweitwohnungen": Folglich muss bei einem Baugesuch von vorneherein bestimmt werden, ob ein Projekt von einheimischen Steuerzahlern bewohnt werden wird oder nicht. Da Touristen potentiell attraktivere Preise bezahlen, wird, wer kann, seine Liegenschaft als "Zweitwohnung" registrieren lassen.

E
inheimische können folglich ihre Liegenschaften nur noch unter sich loswerden, denn Erstwohnung ist Erstwohnung, und wenn junge Leute zuhause ausziehen, werden sie die Zwei am Rücken haben, wenn sie eine Wohnung suchen, denn wer an einen Einwohner vermietet oder verkauft, riskiert womöglich den "Zweitwohnungsstatus" und somit Geld zu verlieren. Die Folge sind zweierlei Liegenschaften: die einen für die Einwohner, und andere für die Touristen.

Gewonnen hat also einmal mehr der, der eh schon hat und die Einheimischen sind die Lackierten, wenn sie nicht selber schon Ferienwohnungen haben, die sie an Feriengäste vermieten.

N
achkommen von kürzlich verstorbenen Leuten hier im Dorf wollen das grosse Tessinerhaus in Ferienwohnungen umbauen. Geht das nun nicht, wird das passieren, was hier mit so manchem Haus passiert: Es wird ein Schild angebracht, "Vendesi" und eine Telefonnummer. Und das bleibt dann über Jahre hängen und verlottert mit dem Haus.

Und so gut es mir hier gefällt, in dieses Haus hier dürfen wir nie zügeln, niemals. Sonst wird das noch eine Erstwohnung, man bedenke die Entwertung! Wir müssten also woanders im Ort etwas mieten. Aber wer weiss, vielleicht ist alles wieder anders, bis ich wirklich hierher zügle, denn irgendwer muss den Unsinn doch erkennen und stoppen. In diesem Sinne: Ihnen allen einen schönen Ersten Mai, ob nun in Ihrer Erst-, Zweit- oder Drittwohnung!

30. April 2012
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).