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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Kühle Zeiten

Gott sei Dank, denke ich, kühler heute. Es war zuweilen sehr warm, aber ich weigere mich standhaft, von "Hitze" zu sprechen, wenn es um Regionen nördlich des Gotthards geht.

Basel ist die zweitnördlichste Stadt der Schweiz, nur Schaffhausen schlägt uns, die sind nördlicher. Aber wir haben nun den ESC, zumindest dort sind wir an der Spitze. Da wird es einem doch warm ums Basler Herz, womit wir wieder beim Thema wären.

Klimapolitik ist unerlässlich, ist aber nur ein Teil der Umweltpolitik. Die Weltmeere werden verunreinigt, auf den höchsten Bergen stapelt sich der Müll, gerät in den Kreislauf, in unser Blut, regnet aus den Wolken. Wir müllen uns kaputt. Nicht einfach Klimapolitik, Umweltpolitik muss das Thema sein.

Für heute aber bleiben wir bei der Wärme. Nehmen wir einmal an, wir hätten keine Umweltprobleme und es wäre einfach etwas zu warm.

Die Basler jammern im Sommer über die "Hitze" und fliegen nach Griechenland
in die Ferien.

Ich wohne in einer schlecht isolierten Altbau-Mansardenwohnung, zwischen den Fenstern hat es Ziegel, die heizen so richtig schön auf. In meinem Büro hatte es im August ab und zu über 35 Grad, am Morgen waren es dann noch über 30 Grad, trotz offenen Fenstern die ganze Nacht hindurch. Ist halt so, ich wohne trotzdem gerne hier, mit Ventilatoren an der Decke, ohne Klimaanlage.

Es war schon früher ab und zu warm in Basel. Die vermögenden Altbasler hatten deshalb Sommersitze in Riehen oder Bettingen und flohen, wenn es in der Altstadt zu stickig wurde. Verständlich, wenn man die hygienischen Verhältnisse bedenkt. Immerhin schütten wir heutzutage unsere Nachthäfen nicht mehr aus dem Fenster. Zwar trocknete das Zeug wohl rasch in der warmen Jahreszeit. Dennoch: Man entzog sich der Hitze. Ging hinaus, nahm es ruhiger, nicht nur die vermögenden Leute. Hitzeferien, lange Sommerferien. Adäquates Verhalten halt, gesunder Menschenverstand.

Mit dem Klima ging auch dieser bachab. Die Basler jammern im Sommer über die "Hitze" und fliegen nach Griechenland in die Ferien, dort joggen sie über Mittag und brechen zusammen. Wegen der Klimaerwärmung, natürlich. Heute muss stets alles möglich sein. Krawatte, Gilet und Anzug im Hochsommer, bauchfrei im Winter. Letzteres, immerhin, ist mit steigenden Temperaturen eher möglich.

Ein Blick in wirklich heisse Gegenden würde uns zeigen, was Hitze erträglich macht. Gemächlichkeit, Mittagsschläfchen, Sport und Arbeit am frühen Morgen, Nachtessen und Party nach dem Eindunkeln. Alles ein wenig langsamer angehen, das Verhalten anpassen. Nicht so schwierig, eigentlich.

Und so rennt Väterchen Staat los und stellt Sonnenschirme auf.

Aber das ist inakzeptabel hierzulande. Es will jeder immer alles, Volldampf voraus. Was tun wir, wenn es kalt ist? Wir bleiben in der Wärme. Was tun wir, wenn es heiss ist? Wir cremen uns ein, liegen in die Sonne und schreien Zeter und Mordio. Soll sofort einer herkommen und die Wärme runterdrehen. Aber bitte nur gerade so, dass wir weiterhin der Hautalterung dienen können, denn wir wollen natürlich braun werden. 

Und so rennt Väterchen Staat, kaum ist der letzte Morgenfrost im Frühjahr überstanden, und stellt Sonnenschirme auf, lässt Sprühnebel sprühen und Schattenspender wachsen. Bei sage und schreibe knapp 48 Breitengraden und kaum je mehr als 35 Grad wird ohne Ende gewarnt. Verhaltensempfehlung folgt auf Verhaltensempfehlung, genug trinken, im Schatten bleiben.

Eine Möglichkeit gäbe es, die sommerliche Wärme erträglicher zu machen: Wir schaffen die Zeitumstellung im Frühjahr ab. Wir könnten in den frühen, kühlen Morgenstunden länger und besser schlafen, und beim Nachtessen wäre die Sonne bereits untergegangen. So war es früher, vor 1980. Aber wir müssen ausharren, die unsägliche Sommerzeit dauert noch bis zum 27. Oktober.

Wie gesagt: Es ist kühler heute, Gottseidank. Immerhin warnen sie noch nicht vor Glatteis.

9. September 2024
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Das ist wichtig"

Einerseits bin ich einverstanden mit Ihnen, Frau Strahm, und mit dem oft deplatzierten Gejammer.

Wir jammern über die Rehe, die den Grabschmuck abfressen, und brauchen 1,3 Millionen Franken für die Lösung! Wir jammern über die Empfehlung, im Winter weniger zu heizen, als ob wir nicht noch eine oder zwei Schichten anziehen könnten. Wir jammern über die Windräder, die die Landschaft verschandeln, propagieren aber lauthals Luft-Wasser-Wärmepumpen, als ob diese kaum Strom bräuchten im Winter, wenn der Strom sehr rar ist.

Und deshalb wollen jetzt einige wieder Atommüll produzieren für die nächsten 100'000 Jahre, weil beim Ausbau der echten Alternativen "aktiv verschlafen" wurde und noch immer aktiv gebummelt wird.

Nun aber: Das Gejammer wegen der Hitze – das ist wichtig. Denn die Hitze bringt einige schwer vorstellbare Langzeit-Gefahren mit sich! Das wissen wir zwar langsam, nur tun wir ausser jammern nicht viel. Und werden den Herren und Damen in Bern einmal von einem ausserschweizerischen Gericht die Leviten gelesen, so jammern sie, oder anders gesagt: Sie lassen sich das nicht bieten. Schliesslich sagen hier immer noch wir, was richtig und falsch ist! Wir Eidgenossen lassen uns nicht dreinreden! Auch nicht von einem ETH-Professor, der unseren Damen und Herren in Bern erklärte, dass die Klimaerwärmung jetzt stattfindet und sie das Problem massiv unterschätzten würden.

Herr Rösti meinte damals zum SRF-Reporter, das sei ein politisches Thema. Wir lassen uns nicht dreinreden!

Dabei war der Herr Professor ein Schweizer. Und Herr Rösti wurde bald danach Bundesrat!


Viktor Krummenacher, Bottmingen



"Ist ehrenvoll"

Von Ihnen, Frau Strahm, etwas zu lesen, ist ehrenvoll und bringt Gewinn.


Hans Stelzer, Basel


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"Flaschfahrer"

BaZ
am 12. Oktober 2024
in einem Artikel über
das neue Verkehrsregime
im Iselin-Quartier
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Flasche am Steuer oder eine Flasche intus?

RückSpiegel

 

Die bz zitiert die OnlineReports-Recherche zu den geplanten Beschwerden gegen die Salz-Sondierbohrungen im Röserental.

Die BaZ bezieht sich in einer Meldung über den neuen Geschäftsführer der Aids-Hilfe beider Basel auf eine Recherche von OnlineReports.

BaZ, bz, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den Abgang des Finanzchefs Tim Kretschmer beim Kunstmuseum Basel auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel zur Abstimmung über das Baselbieter Gesundheitsgesetz auf eine Recherche von OnlineReports zum Mangel an Kinderärzten im Oberbaselbiet.

Die BaZ zitiert die OnlineReports-Meldung über die Nachfolgelösung beim BackwarenOutlet.

Telebasel bezieht sich in einem Beitrag über Ticket-Betrüger beim Källerstraich auf ein Bild von OnlineReports.

persoenlich.com nimmt die Meldung von OnlineReports über den Wechsel des BaZ-Journalisten Sebastian Briellmann zur NZZ auf.

persoenlich.com bezieht sich auf die OnlineReports-Meldung über den Stellenantritt von Martin Regenass bei Prime News.

Die bz zitiert OnlineReports bei einer Meldung zur Wahl des neuen SVP-Fraktionschefs im Baselbieter Landrat.

20 Minuten, Baseljetzt und Happy Radio nehmen Bezug auf die OnlineReports-Recherche zur tanzenden Wagenführerin der BVB.

Das SRF-Regionaljournal Basel, die BaZ, die bz, Happy Radio und Baseljetzt zitieren die Recherche von OnlineReports zum Interimschef der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Das SRF-Regionaljournal Basel verweist auf die OnlineReports-Recherche zu den finanziellen Problemen bei der Aids-Hilfe beider Basel.

20 Minuten und zentralplus zitieren die OnlineReports-Recherche über die Baselbieter Obstbauern, die ihre Kirschen nicht verkaufen können.

Die BaZ und 20 Minuten beziehen sich in einem Artikel über den tödlichen Unfall im St. Johann auf einen Bericht aus dem OnlineReports-Archiv.

Die bz nimmt die OnlineReports-Recherche über den Kunst-Coup der Stiftung Im Obersteg auf.

Die bz vermeldet den Tod von Aurel Schmidt und bezieht sich dabei auf OnlineReports.

Baseljetzt, bz, Volksstimme, SDA und Happy Radio nehmen die Recherche von OnlineReports über den geschassten CEO Marcel Allemann auf.

Die bz berichtet, dass Landrat Hannes Hänggi das Mitte-Präsidium übernehmen will, und verweist dabei auf OnlineReports.

Das Portal kath.ch nimmt die OnlineReports-Recherche über die Pläne der Basler Hicret-Moschee in Reinach im Medienspiegel auf.

Baseljetzt nimmt die Recherche von OnlineReports über den "Fuck SVP"-Schriftzug am Nebiker-Turm in Sissach auf.

In ihrem Bericht über die Wahl des neuen Baelbieter SVP-Präsidenten zitiert die Basler Zeitung aus einem OnlineReports-Kommentar.

Weitere RückSpiegel







In einem Satz


Die Architektin und Stadtentwicklerin Barbara Buser erhält den Basler Kulturpreis 2024.

SRF-Literaturredaktor und Drummeli-Regisseur Michael Luisier ist neu Mitglied des Schnitzelbank-Comités.

Der frühere Diplomat Paul Seger übernimmt das Präsidium der Winterhilfe Basel-Stadt von Marianne Eggenberger.

Grünen-Politikerin Natalie Oberholzer aus Liestal rückt für Erika Eichenberger in den Landrat nach.

Beatrice Stirnimann, CEO der Baloise Session, wird zur "Ehrespalebärglemere 2024" ernannt.

Eventmanager Beat Läuchli wird Projektleiter des Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel.

Michael N. Hall vom Biozentrum der Universität Basel erhält den Balzan-Preis 2024 für seine Forschung zu den biologischen Mechanismen des Alterns.

Der 27-jährige Journalist Maximilian Fankhauser übernimmt im Oktober die Leitung von Baseljetzt, der Online-Newsplattform von Telebasel; die jetzige Stelleninhaberin Lea Meister wechselt zu Prime News.

Manuela Witzig, bisherige Leiterin der deutschsprachigen Unternehmenskommunikation, übernimmt per 9. September 2024 von Direktor Matthias Suhr die Leitung der Kommunikation und Public Affairs beim EuroAirport.

Evelyn Borer,
Synodenpräsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz, ist neue Präsidentin des Vorstands von Mission 21.

Markus Habegger übernimmt am 2. August die Leitung des Tageshauses für Obdachlose in Basel als Nachfolger von
Paul Rubin.

Der Basler Rechtsanwalt und Baurechtsexperte Daniel Gebhardt wird neuer Verwaltungsratspräsident der Rhystadt AG, der grössten Eigentümerin auf dem Klybeck-Areal. 

Die Baselbieter Grünen-Landrätin Erika Eichenberger tritt im September zurück, Natalie Oberholzer rückt nach.

Ass. Prof. Dr. Prisca Liberali wird für ihre Forschung auf dem Gebiet der Gewebebildung mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel ausgezeichnet.

Sarah Mehler folgt am
1. Oktober als neue Geschäftsführerin der Kaserne Basel auf Eva Heller.

Markus Jordi,
langjähriges Mitglied der SBB-Konzernleitung, übernimmt am 1. Januar 2025 den Vorsitz des Fachhochschulrats der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Karoline Sutter und Urs Berger treten nach über zehn Jahren per 31. März 2025 aus dem Bankrat der Basler Kantonalbank zurück, die Vakanzen werden demnächst ausgeschrieben.

Jacqueline Herrmann und Alexander Bieger lösen Brigitte Jäggi ab, die als Rektorin des Gymnasiums Muttenz in Pension geht.

Bettina Zeugin folgt als Präsidentin von insieme Baselland auf Röbi Ziegler.

Der frühere Baselbieter SP-Regierungsrat Peter Schmid gibt das Präsidium des Freundevereins Zoo Basel an seine Parteikollegin und Landrätin Miriam Locher ab.

Eine Findungskommission sucht eine Nachfolge für Anna Schmid, Direktorin des Museums der Kulturen Basel, die 2025 in Pension geht.

Grünen-Politikerin Flavia Müller aus Allschwil rückt für Biljana Grasarevic in den Baselbieter Landrat nach.

Doppel-Pensionierung am Euro-Airport: Direktor Matthias Suhr geht Ende März 2025, sein Stellvertreter Marc Steuer Ende Dezember 2025 in den Ruhestand.