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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Der Horrorsommer auf Gefahrenstufe 3

Ende Juni 2022 dachte ich, jetzt komme die wunderbare Sommerzeit, ohne Politik, ohne Stress, die Pandemie suspendiert und Seele baumeln lassen, "weil ich es mir Wert bin". Inzwischen bin ich um Jahre gealtert.

Zunächst kam Gefahrenstufe 3. Morgens stierte ich jeweils angsterfüllt auf mein Handy, und was sah ich: Gefahrenstufe 3. Von vier. Wir wissen ja, vier, die Gefahr aller Gefahren, Weltuntergang, GAU, Vorhölle. Also steht Gefahrenstufe 3 kurz davor.

Sicherheitshalber lud ich also drei Wetter-Apps runter, zwei für die Schweiz und eine für Italien, war schliesslich im Piemont. Und auf jeder App und immer Gefahrenstufe 3. Entweder wegen Glutzhitze oder wegen Stürmen, Hagel, Gewitter, sintflutartigem Regen, Bergrutschen oder Überschwemmungen. Dazu ein alarmierend hoher UV-Index, und ich nichts wie in den Schatten.

Zudem droht bei Gefahrenstufe 3, Version Gluthitze, Dehydration. Also soff ich literweise Wasser und legte mir nasse Tücher auf den Kopf, obwohl ich es eigentlich angenehm warm fand. Aber da stand Gluthitze, und gewappnet sein ist bekanntlich alles.

"Hecht beisst Frau Fuss ab,
und ich natürlich raus aus dem See."

Der nächste Schock liess nicht auf sich warten: Wasservergiftung. Ein Mann war wegen übermässigen Wasserkonsums an Hydration gestorben. Pro Kilogramm Körpergewicht darf einer, stand da im Gutachten eines Fachmenschen, maximal 35 Milliliter Wasser täglich  trinken.

Ich also nichts wie hin zum Rechner, was in der Schweiz kein Computer ist, sondern etwas, das rechnet. Gebe 53 Kilo Andrea mal 35 Milliliter Wasser ein, macht 1855 Milliliter, fülle das sorgfältig ab, und kriege die Krise. Denn die 53 Kilo sind ja bloss nüchtern morgens, und das ändert laufend.

Voller Panik wog ich mich also jeweils neu und rechnete neu aus, nach jeder Mahlzeit, nach jedem Gang aufs Klo. Rechnete das Ausgeschiedene wieder dazu. Den abendlichen Whisky zur Beruhigung rechnete ich ein, bloss konnte ich danach die Ziffern auf der Waage nicht mehr präzise lesen. Aber weder de- noch hydriert, das ist es, was zählt.

Etwas Entspannung schlich sich ein, bis mein Lieblingsmedium, das nach einer Zeiteinheit heisst, von einer gefährlichen Quallenplage im Mittelmeer berichtete. Selbst schuld, dass die auch immer ans Meer reisen müssen, was geht mich das an, frohlocke ich, und scrolle fröhlich weiter.

Schockschwerenot: Hecht beisst Frau Fuss ab, berichtet ein Newsscout, und ich natürlich raus aus dem See. Den Pool meide ich eh schon, Chlordämpfe, hochexplosiv. Dazwischen ein kurzer Blick aufs Handy und ich weiss, dass die in Basel den Abfall vor 5 Uhr rausstellen müssen, ansonsten Gluthitze, Gefahrenstufe 3. Dort, weiss meine Lieblings-App, haben sie inzwischen auch ein paar Tigermücken.

Die haben wir im Schweizer Piemont in rauen Mengen. Schwirren schon am Nachmittag daher und übertragen sehr, sehr gefährliche Krankheiten, Ebola etwa. Also spraye ich mich mit dem vom Tropeninstitut empfohlenen Zeug tüchtig ein. Das wirkt ausgezeichnet. Dort, wo es auf der Haut ist. Ansonsten nicht. Ich sage Ihnen, Tigermückenstiche auf den Fusssohlen, der Kopfhaut, im Nacken und zwischen den Fingern jucken anständig. Aber Ebola wäre schlimmer.

Bref, ich bin ferienreif. Aber es ist nun ja ausgestanden und wir können uns wieder entspannteren Themen widmen. Etwa der AHV-Revision. Davon dann nächstes Mal mehr.

15. August 2022
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Ein zweites Mal lesen"

Endlich mal positive Nachrichten, brilliant formuliert, kurz und bündig, zweites Mal lesen macht Spass. Vergnüglich, in einem Wort.


Hans Stelzer, Basel



"Perfekt, amüsant, anregend"

Einmal mehr eine perfekte, amüsante und anregende Lageanalyse unserer daueralarmierten, zwangsgebärenden News-Industrie. Danke an Andrea Strahm für die erheiternde Kolumne.


Raeto Steiger, Basel



"Lang lebe (und schreibe) diese Autorin!"

Brillant geschrieben, wie jedes mal. Lang lebe (und schreibe) diese Autorin!


Urs Weber, Sion


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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

OnlineReports.ch
Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweistin einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).