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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Weihnachten – ein Völker verbindendes Friedensfest

Die Kirchen leeren sich. 16,5 Prozent der Einwohner Basels gehören noch der  evangelisch-reformierten Landeskirche an, 15,3 Prozent der römisch-katholischen und knapp ein Prozent der christkatholischen Kirchgemeinde. Demgemäss gehört die Mehrheit der Basler, nämlich etwa 68 Prozent, keiner der christlichen Landeskirchen an.

Man würde es nicht meinen. Gerade heute, ein Tag vor dem Heiligabend und zwei vor Weihnachten, sind die Strassen brechend voll von Leuten, die nichts anderes tun, als sich auf Weihnachten vorzubereiten, und dies seit Wochen schon.

Sie kaufen Geschenke und Tannenbäume, dekorieren ihre Häuser und Gärten mit Sternen, Engelein und Krippen, mit Glitzer-Elchen und Glimmer-Eseln. Kinder und auch manche Erwachsene öffnen seit dem ersten Dezember Tag für Tag Türchen, Beutelchen oder andere Behältnisse eines Adventskalenders, und finden darin eine kleine Überraschung, die ihnen liebevoll von einem andern Menschen vorbereitet wurde. Adventskränze mit vier Kerzen wurden gebastelt, und die Kerzen sukzessive angezündet, Sonntags für Sonntag eine Kerze mehr, bis gestern dann, am letzten Sonntag vor Weihnachten, alle vier brennen durften.

 

"Wir müssten uns auf moralische
und ethische Grundsätze einigen."


Vorfreude herrscht, auf Weihnachten, den christlichen Feiertag schlechthin. Es herrscht heilige Zeit, und alle kommen. ALLE. Nichtchristen, Atheisten, Agnostiker und nicht orthodoxe Juden und Muslime. Weihnachten ist ein völkerverbindendes, grossartiges Fest geworden.

Das gefällt nicht allen Christen. Sie fühlen sich um ihre Feierlichkeit betrogen, aufs Materielle reduziert, und der Kommerz lenke vom eigentlichen Thema ab, der Geburt von Jesus Christus, dem Glaubensstifter, der an Weihnachten geheiligt und gelobt gehört. Es stimmt: Die heutigen Weihnachtsfeierlichkeiten gehen weit darüber hinaus. Die Geschichte vom Kind, in tiefster Armut im Stall geboren, und dann reich beschenkt, berührt.

Es ist der Traum aller, denen es nicht immer so gut geht im Leben: Irgendwann irgendwie geschehe Gerechtigkeit, das vermeintliche oder tatsächliche Unrecht werde kompensiert, und die materielle oder seelische Not vergehe. Diese Sehnsucht nach Frieden mit sich und der Welt ist zutiefst menschlich und verbindet, unabhängig von allen Religionen.

Und wäre auch christlich, in terra pax hominibus bonae voluntatis, was Martin Luther mit Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind, übersetzte. Und es wäre jüdisch, denn mit Schalom begrüssen sich die Juden, Friede sei mit Dir. Friede will auch der Islam, der sich als Religion des Friedens bezeichnet. Alle Religionen wollen Frieden. Weihnachten als Fest des Friedens wäre also verbindend. Eine Möglichkeit, sich die Hand zu reichen.

Der religiöse Friede ist allerdings kein bedingungsloser. Im Christentum lautet die Bedingung bonae voluntatis, es sollen also nur die Menschen guten Willens in Frieden leben. Guten Willens sind natürlich nur Christen und keine Andersgläubigen. Und so oder ähnlich predigen es alle Religionen, Frieden ja, aber nur zu den Bedingungen der Glaubensgemeinschaft. Und den andern wird der Krieg gemacht. Hätten wir weltweit alles nur Christen, oder Juden, oder Muslime oder Angehörige einer andern Religion, dann wäre Friede vielleicht möglich. Nur haben wir dies nicht. Was wir also brauchen, ist einen übergeordneten Konsens. Weltfriede gelingt nur, wenn wir keine Bedingungen stellen.

Wir müssten uns auf Wertvorstellungen, Regeln des Zusammenlebens, moralische und ethische Grundsätze einigen. Denn Werte sind nicht in Stein gemeisselt, verhandelbar. Auch über die Köpfe der Kirchen, Synagogen, Minarette und Tempel hinweg.

Die Engel in der Weihnachtsgeschichte singen Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Allen Menschen. Damit kommen wir dem Weltfrieden etwas näher. Vielleicht feiern deshalb alle Weihnachten? Nehmen wir dies als Zeichen, feiern wir alle zusammen, beschenken wir uns, denken wir aneinander, unabhängig von Glaube oder Nichtglaube. Vielleicht ist es das, was die Geschichte der Geburt eines Kindes in einem Stall uns allen sagen will?

Friedliche Weihnachten Ihnen allen, und von ganzem Herzen ein glückliches Neues Jahr.

23. Dezember 2013
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Gehört unbedingt in den 'Kirchenboten'""

Sehr geehrte Frau Strahm, ich lebe in Zürich, lese aber als Heimweh-Baslerin regelmässig "OnlineReports", Ihre Kolumnen besonders gerne, jene von Weihnachten aber erst jetzt. Sie sprechen mir fast total aus dem "Herzen" und ich finde, diese Kolumne gehört vor nächster Weihnachtszeit unbedingt auch mal in einen Kirchenboten, z.B. "reformiert". Was meinen Sie dazu?


Christine Radanowicz, Zürich


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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


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Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

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Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

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Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).