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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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Männer brauchen Spielzeuge aller Art

Die kluge Frau weiss: Männer brauchen Spielzeug. Der Vater meiner Kinder beispielsweise steht auf alles, was Räder hat oder kugelförmig ist und mittels Extremitäten oder Schläger aller Art über Netze, in Körbe oder Goals zu befördern ist. Kluge Männer hingegen wissen, dass Frauen mehr Kleider und Schuhe brauchen, als nötig ist, um nicht zu erfrieren. Viel mehr sogar, was mich betrifft.

Da wir klugen Menschen beiderlei Geschlechts die Schwächen des andern Geschlechts so schön durchschauen, lassen wir den andern in der Regel gewähren und schmunzeln nachsichtig.

Das verging mir, als ich las, dass das Militärdepartement Ende November 2011 beschloss, neue Kampfflugzeuge zu kaufen. Gegen den Willen des Bundesrates, in Wahrheit wohl der Bundesrätinnen, die das nicht nötig gefunden hatten. Ebenso unnötig hatten sie übrigens die Erhöhung des Ausgabenbudgets für die Armee von 4,1 Milliarden auf 5 Milliarden Schweizer Franken gefunden. Das Stimmvolk wurde gar nicht erst gefragt, das Parlament entschied im Alleingang.

Der normale Bürger schluckt schwer angesichts dieser Beträge. Der Bissen blieb mir nun aber vollends im Hals stecken, als ich letzte Woche erfuhr, dass das Geld für diese Kampfdinger trotz Aufstockung um jährlich 900 Millionen Franken nicht reichen wird. Die andern Departemente sollen mit jährlich 750 Millionen einspringen. Weshalb sie andernorts Einsparungen machen müssen.

Mit andern Worten: Da werden Wahnsinnsbeträge locker gemacht und wo auch immer eingespart. Für nichts als Spielzeug. Und Ueli Maurer strahlt wie einst mein kleiner Bruder, als er ein ferngesteuertes Miniautölein erhielt.

Bei allem Verständnis: So geht das nicht. Man muss nicht in der GSoA sein, um glasklar zu sehen, dass die Schweiz keine Kampfflugzeuge braucht. Wozu auch. Will uns beispielsweise die EU einnehmen, dann markiert sie die Schweiz sozusagen auf dem Bildschirm und drückt DELETE, noch bevor der Herr Maurer seine Blechwespen auftanken kann. Wer nicht gerade am Thunersee wohnt und das Geröhre der Patrouille Suisse dauernd ertragen muss, findet sie ganz hübsch, diese Kampfflieger, knallrot mit weissem Kreuzchen am blauen Himmel. Aber auch wenn Erwachsene damit spielen: Spielzeug bleibt Spielzeug.

Wenn wir uns das leisten könnten, könnte man darüber ja noch diskutieren. Aber wir haben kein Geld, um die Ärztinnen, Ärzte oder das Pflegepersonal auszubilden, das wir benötigen. Wir locken lieber mit besseren Gehältern Leute etwa aus Deutschland an, und die Deutschen holen sich dann welche aus Ländern, die nochmals schlechtere Löhne bezahlen, und am Ende fehlen ausgerechnet den ärmsten Ländern Ärzte und Pflegeleute, obwohl sie sie ausbilden. Das ist in  höchstem Masse unmoralisch – vor allem, wenn das Geld für derartigen Unsinn wie Kampfflugzeuge ausgegeben wird.

Auch an andern Orten wird gespart, obwohl dringender Handlungsbedarf besteht. In Bezug auf Tageschulen und Kinderbetreuung ist die Schweiz ein Entwicklungsland. Zugfahren wird teurer, Poststellen werden geschlossen, Strassenwischer entlassen. Alles zu teuer. Aber für Kampffliegerchen haben wir Abermillionen.

Wir Frauen und Männer schmunzeln genauso lange nachsichtig über die Schwäche des andern Geschlechts, als es die Finanzen erlauben. Keine Frau würde eine engere Familienwohnung für einen Ferrari akzeptieren, und kein Mann würde tolerieren, dass die Familie einen Monat lang nur Spaghetti zu essen kriegt, damit SIE sich ein Louis Vuitton Täschchen kaufen kann.

Was jeder begreift, begreift die Landesregierung nicht. Einmal mehr.

6. Februar 2012
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Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Ich kann nicht hinter so teuren Flugzeugen stehen"

Es ist nicht ganz so wie Frau Strahm meint, auch als Mann kann man unterscheiden zwischen Spielzeug und Waffenspielen.


Auch wenn ich im Militär im letzten Jahrhundert bei den Fliegertruppen war, kann ich heute nicht mehr dahinter stehen, solche enorm teuren Flieger zu beschaffen. In wenigen Minuten ist die Schweiz überflogen und mehr Sicherheit bieten uns dies Flieger auch nicht. In der Heutigen Zeit ist das einfach ein Unsinn. Sparen und Budget reduzieren für wichtige Sachen die dem Volk etwas bringen nur um diese teuren Vögel zu kaufen, ist nicht nachvollziehbar. Unsere Jugend kann für die Ausbildung das Geld besser gebrauchen. Und wenn dann noch Geld vorhanden ist, haben wir Steuerzahler auch nichts gegen Steuersenkungen.


Mit dem Kauf ist ja die Sache auch noch nicht abgeschlossen, die Unterhaltskosten sind enorm und sicher müssen in den Kavernen auch noch sehr teuer Umbauten vorgenommen werden und in wenigen Jahren sind auch diese Maschinen veraltet.


Ich höre schon den Aufschrei wegen Arbeitsplätzen, aber soviel und vor allem produktive und sinnvolle Arbeitsplätze bringt das der Schweiz nicht. Meiner Meinung nach können diese Leute sinnvoller eingesetzt werden als mit dem Unterhalt von Kampffliegern.


Peter Isler, Basel



"Es wird uns ein erbitterter Kampf bevorstehen"

Anstatt über "Männer brauchen Spielzeuge aller Art" zu reden ist es wichtiger, dass wir uns real überlegen, was können wir tun oder der Stimmbürger unternehmen, um den Kauf dieser unnützen Kampfflugzeuge zu verhindern. Da viel Geld, Macht und eine ganze Industrie dahinter steckt, wird uns ein erbitterter Kampf bevorstehen!


Die Armee-Planer wollen uns einreden, dass die Sicherheit am Schweizer Himmel nur mit neuen Kampfflugzeugen gewährleistet werden könne. Die Argumentation mit dem so genannten Luftpolizei-Dienst ist absurd: Für die Luftpolizei braucht es weder Luft-Boden-Raketen noch Kampfflugzeuge. Die Anschläge auf die USA am 11. September 2001 haben gezeigt, dass auch die grösste und stärkste Luftwaffe der Welt einen Terroranschlag nicht verhindern kann. Zudem verfügt die Schweizer Luftwaffe bereits heute über viermal mehr Kampfjets pro Fläche als vergleichbare europäische Staaten wie die neutralen und bündnisfreien Staaten Finnland, Schweden und Österreich. Kampfflugzeuge der neusten Generation sind extrem laut. Beim Start werden bis zu 125 Dezibel aus 100 Metern Entfernung gemessen. Zum Vergleich: Bei Rock-Konzerten sind nur 100 Dezibel erlaubt.


Alle Kampfjet-GegnerInnen sollten zusammenspannen und sich für ein möglichst breites Referendumsbündnis einsetzen! Auch Mittelparteien sollten angesprochen werden. Das letzte Wort sollten die StimmbürgerInnen haben, denn im Parlament sitzen viele Lobbyisten, welche sich für militärische Anschaffungen einsetzen. Schlussendlich geht es um viel Geld, welches für nützlichere und vordringlichere Projekte verwendet werden sollte.


Heinz Jäggi, Buus



"Eine echte Spielzeugidee!"

So ein Schwachsinn mit den neuen Kampfjets. Drücken die mal eine Sekunde auf die Tube, stossen sie schon über die Grenzen der Schweiz hinaus! Ich empfinde die Idee, wir könnten unsere Schweiz mit diesen teuren Maschinen besser verteidigen, eine echte Spielzeugidee! Wann endlich begreifen auch die Menschen in Bern (welche teils weit weg von der Basis politisieren), dass wir uns auf Bildung, Kinder, Soziales konzentrieren sollten, um unserer nachfolgenden Generation eine gute Basis zu hinterlassen? Statt Munition im See, Streumunition im Bunker und statt Kampfjets, die übermorgen schon wieder nicht der neuesten Technik entsprechen, würden wir lieber den Kindern und Jugendlichen eine starke Schweiz i.S. Ausbildung, Wissen und humanitärem Knowhow hinterlassen! Die Stärkung der Jugend im Umgang mit unserer Welt, der Schweiz und ihrer Ressourcen und die Stärkung einer weiten, objektiven Sichtweise wäre uns allen dienlicher.


Beatrice Isler, Basel


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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).