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Andrea Strahm: "Alles mit scharf"

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*bling*, Posteingang (1224)

Wenn Sie dies lesen, haben Sie schon wieder ein Feiertagswochenende genossen, sitzen entspannt mit einem ersten Kaffee im Büro und schalten den PC ein. Vorausgesetzt natürlich, Sie arbeiten im Tertiär- oder Quartärsektor. In andern Worten: Sie haben einen Bürojob. Und dann *bling*, und auf dem Bildschirm erscheint Posteingang (1224). Fertig lustig mit erholt vom Auffahrtswochenende, denn das heisst, dass eintausendzweihundertvierundzwanzig E-Mails reingekommen sind, die geprüft und in Weizen und Spreu geteilt werden müssen.

Natürlich haben wir einen Spam-Filter, eine Firewall und alles Mögliche in der Art. Dennoch kommen unglaublich viele Schrott-Mails rein. Ich reklamierte. Die Informatikleute schraubten daraufhin digital an irgendwelchen "Einstellungen" rum, und ich konnte ARBEITEN. Bis wir merkten, dass die Hälfte der Mails der Mandanten fehlten. Naja, ich müsse natürlich auch einen Blick auf den Spam haben, sagte die Informatik locker. Denn merke: Informatikleute sind IMMER locker, tragen seltsame Hosen und T-Shirts mit Aufdruck ("BLABLABLA" zum Beispiel). Vor 10 Uhr nehmen die kein Telefon ab, dafür arbeiten sie die ganze Nacht durch. Bref, ich müsse natürlich den Spam-Ordner auch anschauen.

Nun dient so ein Spam-Filter meiner unmassgeblichen Meinung nach exakt dazu, dass diese Mails eben gerade nicht angeschaut werden müssen. Wenn ich die Spam-Sammlung auch anschauen muss, bin ich ja wieder gleich weit, wie zuvor. Das Informatik-Team zuckte lässig die Schultern und stellte cool alles wieder zurück, kein Problem. Für sie jedenfalls. Sie werden schliesslich nicht nach jeder Abwesenheit mit einer fetten Zahl und *bling* begrüsst. Da verliert nur einer völlig den Spass an der Freude, und dieser eine bin ich.

Ich meine: Da fliegen sie auf den Mond, sie schnuppern am Mars, aber dass wir nur die Mails kriegen, die wir brauchen, das kriegt keiner hin.

Und nicht nur das. Ein neuer Drucker, ein neuer PC, und es dauert Stunden, TAGE, bis das Zeug läuft. Ein Update, und sie kleben wie Fragezeichen an den Bildschirmen, weil nichts mehr geht, den Telefonhörer in der Hand, irgendeine Hotline an der wireless-Strippe. Wenn's nur im Büro so wäre. Aber kaum sitzen Sie im Auto, rasen sieben rote Ausrufezeichen und gelbe Warnlämpchen über das Display des Armaturenbrettes und Sie schaffen es gerade noch schweissgebadet in die Garage. Der Garagist erscheint mit dem iPad, tippt auf den Touchscreen, und Sie können wieder gehen, die Lichterorgie hat aufgehört. Macht Franken fünfhundert.

Einen Touchscreen haben auch Sie, auf ihrem Handy, denn das ist in. Sie sitzen also, dem Auto entronnen und nach ein paar Atemübungen endlich entspannt, im Tram. Da hornt ein fetziger Tango los, Ihr Handyklingelton. Und Sie können und können und können nicht abnehmen, egal wie wild Sie auf dem Screen herum touchen, das Ding reagiert nicht, der Tango läuft zu Höchstform auf. Mit hochrotem Kopf verlassen Sie an der nächsten Haltstelle das Tram, laufen zum Shop (das Wort "Laden" wäre hier völlig unpassend) und der nette Mann, in solchen Shops immer in schwarzer Hose und weissem Hemd, kriegt's irgendwie wieder hin.

Irgendwann werden Sie aus irgendeinem Grund auf hartem Schragen in einen Operationssaal gekarrt, vielleicht Herzprobleme wegen zuviel Stress mit den Informatikleuten. Und fragen sich plötzlich, wieso eigentlich dort alles klappen soll, sind ja auch lauter Bildschirme, Computer und Sensoren, die Sie beatmen, einstellen, einschlafen und aufwachen lassen. Die Panik erfasst Sie knüppeldick, gerade noch bevor Sie computergesteuert das Bewusstsein verlieren.

21. Mai 2012
 Ihre Meinung zu dieser Kolumne
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
Andrea Strahm, geboren 1955, arbeitete als Anwältin auf dem Gebiet des Geistigen Eigentums und ist seit 2021 pensioniert. Die ehemalige Präsidentin der damaligen CVP Basel-Stadt (neu: "Die Mitte Basel-Stadt") ist Grossrätin und Fraktionspräsidentin ihrer Partei. Die Mutter zweier Töchter lebt in Basel. © Foto OnlineReports.ch

andreastrahm@bluewin.ch

(Die Kolumnisten sind in ihrer Meinung frei;
sie braucht sich nicht mit jener der Redaktion zu decken.)
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"Herr Speiser, Sie laufen gleich doppelt ins Leere"

Sehr geehrter Herr Speiser, vielleicht kriegen Sie erst mal die Bedeutung von Fremdwörtern und Spezialausdrücken auf die Reihe, bevor Sie zum Rundumschlag gegen "staatliche Verwaltungen etc." ausholen?


Ein schnelles "Googeln" (dafür sind Computer ja auch zu gebrauchen) hätte Ihnen gezeigt: "Der Tertiär- oder Dienstleistungssektor umfasst alle Dienstleistungen, die in eigenständigen Unternehmungen oder durch den Staat sowie in anderen öffentlichen Einrichtungen erbracht werden." ALLE Dienstleistungen, auch durch Privatunternehmen, sei es nun Handel, Versicherungen, Pharma, Hotellerie und so weiter. Zum von Ihnen erwähnten "Primärsektor" gehören zum Beispiel Land- und Forstwirtschaft. Wobei inzwischen vermutlich selbst Bauern und Förster ab und zu eine E-Mail schreiben oder beantworten müssen.


In Frau Strahms Beitrag geht es auch nicht ums Herumsenden von lustigen Youtube-Videos während der Arbeitszeit, sondern um die kostbare Zeit, die mit dem Sichten eines veritablen Mail-Tsunami täglich verloren geht, nolens volens, und zwar in Büros der Privatwirtschaft und der Staatsverwaltungen. (Neu ist mir auch, dass Büros "unterbeschäftigt" sein können – ich dachte immer, wenn schon, sind es die darin Arbeitenden.)


Ihre E-Mail, verehrter Herr Speiser, läuft also gleich doppelt ins Leere: Sie trifft den Kern dessen nicht, was Frau Strahm (zu Recht und in ihrer üblichen anschaulichen Art) bemängelt, und sie interpretiert Fachausdrücke wie "Primärsektor" falsch. Ob eine Mail wie die Ihre wohl in meinem Spam-Filter hängen geblieben wäre? Verdient hätte sie's.


Andrea Bollinger, Basel



"In unterbeschäftigten Büros wird herumgezappt"

Sie beschreiben das besagte Problem in Büros im "Tertiär-Sektor", was ja wohl heisst, staatliche Verwaltungen etc.. Das wundert mich überhaupt nicht, wenn eure PC's voll von Junkmails und Spams sind. Immer in unterbeschäftigten Büros wird im Internet herumgezappt, was das Zeug hält.


Ich kenne Leute in der BL-Verwaltung, welche beinahe täglich private Serienbriefe und andere lustige und sentimentale, teils auch anrüchige pps oder videos herumschicken. In Betrieben des "gewinnabhängigen" (d.h. nicht an automatischen Pfründen hängenden) Primär-Sektors werden solche Auswüchse bemerkt und die Mitarbeiter darin gemassregelt und zurückgebunden. Ergo, weniger Spams.


Jakob Speiser, Gelterkinden


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"Bais steht vor Gewissens-Entscheid"

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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024 über die SVP-Basis.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Das Regionaljournal Basel veweist in einem Beitrag über die Probleme der Kitas im Baselbiet auf OnlineReports.

Der Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über Roger Blums Buch über die Basellandschaftliche Zeitung auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.
 

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Die Baselbieter Regierung hat Kathrin Choffat und Roger Müller als neue Mitglieder des Bankrats der BLKB für die laufende Amtsperiode bis Mitte 2027 gewählt. 

Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).