![]() Die "Motz-Kultur" ist ein LuxusproblemIn jeder Mittagspause kostet der Run auf die spärlich vorhandenen Mikrowellen dem Gymnasium Oberwil den letzten Nerv.
Ständig genervt durch den Alltag zu gehen, sofort ready, auf Kleinigkeiten verärgert zu reagieren, ist aber keine Exklusivität meiner Schule. Gehen Sie doch frühmorgens in die "Migros" am Bahnhof SBB. Da wurde ich letztens regelrecht ins Kühlregal gecheckt, weil ich zwischen einem Pendler und seiner "Cola Zero" stand. Kleinste Ärgerlichkeiten werden persönlich genommen. Wir scheinen nichts lieber zu tun, als uns über alles zu nerven. Ob das ein Problem unserer Zeit ist? Ein Generationenproblem, sprich die Schuld meiner Generation, ist es sicherlich nicht. Sogar meine Grossmutter stellt fest, dass vor allem viele "Alte" sich nur beklagen: Das Wetter, die Baustellen, die ÖV, das neue, viel zu komplizierte Betriebssystem ihres Smartphones – alles eine Zumutung. Wir Jugendlichen sowieso. Manchmal gehört das Motzen und Nerven auch einfach dazu. Die Sticheleien, wenn sich Autofahrende über Velos und sich beide zusammen über E-Bikes nerven, finde ich beispielsweise erträglich. Überwiegend nerve ich mich aber über E-Bikes. Bedauerlich ist diese "Motz-Kultur" aber, wenn sie sich gegen "Ärgernisse" richtet, hinter denen eigentlich gute Absichten stecken. Nur: Wenn dir zum tausendsten Mal dieselben Petitionen und Demo-Aufrufe geschickt werden, von denen du schon lange weisst, dann nervt leider auch das. Klar ist: Der Einfluss scheinbar belangloser Kleinigkeiten auf die Stimmung ist riesig. Als letzthin in einer stylishen Basler Pizzeria die gross beworbene vegane Variante auch nach einer Stunde noch nicht fertig gebacken war, nervte uns das so sehr, dass es uns fast das Date versaute. Luxusproblem? Definitiv. 2. Dezember 2019
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