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"Er kannte den Täter": Todesopfer Martin Wagner

Wirtschaftsanwalt Martin Wagner in seinem Haus erschossen

Ein Nachbar dürfte der Täter gewesen sein – es könnte ein Beziehungsdelikt gewesen sein


Von Peter Knechtli


Der Basler Medien-Anwalt Martin Wagner ist tot: Er wurde heute Sonntagmorgen in seinem Wohnhaus in Rünenberg erschossen. Der vermutete Täter brachte sich selbst um. Ein privates Delikt ist naheliegend.


Der 57-jährige Jurist Martin Wagner (Bild) starb um 9 Uhr durch Schüsse in seiner Villa (kleines Bild) am Rande eines Einfamilienhausquartiers in der Oberbaselbieter Gemeinde. Wie die Polizei in einer ersten Medienmitteilung schreibt, erschoss sich danach der vermutete Täter, ein 39-jähriger Schweizer. Nach Informationen von OnlineReports soll der Suizid vor der Liegenschaft stattgefunden haben. Weitere Angaben folgen nach einer Medienkonferenz, die um 15 Uhr stattfindet.

Martin Wagners Anwaltskanzlei arbeitete für die "Basler Zeitung", deren Holding er vorübergehend mitbesass. Wagner war auch Rechtskonsulent der Wirtschaftskammer Baselland und eine ausgesprochen umtriebige und durchsetzungswillige Persönlichkeit. Er war mit dem Film- und Medienunternehmer sowie FCB-Präsident Bernhard Burgener privat und geschäftlich eng verbunden und unter anderem in der Vermarktung der Champions League-Rechte und des European Song Contests in leitender Funktion aktiv. 2011 versuchte er sich in der Politik: Er kandidierte für die Baselbieter FDP, in die er kurz zuvor eingetreten war, für den Nationalrat, landete aber auf dem letzten Platz.

Sein Tod ist eine familiäre Tragödie: Er hinterlässt drei Kinder. Letzten September starb seine 46-jährige Frau Sandra Wagner, die Geschäftsführerin von "Radio Basilisk" war, an einer schweren Krebskrankheit. Wagner war ein Tausendsassa, der in grossen Film- und Medienfirmen wie der "Highlight Communications AG" mitmischte und ihm siebenstellige Jahreshonorare bescherten, aber anderseits auch den regionalen Autogewerbeverband präsidierte. Niederlagen steckte er emotionslos weg. Er konnte äusserst charmant sein, aber geschäftliche Gegner äusserst hart attackieren. Gern hielt er sich auf seiner Ranch in Arizona auf.

Nachbarschafts-Streit führte zur Tat

An einer Medienkonferenz heute Sonntagnachmittag nannten Polizei und Staatsanwaltschaft erste gesicherte Einzelheiten zur Bluttat. Die Alarmierung der Polizei, wonach "Schüsse gefallen" seien, erfolgte um 8.57 Uhr aus der Nachbarschaft des Tatorts, wie Einsatzleiter Bernhard Baumgartner (Bid links) erklärte. Insgesamt rückten 70 Einsatzkräfte an den Zielweg aus, darunter die Sondereinheit "Barracuda". Im Innern seiner Villa fanden Sie den Hauseigentümer schwer verletzt vor. Reanimationsversuche blieben erfolglos. Wagner erlag vor Ort seinen Schussverletzungen.

Staatsanwalt Pascal Pilet (Bild rechts) bestätigte, dass es sich beim Erschossenen um den Wirtschaftsanwalt Martin Wagner handelt. Der 39-jährige Mann aus der Nachbarschaft – der vermutliche Täter – dürfte sich kurz vor 9 Uhr zur Liegenschaft begeben und dort "Schüsse abgegeben" haben. Wieviele Schüsse Wagner wo getroffen haben, konnte er nicht sagen.

War es ein Beziehungsdelikt?

Auch das Motiv sei derzeit noch unklar, sagte Pilet. Nach aktuellen Kenntnissen stehe die Tat nicht mit Wagners beruflicher Tätigkeit in einem Zusammenhang. Vielmehr sei es "im privaten Umfeld" zu suchen. Über weitere mögliche im Martin Wagners Haus Anwesende konnte die Polizei keine weiteren Angaben machen. Ebenso könne davon ausgegangen werden, "dass sich Opfer und Täter gekannt haben". Vorgängige Drohungen gegen Wagner seien Polizei und Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Keine Angaben konnten auch zur Tatwaffe gemacht werden.

An der Beton-Fassade über der Garage-Einfahrt glitzerten heute Nachmittag silbern die fünf Buchstaben "S", "J", "D", "S" und "M" – die Initialen der Vornamen der einst fünfköpfigen Familie, von der seit heute noch drei Kinder geblieben sind. Sie werden durch ein Care-Team des Kantons betreut.

28. Januar 2018

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"So viele Geschäftsgeheimnisse"

Herr Brönnimann, es ist anzunehmen, dass bei einem normalen Guschti Büenzli nicht so reagiert wird. Der hat auch nicht so viele Geschäftsgeheimnisse zu verstecken.


Bruno Heuberger, Oberwil




"Ich staune über das Einschätzungsvermögen"

Wau, 70 Polizisten in Rünenberg! und Helikopter / Panzerfahrzeuge fehlten die wirklich? Ich staune über das Einschätzungsvermögen der Polizistenführung auf eine telefonische Meldung.


Werner Brönnimann, Gelterkinden



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bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

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Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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Sonja Kuhn,
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Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

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Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

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Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).