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"Tolle Kundenaktion": "Stücki"-Postauto-Besucher, Hostessen

"Stücki" lockt Land-Kunden mit dem Gratis-Postauto

Frequenz noch bescheiden, Angebot soll weitergeführt werden / Verhinderte der Kanton eine Offerte der BVB?


Von Christof Wamister


Kommenden Samstag verkehren wieder Postautos in Gratis-Extrafahrten ins Basler Einkaufszentrum "Stücki". Obwohl die Passagierzahlen bei der Lancierung vor drei Wochen nicht gerade berauschend ausfielen, soll das Angebot weitergeführt werden. Die BVB kamen nicht zum Zug, wollen jetzt aber eine direkte Buslinie zum Stücki-Zentrum anbieten.


Das Einkaufszentrum "Stücki" kämpft immer noch um den geschäftlichen Erfolg. Gegenüber dem schlechten letzten Jahr seien die Besucherzahlen im August und September 2012 gegenüber dem Vorjahr aber wieder um zwanzig Prozent gestiegen, betonte Geschäftsleiter Jan Tanner gegenüber OnlineReports. Problem bereiten der starke Franken und die Lage am Rand von Basel, an der Kleinhüninger Hochbergerstrasse. An den Parkplätzen kann es nicht liegen, davon verfügt das Stücki über 824 – und 600 Veloabstellplätze. Die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehrsmittel ist mit dem Tram Linie 8 und der Buslinie 36 ebenfalls gegeben.

Direkte Verbindungen sind gefragt

 

Was laut Jan Tanner fehlt, sind Verbindungen ohne Umsteigemühen. Deshalb kam das "Stücki"-Management auf die Idee, für die Bewohner der Landgemeinden direkte Buskurse zu organisieren. Am letzten Samstag im September war es erstmals soweit. Aus dem Leimental, dem Birseck (Reinach), Allschwil und Rheinfelden brachten neun Postautobusse die Kunden fahrplanmässig und gratis ins "Stücki". Extrafahrten gab es alle dreissig Minuten auch ab Bahnhof Basel SBB. Per Internet konnten Platz mit Abfhartszeit reserviert werden.

Der Erfolg hielt sich vorerst noch in Grenzen, wie von Post-Sprecherin Valérie Gerl zu erfahren war: "Am ersten Tag wurde das Gratisangebot von den Kundinnen und Kunden nicht sehr rege genutzt, was aber unserem Auftraggeber durchaus bewusst war, weil da auch noch Herbstferienzeit war. Der Bekanntheitsgrad muss noch höher werden. Am ersten Tag dieser tollen Kundenaktion wurden rund 150 Reisende befördert."

150 von 20'000 Kunden benutzten Gratis-Bus

Diese 150 Postauto-Reisenden stehen den über 20'000 Personen gegenüber, die gemäss Jan Tanner am 29. September das Stücki besuchten. Diese Zahlen wurden nicht einfach geschätzt, sondern mit einem Infrarot-Frequenzmesser erfasst, bei dem die einzelnen Personen aber nicht identifiziert werden können. Laut diesen Zählungen kommen fünfzig Prozent der Besucher zu Fuss, per Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr, was angesichts des durchschnittlichen Verkehrsverhaltens eine erstaunliche Zahl ist. Die Automobilisten können separat erfasst werden, da sie das Einkaufszentrum in der Regel durch die separaten Parkingzugänge betreten.

Die Postautoaktion wird am Samstag 20. Oktober und am Sonntag 28. Oktober (Sonntagsverkauf am Nachmittag) wiederholt. Davor will das "Stücki" noch tüchtig die Werbetrommel rühren und die Bewohner der erwähnten Gemeinden direkt und persönlich über das Angebot und den Fahrplan informieren.

Linienbetrieb ist bewilligungspflichtig


Ein Linienbetrieb dieser Art, auch wenn er nur an bestimmten Tagen stattfindet, muss jedoch gemäss der Verordnung über die Personenbeförderung vom Kanton bewilligt werden. Das bestätigte Alain Groff, Chef des Amtes für Mobilität im Bau- und Verkehrsdepartement gegenüber OnlineReports.

"Stücki" möchte das Experiment über die erwähnten drei Wochenenden hinaus weiterführen, und Postauto Nordschweiz hat deshalb ein Gesuch für die Zeit ab dem 24. November eingereicht. Das Amt für Mobilität holt nun die Stellungnahmen der betroffenen Amtstellen und Transportunternehmungen ein, klärt die verkehrstechnischen Fragen und entscheidet dann über die Erteilung einer Bewilligung, erläutert Alain Groff.

Keine Offerte der BVB

Dass mehr Leute mit dem öffentlichen Verkehr ins Kleinhüninger Einkaufszentrum fahren, sollte eigentlich im Interesse des Kantons sein, verlautet aus dem "Stücki". Auch die BVB sei übrigens um eine Offerte für den Kundentransport ersucht worden, berichtet Jan Tanner. Doch ein entsprechendes BVB-Angebot sei nie im "Stücki" eingetroffen. Tanner äusserte gegenüber OnlineReports die Vermutung, die vorgesetzte politische Behörde der Verkehrsbetriebe – die Regierung – habe wenig Interesse an einer solchen Offerte gehabt.

Die BVB sprachen gegenüber OnlineReports von einem "Missverständnis". Dem ÖV-Unternehmen sei in keiner Weise untersagt worden, ihre Dienste anzubieten, betont auch Alain Groff.  Regierungsrat Hans-Peter Wessels habe "Stücki" in einem Schreiben Ende Juli vielmehr aufgefordert, mit den BVB Kontakt aufzunehmen, um für Spitzentage eine direkte Busverbindung zum Einkaufszentrum zu realisieren.

"Ein Hauch von Ferienreise"

Darüber sei man mit den BVB tatsächlich in Verhandlungen, bestätigt Center-Manager Tanner. Es wäre eine städtische Ergänzung zu den regionalen Buskursen, die zur Zeit erprobt werden. Mit dem Entscheid für die Post ist Tanner auf jeden Fall zufrieden: "Denn eine Fahrt mit dem Postauto hat immer auch einen Hauch von Ferienreise."

17. Oktober 2012


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"Etwas Ironisches"

Der Text unter dem Bild des Beitrags hat insofern etwas Ironisches ("Tolle Kundenaktion": "Stücki"-Postauto-Besucher, Hostessen"), weil man auf dem Bild den Präsidenten des NQV Kleinhüningen, Georges Böhler, sieht. Offenbar waren selbst beim Casting fürs Bild dieser Aktion keine auswärtigen Kunden herzukriegen.


Karl Linder, Basel



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Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

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