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"Liebe NZZ": Umstrittenes "Kultur-Magazin" der Basler Zeitung

Kultur-Organisationen lehnen sich gegen die "Basler Zeitung" auf

Kultur-Magazin, kostenpflichtiger Veranstaltungskalender: Die NZZ soll eine Basler Ausgabe lancieren, fordert eine Petition


Von Peter Knechtli


Der Protest zahlreicher Basler Kultur-Institutionen und Veranstalter gegen die Berichterstattung der "Basler Zeitung" (BaZ) hält an. In der Stadt wurde diese Woche ein "Komitee gute Tageszeitung" gegründet. Morgen Montag soll in der BaZ erneut ein kritisches Inserat erscheinen. Der Protest richtet sich gegen den neuerdings kostenpflichtigen Veranstaltungskalender sowie die Kulturberichterstattung im allgemeinen. Es ist gar von Boykott die Rede.


Seit Ivo Bachmann Anfang Jahr die Chefredaktion der "Basler Zeitung" übernahm, war es die Kultur-Lobby, die ihm mehr zusetzte als andere Basler Zeitungsleser Dies wurde im Sommer manifest, als "Literaturhaus"-Chefin Margrit Manz eine von namhaften Kulturschaffenden unterzeichnete BaZ-kritische Anzeige in der Basler Zeitung lancierte, die sich vor allem an konzeptionellen Änderungen in der Kulturberichterstattung störte. "Intellektuelle Kompetenz und Sachverstand scheinen von der BaZ-Chefredaktion nur noch als Störfaktor wahrgenommen zu werden", hiess es. Später folgte ein Offener Brief mit ähnlichem Inhalt.

Der Protest ist seither nicht verstummt, sondern - nach dem BaZ-Redesign - noch deutlich schärfer geworden. Chefredaktor Ivo Bachmann verwies in bisherigen Meinungsäusserungen mit einigem Stolz darauf, dass die "Basler Zeitung" die einzige regionale Tageszeitung der Schweiz sei, die seit Anfang September ein tägliches "Kultur-Magazin" im Tabloidformat anbiete, in dem der frühere Feuilletonteil genauso wie Veranstaltungskalender sowie Kino- und Filmtipps enthalten sind.

Für finanzschwache Veranstalter nicht finanzierbar

Doch rund hundert Institutionen und Kulturveranstaltern verschiedener Grösse stösst das Halbformat-Magazin sauer auf. Der eigentliche Protest richtet sich aber gegen eine Neuerung im Umgang mit dem Veranstaltungskalender: Ab morgen Montag wird die Eintragung in der Rubrik "Ausgehen" kostenpflichtig (BaZ: ein "Unkostenbeitrag"). Überdies werden die Einträge neu durch die Veranstalter selbst über eine Eingabemaske selbst erfasst. Die Anzeigen seien nicht finanzierbar und finanzschwache Veranstalter würden diskriminiert. Überdies würden grossen Veranstaltern mit einem Anzeigenvolumen von jährlich über 20'000 Franken "die Agendaeinträge geschenkt" (so ein internes Mail der Kritiker). Bereits haben zahlreiche Veranstalter angekündigt, den BaZ-Veranstaltungskalender zu boykottieren. Daniel Jansen, Veranstalter im "Sudhaus Warteck" und Koordinator des Kultur-Protests, wollte sich gegenüber OnlineReports nicht äussern, sondern vertröstete auf ein folgendes Communiqué.

Nach Informationen von OnlineReports wurde in Basel letzten Dienstag, flankierend zum Protest-Inserat, ein "Komitee gute Tageszeitung" gegründet. Erste Aktion ist eine Petition für eine Basler Ausgabe der NZZ. "Wir wünschen eine gute Tageszeitung in unserer Stadt und bitten Sie, der NZZ einen Bund 'Basel' beizufügen", heisst es profan im Petitionstext, der keine Überlegungen zur Fragen der Wirtschaftlichkeit enthält.

ProgrammZeitung mit täglichem Kulturkalender per E-Mail

Gleichzeitig kündigt die ProgrammZeitung - eine monatlich in Basel erscheinende unabhängige Kulturzeitschrift mit Veranstaltungs-Schwerpunkt - die Lancierung eines täglichen Kulturkalenders in elektronischer Form an. Ergänzend zur kostenlosen E-Mail-Distribution, so Jansen in einem Mail, "wird ein Aushang geplant, um eine starke Präsenz für die Basler Kultur an öffentlichen Orten aufzubauen".

31. Oktober 2004

Weiterführende Links:


DER BAZ-STANDPUNKT

BaZ-Chefredaktor Ivo Bachmann verwies auf Anfrage von OnlineReports auf seine Kolumne vom 9. Oktober, an der sich seitdem "nichts geändert" habe. OnlineReports dokumentiert daraus Auszüge, in denen Bachmann auf die Kontroverse um das tägliche Kultur-Magazin eingeht:

"Worum geht es? Der Verlag der Basler Zeitung bietet eine neue Dienstleistung an: Die tägliche Veranstaltungsagenda „ausgehen“. Darin können Veranstalter die über 220'000 baz-Leserinnen und –Leser auf ihre Events hinweisen. Jede Ankündigung wird tagesgenau publiziert. Keine redaktionellen Vorlieben entscheiden über eine Veröffentlichung, kein Platzproblem verhindert diesen Eintrag.

Dieses neue, offene System kommt vor allem kleineren Veranstaltern entgegen. Sie fanden früher kaum je Aufnahme in den Veranstaltungskalender der baz. Sie konnten sich auch keine kommerziellen Anzeigen leisten. Nun protestieren einige dennoch. Warum? Die neue Werbeplattform ist ab November nicht mehr gratis. Diskutiert wird ein Unkostenbeitrag von maximal 20 Franken pro Eintrag. Ist das unverschämt? Wir möchten den Blick doch etwas weiten. Und in Erinnerung rufen, was in schneller Erregung vielleicht vergessen ging. Eine Anzeigenseite in der baz kostet zwischen 12'000 und 16'500 Franken. Mit der neuen Dienstleistung stellt unser Verlag den Kulturschaffenden eine Inseratenseite für – zusammengerechnet – rund 500 Franken zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützt unsere Zeitung die regionalen Kulturveranstalter auch als Medienpartner und Sponsor. Gesamtbetrag pro Jahr: Über 500'000 Franken.

Doch was reden wir vom Geld. Vor allem erbringt die baz eine umfassende publizistische Leistung. Allein das Kulturmagazin der baz widmet sich im redaktionellen Teil Woche für Woche rund hundert Veranstaltungen, Aufführungen, Ausstellungen. Das wird so bleiben – in klarer Aufgabenteilung von Redaktion und Verlag. Die journalistische Arbeit soll das kulturelle Leben spiegeln und wohlwollend-kritisch begleiten. Es kann hingegen kein redaktionelles Erstreben sein, als Reklamesäule zu dienen. Darum ist die Rubrik „ausgehen“ eine Dienstleistung des Verlags. Jeder darf sie nutzen. Keiner muss."


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(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)
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"Wo kann ich für eine gute Tageszeitung unterschreiben?"

Ich wollte mir Zeit geben, um mich an die neue BaZ zu gewöhnen. Es stellt sich keine befriedigende Zeitungslektüre ein. Ich bin immer noch frustriert über das Durcheinander in Sachen Spaltenbreite und Inhalt, z.B. auf Seiten zwei und drei. Zudem ärgert mich die sensationshungrige Berichterstattung im Lokalteil. Ich brauche auch nicht so viele Bilder, sondern suche fundierte Information. Wenn ich die Samstagsausgaben von BaZ und NZZ vergleiche, dann sind das Welten. Wo kann ich beim "Komitee gute Tageszeitung" unterschreiben? Ich bin sehr daran interessiert.


Hans Rapp-Moser, Bottmingen




"Viele Kulturbetriebe erhalten Steuer-Millionen"

Wenn ich mir die Liste der Boykotteure so ansehe, dann fällt auf, dass darunter nur sehr, sehr wenige sind, welche nicht in den Genuss von Steuermillionen kommen. Die paar Franken Anzeigengebühr könnten die sogenannten Kulturbetriebe locker aus den Fässern der dank der Dummheit von Regierung und Parlament nach wie vor im Überfluss und stetig fliessenden Subventionsmillionen und Lotterfondgeldern bezahlt werden. Was soll also das Geheul?

 

Aber eben, Geld verdirbt den Charakter und manche kriegen den Hals nicht voll. Das gilt nicht nur, aber ganz besonders für "Kulturschaffende".


Abdul R. Furrer, Basel




"Letzten Freitag war der 'Agenda'-Eintrag noch kostenlos ..."

Lieber Herr Pfister, besten Dank für Ihren Bericht "aus der Praxis". Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass letzten Freitag die "Agenda" in der BaZ noch kostenlos war. Ich finde es aber toll, dass Sie der BaZ trotz Kostenlosigkeit 5 Franken gespendet haben.


Daniel Jansen, Basel




"Fünffacher Ertrag"

Bericht aus der Praxis: Die katholische Erwachsenenbildung bot am letzten Freitag einen Vortrag an. Sie zahlte 5 Franken für die Anzeige in der BaZ. Zwei Personen wurden durch diesen Hinweis auf den Vortrag so aufmerksam gemacht, dass sie auch hinkamen. Sie zahlten zusammen 30 Franken Eintritt. So haben wir mit 5 Franken 25 Franken geriert. Der Eintrag hat uns 5-mal mehr gebracht als er gekostet hat. That's it.


Xaver Pfister, Basel




"Die verwöhnte Basler Kultur-Szene reagiert völlig unangemessen"

Herr Hagemann hat recht, dass er den Sack zumacht und auf dem Konzept beharrt. Wenn die Leute nicht wahrnehmen, dass eine tägliche Kulturbeilage ein unglaubliches Tool ist, (welches vielleicht ein paar Monate Aufbauarbeit braucht, um richtig toll zu sein) und wenn sie nicht rechnen können (das dürfte leider auf die meisten Kulturveranstalter zutreffen), dann kann er trotzdem nicht so tun, als ob der Strom aus der Steckdose kommt und das Geld aus der eigenen Druckerpresse. Gerade eben warf man ihm vor, dass er brutal die überdimensionierte Redaktion den Realitäten angepasst hat, weil viel zu lange nie richtig gerechnet wurde. Jetzt wirft man ihm vor, dass er rechtzeitig die finanziellen Realitäten in den Raum stellt.

 

Die vollkommen verwöhnte Basler Kulturszene reagiert völlig unangemessen. Die Damen und Herren haben wohl meist noch nie woanders gelebt und gearbeitet bzw. sich hier ans Schlaraffenland gewöhnt.

 

Jetzt mal halblang: 20 Franken für einen hunderttausendfach publizierten Veranstaltungshinweis, das ist ziemlich effizient. Für den Absender. Für den Verlag wahrscheinlich ein Geschäft im Rahmen der Gegenleistung.

 

Basel kann sein ungeheures Kulturangebot, das aus einem Überfluss an Zeit, Lust und Geld entstanden ist, nicht einfach für Jahrzehnte festschreiben, das wäre auch der Qualität abträglich. Ob da der Staat zahlt oder die Wirtschaft oder Mäzene oder, warum auch nicht, die Konsumenten. Kultur ist immer und eigentlich mehr Wettbewerb als Wirtschaft. Zwei Malergeschäfte können den gleichen Raum gleich gut weisseln, das eine vielleicht billiger. Zwei Theaterstücke, zwei Konzerte, zwei Ausstellungen sind immer anders, und müssen sich, schon gegenüber der beschränkten Zeit des Konsumenten, immer behaupten und durchsetzen.

 

Wenn ausgerechnet die 50-Millionen-Jungs-und-Mädels vom Theater sich jetzt solidarisieren, dann müssten eigentlich vor allem die vielen kleinen und klitzekleinen Veranstalter aufheulen, bei denen nie der Promi-Journi von der BaZ in der Premiere sitzt, also Kommunikation automatisch und gratis entsteht. Und die öffentlichen Geldgeber müssten sich fragen, ob das höchstsubventionierte Theater (nach eigener Aussage kurz vor dem Absinken auf Braunschweiger Niveau, wegen Spardruck) darauf verzichten kann, seine Veranstaltungen für 20 Franken zu publizieren.

 

Weil ich kein SVP-Büffel bin, dem wuchernde Kultur ein Dorn im Auge ist, sondern ein Liberaler, freue ich mich über diese Auseinandersetzung. Die viele Arbeit, die in Kultur gesteckt wird, von den Profis wie von den Freiwilligen, ist auch Geld wert. Die Linke will, dass anständige Arbeit anständig bezahlt wird. Recht so. Aber das gilt auch für Unternehmer. Ein grosser und täglicher Veranstaltungskalender ist anständige Arbeit. So wie die Bühne aufbauen und beleuchten.


Urs Eberhardt, Basel




"5 bis 20 Franken können sehr viel sein"

Je nach Budget dieser ,Kulturveranstaltung’ können 5 bis 20 Fanken sehr viel Geld sein. Ich persönlich finde diesen Betrag zu hoch! Je mehr in dieser Rubrik inserieren desto interessanter wird doch der Kalender. Also ein günstigeres Angebot, und es hat mehr Benutzer – das ist das Gleiche wie im Moment auf der Messe: lieber viermal Fahrspass für 2.50 Franken als einmal für acht Franken, denn fahren muss die Bahn trotzdem – wie auch die Zeitung gedruckt werden muss. Nur ist die Gratiswerbung (Mund-zu-Mundpropaganda) grösser!


Dagmar Vergeat, Basel




"Kultur gehört in den Hauptteil der BaZ"

Es ist erstaunlich, dass die BaZ davon ausgeht, ihr neues "Kulturkonzept" erfülle ein echtes Bedürfnis! Ich bin der Meinung, man sollte versuchen, zeitgerecht im Hauptteil der Zeitung zu berichten (z.B. Theaterkritiken) als krampfhaft ein Kultur-Magazin (für welches es keinerlei Bedürfnis gibt) füllen zu wollen.


Jacques Reiner, Basel




"Was nichts kostet, ist nichts Wert"


Karl Schillinger, Basel




"Journalistische Qualität hat zugenommen"


Xaver Pfister, Basel




"Unter den Protestierenden sind hoch subventionierte Institutionen"

Es ist wohl eine Zeiterscheinung, dass Leistung verlangt wird, ohne etwas bezahlen zu müssen! Das Verzeichnis der 100 Veranstalter, Kulturschaffenden und Kulturbetriebe durchzulesen lohnt sich. Es finden sich darunter (zum Teil hoch) subventionierte Insititutionen, sogar kantonale Einrichtungen und unbestrittenermassen profitable Unternehmen. Was soll also dieses "Badhyysligschrei"? Wenn ich ein überzeugendes "Produkt" anzubieten habe, dann muss ich auch bereit sein, den entsprechenden Obolus zu entrichten. Um der Öffentlichkeit das "Produkt" anzubieten, bekannt zu machen. Rede Caesar quod sunt Caesaris.


Theo Degen, Röschenz




"Redaktionelle Dienstleistung wird kostenpflichtiger Werbeplatz"

Kleiner, aber entscheidender Unterschied, der zu wenig beachtet wird: Bisher wurde die BaZ-Veranstaltungsagenda als redaktionelle Dienstleistung angeboten, neu wird sie als kostenpflichtiger Werbeplatz deklariert. Dass man für Werbung bezahlt, ist ja normal. Dass die BaZ aber freiwillig auf die möglichst umfassende Information ihrer Leserschaft verzichtet, ist schwer nachvollziehbar. Interessierte haben die Möglichkeit, ab sofort die tägliche Kulturagenda der ProgrammZeitung zu abonnieren.


Dagmar Brunner, Redaktionsleiterin ProgrammZeitung, Basel




"BaZ sollte bürgerliche Parteien häufiger zu Wort kommen lassen"

Wenn sich ein Veranstalter nicht 20 Franken für eine Publikation leisten kann, so ist diese Veranstaltung sicher nicht wert, dass man sie besucht. Viele Veranstalter müssen mit Inseraten oder Flugblätter auf sich aufmerksam machen, was immer viel mehr kostet. Hier handelt es sich um einen Protest, der lächerlich ist und wie es scheint, nur aus Prinzip gemacht wird. Die Argumente, die vorgebracht werden, sind nicht stichhaltig. Viel schlimmer finde ich den Umstand, dass die "Basler Zeitung" die bürgerlichen Parteien viel weniger zum Wort kommen lässt, als die Linken.


Felix Schäfli, Hersberg




"Die schlagzeilengeile Berichterstattung muss überdacht werden"


Christoph Zacher, Präsident DSP, Basel




"Verstärkung der Zürcher Medien-Dominanz ist nicht wünschenwert"

Ich verstehe die Personen, die sich dagegen wehren, für Ihre Veranstaltungswerbung zahlen zu müssen, stelle aber gleichzeitig fest, dass die Publikation von Veranstaltungen, etwa in der ProgrammZeitung, bei kleinerer Auflage wesentlich teurer ist. Realistischerweise muss zugestanden werden, dass ökonomische Zwänge Auslöser der neuen BaZ waren. Deshalb bin ich bereit, für den Hinweis auf die Verantstaltungen der Katholischen Erwachsenenbildung einen Obulus zu entrichten. Dieser Obulus könnte ein kleiner Beitrag dafür sein, dass die BaZ zum Beispiel in der Redaktion Region/Stadt/Land zusätzliche Redaktoren anstellen könnte. Das würde die Qualität der Berichterstattung steigern.

 

Ich argumentiere aus einem umfassenden Kulturverständnis und verstehe eine Tageszeitung selber auch als Teil der Kultur. Von daher frage ich mich, ob statt des Boykottaufrufes ein Beitrag in Form des Obulus für die Veranstaltungsanzeige nicht ein sehr viel bedeutender Beitrag an die Kultur in der Region sein könnte. Ein Basler Bund in der NZZ wäre kein Beitrag zur Kulturvielfalt, weil die interessierte Leserin ja eh schon die NZZ liest. Der Vorschlag, die BaZ durch die NZZ mit Basler Bund zu ersetzen, ist ein Beitrag zur Verstärkung der schon existierenden Zürcher Dominanz in der Medienlandschaft Schweiz. Ob das ein echter Beitrag für die Kultur in der Schweiz wäre?

 

Auch ich bin mit der neuen BaZ nicht in allem glücklich. Ich fand es absolut geistlos, die Regierungsratskandidaten durch "minu" porträtieren zu lassen und hoffe sehr, dass Christoph Eymann nicht deshalb den ersten Platz belegte, weil man nun wusste, dass er sich zweimal im Tag rasiert. Und ich hoffe, dass Angelika Zanolari nicht deshalb so wenige Stimmen erhielt, weil "minu" von ihrem eingestellten Sexualleben berichtete. Ich will aber der BAZ Zeit lassen, sich zu entwicklen und erst dann ein Urteil fällen. Denn nachdem die Neukonzeption ein Geschäft der Chefredaktion und des Herausgebers war und nun langsam auch die Redaktionen daran mitarbeiten können, ist jetzt die Mitarbeit der Leserinnen und Leser gefragt. Bis auf Weiteres sollte die ökonomische Basis der BaZ nicht geschmälert werden. Der BaZ soll eine Chance gegeben werden, sich zu entwickeln und zu verbessern.


Xaver Pfister, Basel




"Veranstaltungskalender ist eine Dienstleistung an die Leserschaft"

Die BaZ leiste viel für die Kultur und die KulturveranstalterInnen - also könne man auch etwas von ihnen verlangen, so die Argumentation der BaZ. Vergessen gehen dabei die Leserin, der Leser. Als Leser und Abonnent habe ich vor allem ein Interesse: Von der Zeitung, die ich kaufe, umfassend und zuverlässig informiert zu werden. Ein Veranstaltungskalender ist nicht eine Dienstleistung an die Kulturschaffenden, sondern an die Leserschaft. Wenn ich als Leser nur dann informiert werde, wenn die VeranstalterInnen bereit und in der Lage sind, ihren Eintrag zu bezahlen, dann komme ich mir von der Zeitung betrogen vor.

 

Natürlich war die Leistung der BaZ schon vorher nicht zuverlässig, weil es vom Platz abhing, der gerade zur Verfügung stand, wie vollständig oder eben unvollständig informiert wurde. Aber jetzt hängt es noch von anderen, noch willkürlicheren Kriterien ab, was ich als Leser erfahre. Und das scheint mir das Gravierendste an der ganzen Umgestaltung der BaZ: Dass an alle möglichen "Partner" der Zeitung gedacht wird, aber dass das Interesse der Leserschaft offenbar nicht mehr im Zentrum steht. Vielleicht war das ja schon lange so, aber jetzt wird das nicht einmal mehr behauptet.


Bernhard Bonjour, Liestal




"Protest richtet sich nur gegen kostenpflichtige Agenda"

Der Protest richtet sich einzig und allein gegen die kostenpflichtige Agenda und nicht, wie im Artikel behauptet wird, gegen die Kulturberichterstattung im allgemeinen. Zwar sind einige Veranstalter mit dem neuen Magazin als solchem nicht unbedingt zufrieden - doch ist dies die Meinung einzelner und nicht der Gesamtprotestierenden.

 

Im Artikel werden ebenfalls Dinge zitiert aus einem internen Mail von mir an die Veranstalter. Damit wird der Anschein erweckt, dass es sich um interne inoffizielle Informationen handelt. Fakt ist, dass Veranstalter, welche ein Inseratevolumen von über 20'000 Franken in der BaZ haben, die Agenda kostenlos nutzen können. Dies wurde nicht durch mein "internes" E-Mail bekannt, sondern durch ein Communique der Basler Zeitung vom Freitag 22. Oktober.

 

Die "Petition NZZ" und das dazu gehörige Komitee hat nichts mit dem Protest der Veranstalter gegen die BaZ-Agenda zu tun. Ich habe die Petition lediglich in meinem Mail erwähnt und angehängt, um aufzuzeigen, dass auch auf anderen Ebenen Proteste am laufen sind. Allerdings schätze ich die Ernsthaftigkeit dieser Petition nicht als allzu gross ein.


Daniel Jansen, Basel




"Da muss entweder die NZZ oder der Tagi her!"

Es ist ja nicht nur der Kulturteil, der einen an der BaZ von Herrn Bachmann und Konsorten stört. Aber der Kulturteil hat geradezu Paradigma-Charakter: Die Woche über nichtssagendes Geschwafel, nichtssagende halbseitige Bildchen, Demonstration von Unwissen, keine Verknüpfung von Einzelerscheinungen und so weiter: Das weitgehend inhaltsleer gehaltene Niveau ist einfach nicht geniessbar, geschweige denn anregend. Ausnahme ist in einzelnen Beiträgen allenfalls das Kulturmagazin vom Samstag. Da blitzt etwas von dem durch, was "Kulturberichterstattung" sein müsste.

 

Noch viel schlimmer aber steht es um den Lokalteil des BaZ. Da werden unwichtige Dinge hochgespielt, täglich. Da werden Kommentare verfasst, die mit dem, was passiert, wenig oder nichts zu tun haben. Da wird weder kritisch noch begleitend hinterfragt, sondern einfach nachgeplappert. Die in Basel-Stadt unwichtige SVP mit ihrer "Führerin" Zanolari wird täglich bei jedem Rülpser erfasst, während die Entwicklungsprozesse oder die politischen Vorstellungen etwa der SP, die immerhin die mit weitem Abstand meisten Wählerinnen und Wähler repräsentiert und überall mitredet und mitgestaltet, weder kritisch begleitet noch vorgestellt, sondern höchstens mal rasch gestreift werden. Wenn ich mir etwa in Erinnerung rufe, wie die BaZ eine Woche vor den Wahlen Wahlvoraussagen publiziert hatte! Hochpeinlich und von Unkenntnis der lokalen Szenenentwicklung nur so strotzend. Kurz: Die BaZ ist keine Zeitung, die unsereiner abonnieren kann. Das alltägliche Ärgernis wird einfach zu gross. Da muss wirklich entweder die NZZ oder der Tagi her!


Alois-Karl Hürlimann, Basel




"Konnte bisher jeder kommen und sagen ..."

Um wieviel Geld geht es eigentlich bei dieser ganzen Sache? Was kostet so ein Eintrag für eine Veranstaltung? Was kostet es die BaZ, wenn sie für alle diese Veranstaltungen gratis Werbung macht? Konnte bisher jeder kommen und sagen, meine Veranstaltung hier ist Kultur und die Zeitung hat gefälligst dafür gratis zu werben?


Urs Gygli, Basel




Anmerkung der Redaktion:

Wir verweisen auf die Ausführungen von Ivo Bachmann. -red.

 


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"Kein Blümlein, keinen Bücherbon für Teilnehmende an BaZ-Podien"

Kulturveranstalter müssen nun für ihre Erwähnung in derr BaZ bezahlen. Teilnehmende an BaZ-Podien (wie zum Beispiel am 27. September dieses Jahres zum Thema Zukunft Basel) bekommen hingegen gar nichts, zumindest bis heute, 31. Oktober: Kein Blümlein, keinen Bücherbon als kleine Entschädigung für Vorbereitung und einen Abend Präsenz. Höchstens Wasser auf dem Tisch. So kann man sich auch sanieren: Die Anderen für sich arbeiten lassen!


Angeline Fankhauser, Oberwil



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).