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"Operativ erfolgreich": Basler Internet-Provider Magnet

Dunkle Wolken über Verwaltungsrat von "Magnet.ch"

Gegen den abgewählten Verwaltungsratspräsidenten läuft eine Strafanzeige


Von Peter Knechtli


Der Verwaltungsrat des bedeutenden Basler Internet-Providers "Magnet.ch AG" hat turbulente Zeiten hinter sich. Im August wurde der Verwaltungsratspräsident und Firmen-Gründer Simon Gilgen abgesetzt, ebenso läuft gegen ihn eine Strafanzeige.


Neun Jahre nach seiner Gründung steht der Basler Internet-Provider Magnet.ch kommerziell erfreulich da: Während andere Firmen der IT-Branche klagen oder die Segel streichen, arbeitet "Magnet" mit ihren 16 Mitarbeitern und einem Stamm von 4'000 Kunden laut dem neuen Verwaltungsrat Thomas Kubli "sehr erfreulich".

Doch über dem damals dreiköpfigen Verwaltungsrat brauten sich seit März dunkle Wolken zusammen, die sich unter anderem dadurch äusserten, dass die 13 Aktionäre Ende August dem Präsidenten und Firmen-Mitgründer Simon Gilgen (40) das Vertrauen entzogen. Gleichzeitig stellten sich die Verwaltungsräte Jean-Jacques Schaffner und Thomas Bruhin nicht mehr der Wiederwahl. Gewählt wurden Thomas Müller als Präsident und Thomas Kubli. Von "Streit, Aufruhr und Emotionen" berichtet ein Insider gegenüber OnlineReports.

Umstrittener Aktien-Transfer

Gilgen, als Besitzer von einem Drittel der Magnet-Aktien Hauptaktionär, wurden seitens der Miteigner vor allem zwei Sachverhalte vorgeworfen. Zum einen habe er auf Kosten der Firma bei Aktionären bis zu 74 Aktien bei total 203 Aktien aufgekauft. Als Kaufpreis seien - bei einem Ausgabepreis von 1'000 Franken - 1'100 Franken angeboten worden. Diese Aktien seien aber nicht allen Aktionären zu gleichen Bedingungen angeboten worden, sondern zum gleichen Preis nur "den Verwaltungsräten und affilierten Kreisen", obschon sie angesichts des operativen Ergebnisses deutlich höher zu bewerten wären. Zudem sei die Akkumulation von über 10 Prozent der Aktien rechtswidrig.

Der zweite Vorwurf: Präsident Gilgen habe über den Geschäftsführer eine Anlage von 1,1 Millionen Franken bei der Investment-Firma "Business Promotion Partner AG" tätigen lassen, die den beiden übrigen Verwaltungsratskollegen als zu risikobehaftet erschien. Wie Markus Melzl, Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft, Informationen von OnlineReports bestätigte, reichten die beiden damaligen Verwaltungsräte in der Folge eine Strafanzeige wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung ein.

Gilgen weist Vorwürfe zurück

Simon Gilgen, der vom Inhalt der Anzeige noch keine Kenntnis hat, dementierte gegenüber OnlineReports, "eigenmächtig gehandelt" zu haben. Mit dem Aktienkauf sei beabsichtigt gewesen, den Kauf der - mittlerweile erworbenen und integrierten Firma Arpanet teilweise auch mit Aktien zu finanzieren. Als sich jedoch die Schulden dieser Firma höher erwiesen als angenommen, sei der Aktientransfer an Arpanet storniert und die Aktien an die Magnet-Aktionäre verteilt worden. Die Anlage habe er getätigt, weil dadurch "brachliegendes Geld" zu stolzen sechs Prozent und "mit Sicherheiten gedeckt" habe angelegt werden können, statt es "nur auf dem Kontokorrent zu parkieren".

Die Verwaltungsratsmehrheit aber wollte die Anlage kündigen und schickte der Investment-Firma gleich auch eine Betreibung hinterher. Doch auf diese Weise könne ein Unternehmen wie die Business Promotion Partner laut Gilgen nicht behandelt werden. Seit Anfang Jahr gehört Gilgen selbst dem Verwaltungsrat der Business Promotion an.

Einigung Anfang Dezember

Ob der Fall tatsächlich vor Gericht endet, scheint aufgrund heute verfügbarer Informationen fraglich. Der neue Verwaltungsrat Thomas Kubli erklärte gegenüber OnlineReports: "Die Anklagepunkte wurden an der letzten Generalversammlung vom 2. Dezember bereinigt." An der nächsten Verwaltungsratssitzung werde das weitere Vorgehen besprochen. Eine Desinteresse-Erklärung sei "naheliegend". Auch wenn er Führungskraft bei Magnet nicht mehr gewünscht ist - Simon Gilgen bleibt Hauptaktionär. Auf die Frage, ob er bald Mehrheits-Aktionär sein werde, lachte er und sagte wörtlich: "Ich glaube nicht. Es kann aber sein, wenn Andere ihren Austritt geben."

10. Dezember 2004


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