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Zurück zum Noten-DruckBaselbieter SVP will mit Volksinitiative gegen die Bildungsreform Sturm laufen Von Peter Knechtli Die Baselbieter SVP will mit einer Volksinitiative den Rückwärtsgang im Bildungswesen einlegen: Strenge Selektion und Noten-Druck sollen zur Beruhigung und Qualitätssicherung beitragen. Das Volksbegehren ist Munition gegen das in Vorbereitung stehende neue Bildungsgesetz. Aufgeschreckt durch "Gleichmachungs-Tendenzen" der Baselbieter Schulreform - durchlässige Real- und Sekundarschule sowie Progymnasium unter einem organisatorischen Dach - will die SVP mit einer Initiative zurück zur Tradition, wie Parteipräsident Karl Willimann gegenüber OnlineReports bestätigte. 25. Juni 2000
SCHULREFORM BL KOMMENTAR
Regierungsrat Peter Schmid, kommunizieren Sie endlich
Bei unseren Recherchen über die geplante SVP-Initiative zur künfigen Baselbieter Schulpolitik fiel eines auf: Das künftige System ist ein Buch mit sieben Siegeln. Kernziel des neuen Bildungsgesetzes, das kurz vor dem Abschluss der Vernehmlassung steht, ist die Reform der Sekundarstufe I, die Schaffung teilautonomer Schulen, ein flexiblerer Schuleintritt und mehr Durchlässigkeit unter den Bildungsangeboten. Doch schon heute - die in Vorbereitung stehende SVP-Initiative zeigt es - ist absehbar, dass der Vorlage massiver Widerstand aus verschiedensten Lagern erwachsen könnte. Abgesehen von inhaltlich divergierenden Meinungen könnte ein ganz anderer Punkt zur Fussangel werden: Die Informationspolitik des obersten Verantwortlichen des ambitiösen Plans, SP-Regierungsrat Peter Schmid.
Lehrer, mit denen wir sprachen, konnten dem Grundsatz der Reform noch einiges an Sinn abgewinnen. Geht es aber ins Detail der Umsetzung, verschwimmen die Konturen der Reformabsicht gänzlich. Vieles sei Schulleitern seitens des Kantons nur vertraulich mitgeteilt worden. In der Oeffentlichkeit herrscht weitgehend Unkenntnis über die Ziele und insbesondere die Motive der Neukonzeption. Wie soll so Begeisterung aufkommen?
Regierungsrat Peter Schmid ist nicht nur ein guter Redner, er ist ein begnadeter Redner, dem selbst Lehrer in Vortragslänge fasziniert zuhören mögen. Aber er ist, zumindest was das neue Bildungsgesetz betrifft, ein bisher schlechter Kommunikator. Er müsste die Informations-Malaise auf allen Stufen beseitigen und mit einer Kampagne zur Offenlegung der bildungspolitischen, finanziellen und sozialpolitischen Hintergründe in die Offensive gehen. Sonst läuft er Gefahr, dass die Reformarbeit seine Amtszeit überdauert. Die in Vorbereitung stehende SVP-Initiative ist ein deutlicher Fingerzeig dafür, wie brisant das Projekt ist.
Peter Knechtli "Leistung und Noten sind Gegensätze" Offenbar versucht die SVP Baselland, die populistische Stimmungsmache gegen die - schon recht lang ist's her - Schulreform in Basel-Stadt ins Baselbiet hinüber zu retten. Es ist aber nicht so, dass man durch Empfehlung ans Gymnasium kommt. Es zählt - leider - einzig und allein die übliche Erbsenzählerei, d.h. ausschliesslich der Notenschnitt.
Auch das Geschwätz von der Gleichmacherei in der Sekundarstufe I ist eine Verwechslung mit Basel (wo es auch falsch wäre: dort wird eben gerade differenziert, aber nicht nach starren Niveaus, sondern nach individuellen Stärken und Bedürfnissen). Die Vorschläge zur Sekundarstufe I in Baselland gehen leider gerade in die andere Richtung: strikte Trennung in vier Niveaus A, E, P (auf Diktat der Gymnasien) und Kleinklassen. Eine solche Auftrennung in vier verschiedene Züge schon ab der 6. Klasse mit den entsprechend schlechten Rückwirkungen auf die Primarschule (Selektionsdruck beginnt spätestens in der vierten Klasse) ist eine absurde Spezialität des Baselbiets. Aber offenbar hindert das die SVP nicht daran, das Gegenteil zu behaupten. Hier ist nicht die Informationspolitik von Peter Schmid Schuld, sondern die mangelnde Fähigkeit (resp. der mangelnde Wille) der SVPler, Texte zu erfassen.
Man müsste die SVP fragen, was sie eigentlich will: Leistung oder Noten? In der Schulrealität ist das ein Gegensatz. Wer nur für Noten lernt, erst recht, wenn es Abschlussprüfungen sind, kann keine echte Lernleistung erbringen. Lernen heisst, sich mit der Welt auseinanderzusetzen, Fragen zu stellen, das Gelernte zu integrieren. Auf Noten lernen heisst: auswendig lernen und vergessen.
Die SVP soll doch bitteschön ihre Initiative machen, statt nur damit zu drohen. Eine Volksabstimmung wäre sehr interessant. Wer Kinder in der Sek I-Stufe hat, weiss, wie sehr diese von Stoff- und Notendruck beherrscht wird, und wird sich freuen, die Initiative bachab zu schicken. (28.6.2000) Bernhard Bonjour, Lehrer, Liestal |
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