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Gysin: "Ich bin nicht gegen den Basler Messe-Ausbau, aber ..."Der Baselbieter Gewerbe-Boss Hans Rudolf Gysin stellt seine Position zum Basler Jahrhundert-Projekt klar Von Peter Knechtli Kopfschütteln löste der Baselbieter Gewerbe-Boss und FDP-Nationalrat Hans Rudolf Gysin in ganz Basel aus, weil er das Referendum im Land-Kanton gegen den Messe-Ausbau unterstützt. Zu OnlineReports sagte Gysin jetzt: "Ich bin nicht gegen den Messe-Kredit." In Basel-Stadt wurde Hans Rudolf Gysin wahrgenommen wie im Baselbiet auch: Als FDP-Nationalrat und Direktor der Wirtschaftskammer, der sich erfolgreich wie kein Zweiter für die Interessen des Gewerbes einsetzt und über einflussreichste Beziehungen zu Regierungskreisen pflegt. Seit einigen Wochen wankt das Bild: Als er sich von der "Basler Zeitung" mit der Aussage zitieren liess, er unterstütze das im Landkanton durch SVP-Exponenten lancierte Referendum gegen den Baselbieter Beitrag an den Messe-Ausbau in Höhe von 50 Millionen Franken, da kippte die Stimmung. "Völlig unverständlich", "Geht's dem noch?" lauteten die Kommentare bis hin zur Frage: "Ist er jetzt durch bei Rot?" 17. April 2008
"Gysin muss die Mitglieder-Interessen wahrnehmen" Es ist völlig unbestritten, dass die Region Basel – und das schliesst das Baselbiet ausdrücklich ein – von der Messe Basel und ihren Aktivitäten profitiert. Doch dieser erfreuliche Umstand ist noch lange kein Grund, dass letztlich einfach alles ungefiltert geschluckt und akzeptiert wird, was von der Messe kommt. Als Baselbieter Steuerzahler und Unternehmer erwarte ich, dass beim geplanten Messe-Ausbau natürlich auch das Baselbieter Gewerbe angemessen berücksichtigt wird, wenn unser Kanton die nicht unerhebliche Summe von 50 Millionen Franken an dieses Projekt beisteuern soll. Die Verantwortlichen der Messe müssen nun verbindliche Aussagen machen und Transparenz hinsichtlich der beabsichtigten Vergabepraxis schaffen. In diesem Sinne bin ich Nationalrat Hans Rudolf Gysin, dem Baselbieter Gewerbedirektor, für seine Intervention und sein Engagement sehr dankbar. Es ist nicht die Aufgabe von Gysin, sich bei der Messe und den Basler Politikern zum Liebkind zu machen. Viel mehr muss er die Interessen seiner Mitglieder wahrnehmen. Und dies tut er seit vielen Jahren mit grossem Erfolg. Simeon Sollberger, Bubendorf "Gysin könnte missverstanden werden" So ein Kindergarten! Eine Volksabstimmung kann gar nie etwas Negatives sein. Aber Hans Rudolf Gysin muss nun natürlich in seinem Kanton dem Volk auch laut und deutlich mitteilen, dass er das Referendum nur unterstützt, weil er eine sehr deutliche Zustimmung zum Kredit erhofft und erwartet. Sonst wird er missverstanden.
Lächerlich finde ich die Befürchtungen, das Baselbieter Gewerbe könne womöglich zu kurz kommen. Ich wohne gleich bei der Mustermesse und kann nur darauf hinweisen, dass zum Beispiel vor, während und nach der "Baselworld" über Wochen vorwiegend Handwerkerautos mit BL-Nummern die Parkplätze rund um die Messe belegt hielten. Zweifellos haben auch die Hotellerie und das Gastgewerbe des Landkantons kräftig mitprofitiert. Deswegen ist Hans Rudolf Gysin ja auch für den Kredit, denn es wäre auch für den Kanton Baselland eine Katastrophe, wenn die Messe bei den sogenannten Weltmessen nicht mehr mithalten könnte.
Die Gegner der Messe operieren mit "Bauch-Argumenten" – dem Aussehen und den Kosten. Sie reden bewusst nicht von den Einnahmen. Sie verschweigen, dass in Basel-Stadt fast 8'000 und in Baselland 2'500 Vollzeit-Arbeitsstellen an dieser Messe hängen und dass Basel-Stadt pro Jahr direkt rund 43 Milionen und Baselland 29 Millionen Franken an Steuern einnehmen, die ohne die Messe entfallen würden. (Die Zürcher, welche auch von unserer Messe profitieren – die haben es begriffen!)
Sie reden auch bewusst nicht von der Konkurrenz im nahen Ausland. Die Gegner verschweigen, dass beispielsweise die Stuttgarter Messe zu 90 Prozent (!) durch die öffentliche Hand finanziert worden ist – das war mehr als eine Milliarde Franken (nicht Million!). Selbst das beschauliche Friedrichshafen gab für seine Messe bisher 240 Millionen Steuerfranken aus, rund 30 weitere werden folgen.
Warum die das wohl tun mögen? Peter Waldner, Basel "Schwachpunkt des Neubaus goldrichtig erkannt" Alle Achtung, Herr Gysin denkt über seinen Nasenspitz hinaus und lässt die Baselbieter an der Urne abstimmen. Schliesslich soll der geplante Messegigant mindestens 350 Millionen kosten.
Nach Adam Riese müsste die Messe 70 Millionen Eigenkapital aufwerfen, macht sie aber nicht. Das undurchsichtige Gemauschel von "Freunden" und "Gönnern", die auch mithelfen wollen, zählt nur bedingt. Wenn ich irgendwo ein Haus in Basel bauen will, verlangt die Bank auch Minimum 20 Prozent Eigenkapital. Je nach Vorhaben verlangt die UBS neuerdings sogar 30 Prozent Eigenkapital. Es nützt mir gar nichts, wenn ich der Bank erkläre, dass "Freunde" mich unterstützen würden. So sind die Bankregeln, das gilt auch für die Messe Schweiz! In weiser Voraussicht hat Herr Gysin den Schwachpunkt des Neubaus goldrichtig erkannt, und lässt das Volk entscheiden. Bravo, Herr Gysin, Sie sind nicht "dure bi rot", sondern eher die Promotoren. Eric Cerf, Basel |
vor Gewissens-Entscheid |
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