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"Oft Mehrheits-Beschaffer": Kandidaten Maurer, Ueberwasser

Mitte-Parteien wollen mit Ueberwasser und Maurer in die Regierung

EVP und DSP machen mit gemeinsamen Regierungs-Kandidaturen auf sich aufmerksam


Von Peter Knechtli


Weitere Überraschung im Basler Wahlkampf: Die beiden Mitte-Parteien DSP und EVP treten gemeinsam mit je einer Kandidatur für den Regierungswahlkampf an. Für die DSP steigt Grossrat Stephan Maurer (50), für die EVP Kantonalpräsident Heinrich Ueberwasser (50) in den Regierungs-Wahlkampf.


"Diese beiden Köpfe sind für die Regierung geeignet", meinte heute Dienstagmorgen EVP-Wahlkampfleiter Ernst Meier an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz. Mit der gemeinsamen Kandidatur ergebe sich eine ausgezeichnete Chance, die politische Mitte in Basel zu stärken.

Zwei "städtebauliche Erneuerer"

EVP-Grossrätin Annemarie von Bidder stellte ihren DSP-Banknachbarn im Grossen Rat, Stephan Maurer, vor. Er sei "ein Kämpfer" und schlage zielführende Lösungen vor. Maurer, Vater zweier erwachsener Kinder, befinde sich im besten Alter. Die Nähe Maurers zur reformierten Kirche passe auch gut zur EVP.

DSP-Vorstandsmitglied Kurt Traub bezeichnete den Juristen Ueberwasser, auch er Vater zweier Kinder, als "überaus liebenswürdigen Menschen". Als Advokat mit Schwerpunkt öffentliches Recht habe grosse berufliche Erfahrung. Er sei aber auch ein "städtebaulicher Erneuerer", ein ökologisch motivierter "Kultur-Mensch" mit sportlichem (Zuschauer)-Flair. Er habe aber eine "kritische Distanz" gegenüber der Bürokratie und staatlich verordneten Abgaben.

Mitte-Parteien als Mehrheits-Beschaffer

Stephan Maurer präsentierte sich als "langjähriges DSP-Mitglied, das im Hintergrund arbeitet". In einer "klassischen SBB-Laufbahn" habe er Führungsfunktionen wahrgnommen. Im Jahr 2002 absolvierte er ein zweijähriges Kaderstudium an der Fachhochschule Muttenz. "Als Mitte-Partei sind wir oft Mehrheits-Beschaffer und reden in der Entscheidfindung intensiv mit", begründete Maurer seine Regierungskandidatur. Verkehr, Raumplanung, Stadtentwicklung und die regionale Zusammenarbeit seien die Schwerpunkte seines breiten politischen Engagements. Wichtig sei ihm die langfristige Sicherung der Familien- und Freizeit-Areale. Er sei "geduldig und hartnäckig", überdies ökologisch engagiert.

Heinrich Ueberwassser aus Riehen stellte sich als offen, selbstkritikfähig und kooperativ dar. Als Anwalt sei er sich gewohnt, früh in Prozesse einzusteigen. Jetzt sei die Zeit gekommen, dass er Exekutivverantwortung übernehmen möchte. "Mein Zauberwort heisst 'zusammen'", warb Ueberwasser für sich. Keiner der bisherigen Regierungsmitglieder sei "ein Halunke", aber es werde nicht zusammengearbeitet, meinte der EVP-Kandidat in seiner etwas ausschweifenden Präsentation.

Keine Antwort zum "zweiten Wahlgang"

Auf die Frage von OnlineReports, ob sie zu einem zweiten Wahlgang auch antreten, meinte Stephan Maurer: "Dieser Wahlkampf ist mir ernst, sonst wäre ich jetzt nicht da. Aber natürlich hilft unsere Kandidatur auch den Grossratswahlen. Über den zweiten Wahlgang kann ich keine Diskussion führen." Auf die Nachfrage von OnlineReports bemerkte der DSP-Grossratspräsident Hansjörg Wirz: "Man darf nicht vergessen, dass die DSP während 20 Jahren Regierungspartei war." Worauf Ueberwasser ergänzte: "Und die EVP in Riehen seit Jahrhunderten."

11. März 2008


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"Alles Andere als ein Mitte-Verhalten"

Zwei Parteien, die ums Überleben kämpfen, mischen im Regierungrats-Wahllkampf mit. Sie betonen, dass sie als Vertreter der "einzigen" Mitte-Parteien in die Basler Regierung wollen. Betrachtet man jedoch das Abstimmungsverhalten bei Sachgeschäften dieser beiden Fraktionen im Grossen Rat, stellt man alles andere als ein Mitte“-Verhalten fest. So stimmt die EVP mehrheitlich mit rot-grün, während die DSP eher rechts abstimmt, teilweise auch mit der SVP, ausser es handelt sich um Anliegen des Staatspersonals. Die beiden Parteien sind deshalb auch den beiden Blöcken von links-grün und bürgerlich zuzuordnen. Von "Mitte"-Parteien zu sprechen, kommt deshalb eher einem Etikettenschwindel gleich.


Stephan Gassmann, Basel




"Klarheit wäre wünschenswert"

Die diesjährigen Wahlen in Basler Exekutive versprechen Spannung. Mit Maurer und Ueberwasser beziehungsweise durch die gemeinsame Kandidatur von DSP und EVP tritt ein Elektorat zur Ausmarchung an, das mit 9 Prozent immerhin knapp in der Mitte der Bandbreite von CVP, Liberalen, FDP, dem Grünen Bündnis (Grüne und BastA!) und der SVP liegt.

 

Eine überzeugende Botschaft wäre natürlich gewesen, wenn die beiden Parteien mit einer Kandidatur angetreten wären, da sie kaum ernsthaft zwei Sitze zu gewinnnen hoffen. Wie auch immer: Sie markieren klar ihren Anspruch, den während Jahren von der DSP gehaltenen Sitz zurück zu erobern.

 

Auch in diesem Lichte - also wenn man rein hypothetisch annähme, dass dies sogar gelingen könnte - wäre zu wünschen, dass von Beginn an Klarheit darüber besteht, wer als Kandidat für das neue Amt des Kantons-Präsidenten antritt. Verkaufte die SP Guy Morin diese Option als Teil eines langfristigen deals zwischen SP, Grünen und BastA!? Oder wird Eva Herzog doch zur Courage finden, sich um dieses Amt zu bemühen?


Patric C. Friedlin, Basel



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Im Titel des Newsletter-Textes vom 18. April 2024.
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Auch Nomen sind Glückssache.

RückSpiegel

 

Klein Report nimmt die Recherche von OnlineReports über das bz-Buch von Roger Blum auf.

Die BaZ bezieht sich in einem Artikel über die Zerwürfnisse in der Baselbieter SVP auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).