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"Ängste und Unsicherheiten": Mögliches Bahn-Baugebiet Burg-Einschnitt

SBB-Kreuzungs-Konflikt: Liestal vor Generationen-Baustelle

Kanton und Stadt bevorzugen die teurere Variante Burg-Einschnitt als Projektgelände


Von Peter Knechtli


Dem engen Baselbieter Kantonshauptort Liestal steht eine weitere Riesen-Baustelle bevor: Die Gleis-Entflechtung der SBB. Kosten von über einer halben Milliarde Franken sind denkbar. Kanton und Stadt ziehen am gleichen Strick.


Sowohl die SBB wie die Bahnbenützenden haben ein Problem mit dem ÖV-Standort Liestal: Die SBB stösst an ihre Kapazitätsgrenze und die ÖV-Passagiere müssen auf Angebotsverbesserungen warten. Hauptgrund der Blockade: Der nationale und internationale Personen- und Güterverkehr, der durch den Adlertunnel verkehrt, muss die  alte Stammlinie zwischen Basel und Olten kreuzen, so dass es immer wieder zu Friktionen kommt und kein wirklich effizienter Betrieb möglich ist.

SBB legen drei Varianten vor

Jetzt planen die SBB im Raum Liestal eine Gross-Investition: Das durch den Adlertunnel führende Geleisepaar soll kreuzungsfrei durch Liestal führen. Folge: Im Raum zwischen der Kreuzung, dem Bahnhof Liestal und dem östlich an ihn anschliessenden sogenannten "Burg-Einschnitt" muss ein zusätzliches Doppelgeleise eingelegt werden. Die Behörden von Kanton und Stadt Liestal wurden von den SBB schon im Frühling über die Absichten informiert.

Drei Entflechtungsstudien legten die SBB vor:

• Die Stammlinie Richtung Basel wird unter der "Adler-Linie" durchgeführt (Untertunnelung)

• Die Stammlinie Richtung Basel wird mit einer Brücke über die "Adler-Linie" geführt (Überbrückung)

• Die Entflechtung findet ohne Brücke und Tunnels im Burg-Einschnitt statt

Stadt und Kanton: Präferenz Burg-Einschnitt

An einer Medienkonferenz heute Mittwochmorgen zeigte die Präsenz von Baudirektorin Sabine Pegoraro und der Liestaler Stadtpräsidentin Regula Gysin (Bild, beide FDP), dass sowohl Stadt wie Kanton an einem Strick ziehen: Sowohl die Stadt wie der Kanton bevorzugen "klar" (Gysin) die Variante Burg-Einschnitt (Bild oben), auch wenn es sich dabei um die teuerste der drei Varianten handle. Hauptgrund sei, dass der "Verträglichkeit" der Baustelle mit Bevölkerung, Ortsbild und bestehender Infrastruktur eine "ganz wichtige Rolle" zukomme, wie die Stadtpräsidentin ausführte.

Regula Gysin verhehlte nicht, dass damit dem im engen Ergolztal liegenden Liestal ein neues "Generationen-Werk" bevorstehe, wie sie die bevorstehende neue Grossbaustelle bezeichnete. Es sei ihr aber ein Anliegen, die Bevölkerung möglichst früh zu informieren. Denn: "Das Projekt wird Ängste und Unsicherheiten schüren" – beispielsweise unter Hauseigentümern im Bereich des Burg-Einschnitts, deren Vorgärten durch den Geleisebau tangiert würden, und deren Liegenschaftswert sinken könnte. Die gesamte Baustelle dürfte eine Länge von gegen einem Kilometer haben.

Fünf Jahre Planung, zwölf Jahre Bauzeit

Laut dem zuständigen Stadtrat Ruedi Riesen liegen erst grobe Kostenschätzungen vor. Danach liegt das Preisspektrum – je nach Variante – in einem Bereich zwischen 300 und 450 Millionen Franken. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass die Ausführung letztlich noch teurer werde. Finanziert wird das Projekt durch Mittel des Bundes. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von zehn bis zwölf Jahren nach einer Planungszeit von fünf Jahren. Während der gesamten Bauzeit soll der Verkehr "unter Volllast" weiter verkehren.

Das gemeinsame Auftreten von Kanton und Stadt soll wohl auch einen gewissen Druck auf die SBB aufbauen. Das Bahnunternehmen, das die Stellungnahme aus dem Baselbiet am 20. September erhielt, war weder an der Medienkonferenz vertreten noch äusserte es sich bisher bewertend zum Variantenvergleich.

Für Aussenstehende erscheint indes merkwürdig, dass nicht schon bei der Projektierung des Adlertunnels auf die den Bahnbetrieb behindernde Kreuzung östlich von Liestal verzichtet wurde.

Kompatibilität mit Wisenbergtunnel

Alle Referenten betonten: Egal, welche Variante nun gewählt werde – sie müsse mit einem herbeigesehnten Wisenbergtunnel kompatibel sein und ebenso müsse möglichst früh ein Wendegleis in Liestal gleichzeitig mit dem Entflechtungsprojekt gebaut werden. Dieses Wendegleis ermöglicht zwischen Basel und Liestal einen Viertelstundentakt. Zusätzlich soll eine der zusätzlichen S-Bahnen bis Gelterkinden verkehren.

Regierungsrätin Sabine Pegoraro erinnerte daran, dass sich das Entflechtungs-Projekt in Liestal einbette in eine lange Liste von Massnahmen, die für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Region nötig sind. Daraus lässt sich eine Kosten-Grössenordnung abschätzen, die an Investitionen im ÖV-Bereich noch auf die öffentliche Hand warten. Pegoraro sagte auch, dass ein Angebotsabbau während der Bauzeit genauso wenig in Frage kommen dürfe wie ein zweimaliger Umbau des Bahnhofs Liestal.

28. September 2011


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