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"Vertrauen ist besser": Möglicher SVP-Regierungsratskandidat Weber

Ein aufrechter SVP-ler mit Mediations-Erfahrung

Wer ist Thomas Weber, der als möglicher SVP-Regierungsratskandidat gehandelt wird?


Von Peter Knechtli


SVP-Landrat Thomas Weber aus Buus wird als Baselbieter Regierungsrats-Kandidat gehandelt. Er ist deutlich weniger bekannt als sein Parteikollege Nationalrat Thomas de Courten. Dabei hat Weber, ein moderater SVP-Politiker, einen respektablen beruflichen Rucksack und Führungserfahrung vorzuweisen.


Mit seinem Überraschungs-Rücktritt hat der Baselbieter FDP-Finanzdirektor Adrian Ballmer für gehörige Nachfolge-Hektik gesorgt: Sowohl die bürgerlichen Parteien als auch Rot-Grün melden Anspruch auf den Sitz an. Als gemeinsamer Nenner innerhalb von SVP, FDP und CVP gilt die Meinung, dass die SVP als mit Abstand wählerstärkste bürgerliche Partei wieder in die fünfköpfige Regierung gehört, nachdem ihr Baudirektor Jörg Krähenbühl letztes Jahr überraschend abgewählt worden war.

Weniger bekannt als de Courten

 

Viel Zeit zur Kür ihrer Kandidaten – Kandidatinnen sind keine in Sicht – bleibt den Parteien nicht. Schon am 3. März findet die Ersatzwahl für Ballmers Sitz statt, die SVP will schon am 17. Januar entscheiden, mit wem sie in die Wahlen steigen wird. Die Bekanntheitsliste führt unbestritten der vor einem Jahr in den Nationalrat gewählte Rünenberger Thomas de Courten an.

Ein Anwärter auf den Regierungssitz ist aber auch sein Oberbaselbieter Parteikollege Thomas Weber. Der 51-jährige ETH-Bauingenieur aus Buus hat in den letzten Tagen zu verstehen gegeben, dass er sich dem Nominations-Parteitag stellen würde. Wie gut seine Chancen stehen, hängt weitgehend auch von der Beurteilung der bürgerlichen Parteien FDP und CVP ab, die beide signalisiert haben, "keinen Hardliner" unterstützen zu wollen.

Auf der Linie Straumann und Nebiker

Weber verkörpert nicht den Typ des polternden SVP-Politikers; vielmehr steht er in der Tradition eines Erich Straumann (früherer Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektor) oder eines Hans-Rudolf Nebiker (früherer Nationalrat): "Ich fühle mich mitten in der SVP", sagte Weber im Gespräch mit OnlineReports. An Christoph Blocher respektiert er "seine enorme Leistung, ohne die wir heute in der EU wären", zu ihm pflegt Weber ein "kritisch-loyales Verhältnis" und mit ihm verkehrt er "per Sie".

Wer Weber als früheren SVP-Kantonalpräsidenten (2004 bis 2005) oder als mehrfacher Wahlkampfleiter verfolgte, erlebte ihn als "Aussendienstler der Partei", der seine Botschaften einfach, klar und auch hart auf den Punkt brachte: Kein EU-Beitritt, tiefere Steuern, mehr private Verantwortung statt Staatsintervention. "Im politischen Tagesgeschäft bin ich gern differenziert", sagt Weber und fügt als Beispiel die familienergänzende Kinderbetreuung an. Diese Vorlage hatte er im März als Referendumsführer vor dem Volk erfolgreich bekämpft. Um den knapp unterlegenen Befürwortern aber entgegen zu kommen, reichte er eine Motion für ein "Rahmengesetz für die familienergänzende Kinderbetreuung im Früh- und im Schulbereich" ein, die als Postulat überwiesen wurde.

Beruflicher und kultureller Hintergrund

An diesem Beispiel veranschaulicht sich auch, was der Vater von drei erwachsenen Söhnen in seiner Zusatzausbildung als Mediator gelernt hat. Als Kommandant eines Genie-Bataillons führte der Oberst nach dem Motto: "Kontrolle ist gut – Vertrauen ist besser." Was an Thomas Weber auffällt: Er verfügt über eine erfrischende Portion Humor.

Ausserdem kann er über einen breiten kulturellen Hintergrund vorweisen: Er besucht Ballett-Produktionen im Theater Basel, die Worte nimmt er nicht im Schauspiel, sondern durch Bücher auf. Als Klingelton auf seinem Handy ertönt Dave Brubacks "Take five", während er gern traditionellen Jazz "oder auch mal Hard Rock" hört. Früher spielte Thomas Weber Euphonium in der Musikgesellschaft Zermatt.

Im Walliser Bergdorf war er als junger Ingenieur tätig. Dort war er für Statikberechnung und Design der neuen Kirchenbrücke verantwortlich. Inzwischen ist er als Kadermann des Bundesamtes für Strassen für Ausbau und Unterhalt das Nationalstrassen-Netz in zwölf Kantonen von Basel bis Airolo und von Solothurn bis Dietikon, für ein Jahresbudget von über 400 Millionen Franken und einem Team von über 50 Mitarbeitenden verantwortlich.

Offen für Reformen

Dass Wiedervereinigungs-Freunde Initiativen für eine Fusion der beiden Basel lancierten, bezeichnet der Oberbaselbieter Landrat als "legitimes Recht", auch wenn nach seiner Meinung "die Nachteile überwiegen". Nach Webers Meinung müsste sich das Baselbiet vielmehr "intern stärken", beispielsweise durch mehr kommunale Freiheiten, aber auch durch sinnvolle Zusammenschlüsse von Gemeinden. Selbst "gewisse Kooperationen" mit dem Elsass und Südbaden kann sich Weber gut vorstellen: "Ein Radius von 30 Kilometer um Basel – das gäbe eine spannende Region."

In eine mögliche berufliche Zukunft blickend, nimmt Weber keine besondere Fachrichtung der Baselbieter Verwaltung ins Visier. Er könnte sich als Chef jeder Direktion vorstellen. Das Verbissene liegt ihm nicht. Auf die Frage, wie die Öffentlichkeit ihn in einer neuen Baselbieter Regierung wahrnähme, antwortete er mit "Führungserfahrung" und "vielleicht etwas Humor". Jedenfalls, so Weber: "Man sollte spüren: Das ist ein Team."

20. Dezember 2012


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"Mir wären beide genehm"

Peter Knechtli macht die beruflichen und privaten Stärken von Thomas Weber deutlich. Die SVP kann neben ihm und Thomas de Courten zwei fähige und valable Kandidaten für das Amt eines Regierungsrates vorweisen, die auch die hohen Anforderungshürden erfüllen die ein solches Amt verlangt. Als parteiloser, aber bürgerlich eingestellter Baselbieter wären mir beide Persönlichkeiten genehm.


Albert Augustin, Gelterkinden



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"Wegen tiefer Pünktlichkeit der Eurocity-Züge von Mailand nach Bern und Basel werden ihre Fahrzeiten verlängert."

bz und CH-Media-Zeitungen
am 9. April 2024
in einem Untertitel
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Wegen hoher Augenbrauen kommt dieser Satz jetzt im "Gelesen & gedacht".

RückSpiegel


Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

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Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).