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"Kein Spaziergang": Amtliche Tiefbauer Sauvé, Grieder

Amtliche Entgegnung zum Velo-Wunder Voltaplatz

Der neue Voltaplatz als Gefahren-Falle für Velofahrende: Das Basler Tiefbauamt nimmt Stellung


Von Peter Knechtli


Der neugebaute Basler Voltaplatz, der kommenden Herbst offiziell eröffnet werden soll, sei eine Gefahren-Falle für Velo-Fahrende: Jetzt nimmt das Basler Tiefbauamt zu den Vorwürfen Stellung. Das Projekt sei in Übereinstimmung mit "Pro Velo" entstanden.


Soviel zur Vorgeschichte: OnlineReports dokumentierte am 11. Mai mögliche Gefahren, die der neugestaltete Voltaplatz für Velofahrende bietet. Die Suche nach Antworten auf sich stellende Fragen gestaltete sich als schwierig: Als fünf Wochen nach der Anfrage bei Bau- und Verkehrsdepartement und einem ungelösten Hin und Her um Zuständigkeiten noch keine Möglichkeit absehbar war, die amtlichen Platz-Planer mit Fotos zu konfrontieren, entschloss sich OnlineReports zur Publikation des Beitrags, ohne den Standpunkt des Tiefbauamtes zu berücksichtigen.

"Eines der schwierigsten Projekte"

Doch nach Veröffentlichung des "Velo-Wunders vom Voltaplatz" kommt das Gespräch zustande. Wir sitzen zu viert in einem Besprechungsraum des Bau- und Verkehrsdepartements. Von amtlicher Seite mit dabei: Raymonde Sauvé, Leiterin "Verkehrsbauten", ihr Mitarbeiter Thomas Grieder, Projektleiter "Stadtstrassen Nordtangente" – beide gelernte Bauingenieure –,  und der Öffentlichkeitsbeauftragte André Frauchiger.

Der Umbau des Voltaplatzes mit seinen Annex-Anpassungen sei aus seiner Optik "eines der schwierigsten Tiefbau-Projekte der letzten 20 Jahre" gewesen, sagt Thomas Grieder. So habe es gegolten, während der Bauphase bei laufendem Betrieb 30'000 Fahrzeuge pro Tag über den Platz zu lenken und gleichzeitig die Bauarbeiten voranzutreiben.

Mit "Pro Velo" dauernd im Kontakt

Es ist spürbar: Bei diesem Volumen an Personen- und Güterverkehr standen die Anliegen der Radfahrer nicht im Hauptfokus der Planer. Auch ihnen ist "klar", dass die Zweirad-Fahrt über die fünfachsige Kreuzung im St. Johann-Quartier "kein Spaziergang ist, auch wenn wir die Anliegen des Veloverkehrs immer als wichtig betrachtet haben", sagt Raymonde Sauvé. So habe das Tiefbauamt die Pläne mit der "Pro Velo" im "dauernden institutionalisierten Kontakt" besprochen. Sie betont aber auch, dass ihr Bereich nicht für die Planung, sondern nur für die Umsetzung der Ausführungspläne zuständig sei.

Thomas Grieder schildert uns die verschiedenen Bauabschnitte ("Wir sind jetzt in Phase 12 von 13 Phasen") und lässt uns erahnen, wie perfekt die Teilprojekte zeitlich aufeinander abgestimmt werden mussten. Das  Problem sei gewesen, die Anliegen der verschiedenen Verkehrskategorien – auch der Fussgänger –, unter teils räumlich engen Verhältnissen unter einen Hut zu bringen. "Man bietet für Velo an, was man anbieten kann", sagt Raymonde Sauvé und lässt durchblicken, dass es nicht gerade paradiesische Verhältnisse sind, die Radfahrende auch nach der offiziellen Eröffnung Ende Oktober auf dem Voltaplatz vorfinden werden.

Voltaplatz als Teil der Veloroute

Dass derzeit weder Markierungen noch Piktogramme an die Radfahrenden erinnern, hänge damit zusammen, dass "die definitiven Markierungen ersten auf den Deckbelag aufgebracht werden" – und der ist noch nicht gelegt. Zur Status der Kreuzung entsteht eine kleine Unsicherheit: Ist die Voltastrasse eine Veloroute für die West-Ost Achse? Das Tiebauamt schiebt per Mail nach: Ja, sie ist es. So ist zwischen Lothringerplatz und Voltaplatz ein beidseitiger Radstreien von 1,5 Metern Breite vorgesehen. Velospuren befinden sich im Bereich Voltastrasse Ost / Dreirosenbrücke. Keine oder nur eine schmälere Zweiradspur ist auf der Elsässerstrasse vorgesehen.

Zu den einzelnen Gefahrenherden nehmen Raymonde Sauvé und Thomas Grieder so Stellung:


Gefahrenherde
Das meint das Tiefbauamt


Gefahren-Vorwurf 1:
Breiter Bus auf der Elsässerstrasse, seitlich kaum Platz für Radfahrende


"Diese Situation ist nicht spezifisch für den Voltaplatz. Bus- wie Radfahrer müssen hintereinander und rücksichtsvoll fahren."

Gefahren-Vorwurf 2:
Links abbiegende Velos müssen zurückschauen, um Gefahr durch geradeaus fahrende Autos abzuwenden.


"Der Platz reichte nicht aus, um einen speziellen Linksabbieger für Velos zu erstellen. Diese Strecke liegt nicht auf dem empfohlenen Velorouten-Netz. Routenempfehlung siehe Bild 4."

Gefahren-Vorwurf 3:
Tramschienen als Fahrrad-Fallen


"Dies ist sicher keine bequeme Strecke für Velofahrer. Für die Sicherheit der Tramfahrgäste muss im Haltestellenbereich der Abstand zwischen Schiene und Trottoirkante auf 73 Zentimeter reduziert werden. Die provisorische Rampe im Hintergrund kommt weg."

Gefahren-Vorwurf 4:
Fahrt über Schienen-Wirrwarr, besonders bei einhändiger Fahrt wegen Handzeichen


"Auch diese Situation kommt nicht nur am Voltaplatz vor. Linksabbiegern aus der Elsässerstrasse Nord wird empfohlen, via Hüningerstrasse, Lothringerplatz, Voltaplatz ins Kleinbasel zu fahren."

Gefahren-Vorwurf 5:
Äusserst knapper Raum zwischen Tram und Trottoirkante
"Wenn das Tram durch diese Passage fährt, ist die Durchfahrt aufgrund der vorangehenden Ampeln für Fahrräder unterbunden (kein gleichzeitiges Grün)."
9. Juni 2009

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vom 26. März 2024
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Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

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Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

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