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Basler Regierungsrat: Vier Bewerbungen für den zweiten Wahlgang


Von Peter Knechtli


© Fotos by OnlineReports.ch & zvg
 

Partei Kandidierende Ausgangslage Strategie Prog-
nose
SP
Barbara Schneider (47)

Baudirektorin
Auf den ersten Blick ein wirklicher Pechvogel: Um zwei Stimmen verpasste sie im ersten Wahlgang das Absolute Mehr. Paradox: Für die SP ist diese Ausgangslage vorteilhafter. Zweier-Ticket mit Zugpferd Schneider mobilisiert besser. Lag weit vor Schaller und Tschudi. Barbara Schneider ist als gewählt gesetzt. Sie hat eine freundliche Art, ist eher zurückhaltend und hat sich keine grossen kompromittierenden Schnitzer geleistet. Steht für Wohnumfeld-Aufwertung ein, ohne dogmatisch zu wirken. Integrativ, wenn auch nicht offensiv kommunizierend. Schade, dass sie die Jubiläumslinde des WWF nicht vor der Hauptpost wollte und es dort in Ermangelung Besserem bei einem Asphaltplatz bewenden lässt.
 
Etwas Besseres als zwei verpasste Stimmen hätte der SP und Barbara Schneider nicht passieren können. Sie ist nicht nur klar gesetzt, sondern im zweiten Wahlgang auch die Lokomotive von Veronica Schaller.
SP
Veronica Schaller (45)

Erziehungs-direktorin
Zeba-Debakel, Museumsdirektoren-Wahl, Kontroverse um Rationierung von Medikamenten ("NovoSeven") - Veronica Schaller polarisiert. Hat im Fall Kunstmuseum nach OnlineReports-Meinung aber sehr mutig entschieden, was ihr positiv angerechnet werden muss. Kommunikativ ungenügend. Beispiel Zeba: Konnte nicht plausibel machen, weshalb sie jenen, die ihr einst den Lohn als Gewerkschafts-Funktionärin zahlten, die tiefen Löhne weiter senken muss. Zeigt grossen Einsatz, hat exakte Dossierkenntnisse und scheint in der Lage, Ordnung ins Erziehungsdepartement zu bringen. Ist jetzt darauf angewiesen, dass ihr alle, die sie in den letzten Jahren genervt und verärgert hat, per Wahlzettel verzeihen. Profitiert extrem davon, dass Barbara Schneider in den zweiten Wahlgang muss: Die Frauen-Karte im Duo-Pack zieht besser.
 
Wir geben offen zu: In dieser Prognose sind wir unsicher. Die Denkzettel-These - massiver Rückstand im ersten Wahlgang sei, wie Beispiele Remo Gysin und Christoph Stutz zeigen, nicht mehr aufzuholen - dürfte auf Schaller nicht anwendbar sein. Die frühere Gewerkschafterin streute Asche auf ihr Haupt und spielt jetzt konsequent die Karte "zwei Frauen in die Regierung". Im Gegensatz zum ersten Wahlgang mobilisiert die Linke derzeit ihre letzten Reserven, auch Baselbieter GenossInnen werden eingespannt. Und selbst die Schaller-kritische GBI empfiehlt die Ungeliebte zur Wahl - wahre Wende oder nur Lippen-Bekenntnisse? Vielleicht schafft sie's mit Glück im Sozius von Barbara Schneider.
DSP
Hans Martin Tschudi (49)

Justizdirektor
Der Politiker im Fahrwasser des populären Vorgängers Karl Schnyder. Weil Tschudi gleich nach dem ersten Wahlgang seine anfänglich ablehnende Meinung zur Sanierung des Schiessplatzes Allschwilerweiher gegenüber dem Mai-Entscheid änderte, können die Basler Schützen künftig weiterhin in Allschwil feuern. Das bringt ihm zusätzliche Stimmen. Hat ausser der DSP keine parteiliche Lobby, dafür Anhänger im Staatspersonal sowie in Ärzte- und Kirchenkreisen. Seine Chance liegt in den zahlreichen Freisinnigen, Liberalen und Christ-demokraten, die ihr Heu im Trockenen haben und jetzt in Ruhe auswählen können. Die Kandidatur des SVP-Kandidaten Thomas Bucheli könnte ihm Sukkurs bringen, weil "Tschudi" auch auf etlichen SVP-Wahlzetteln figurieren könnte. Dürfte als VPOD-Mitglied über die Nicht-Unterstützung durch seinen Verband wenig erbaut sein.
 
Auch diese Prognose ist mit Vorbehalt zu geniessen. Tschudi ist beliebt bei Kirchgängern und Spitalärzten, die Schaller den finalen Denkzettel verpassen möchten. Offen ist, ob Tschudi das bürgerliche Lager mobilisieren kann und wie weit der geschrumpften DSP Regierungs-berechtigung zugesprochen wird. Derzeit ist nicht allzu viel Support zu spüren. Aber vielleicht wird Tschudi diesmal von vielen stramm bürgerlichen Wählerinnen und Wähler still auf den Wahlzettel geschrieben. Und so kann er Schaller schlagen.
SVP
Thomas Bucheli
(36)
(neu)
Neuling Thomas Bucheli hat interessante Facetten: SVP-Spitzen-kandidat und WWF-Mitglied zu sein, braucht sich nicht auszuschliessen. Ist ein unbeschriebenes Blatt, das wir nicht mit Kritik bekleckern wollen. Alle fragen sich, wie sich seine Tätigkeit als Nachrichten-offizier der Schweizer Armee mit den humanitären Aktivitäten vereinbaren lassen. Herr Bucheli hat gegen alle Bisherigen nicht den Hauch einer Chance. Aber das weiss er selbst wohl auch. Darum wird ihn Platz vier auch nicht schmerzen.
 
Ausser die SVP politisch im Gespräch zu halten, macht die erneute Kandidatur des Unbekannten strategisch keinen Sinn.
17. November 2000


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"Es schaffts dr Tschudi"

Es schaffts dr Herr Tschudi und sicher au d'Frau Schneider,

...vo dr Frau Schaller hän vill Basler eifach d'r Verleider!


Kurt C. Thommen, Tenniken BL




"Nicht einmischen, bitte"

Was hat denn Frau Schaller den Baselbieter angetan, Herr Thommen? Ich finde es daneben, wenn Kantonsfremde sich öffentlich in einen Wahlkampf im anderen Kanton einmischen. Die Baselbieter wären die Ersten, die laut schreien würden, wenn das die Basler machen würden.


Bruno Heuberger, Oberwil




Platz ist wirklich hässlich

Der Platz vor der Hauptpost ist - so wie er heute da steht - wirklich hässlich. Er ist reserviert für einen Brunnen des Baumeisterverbandes, ebenfalls ein Geschenk, und sollte in einem Jahr dort stehen. Falls dies nicht der Fall ist, wird sich die Petitionskommission mit allen ihren Mitteln dafür einsetzen, dass die Jubiläumslinde dort gepflanzt wird.


Beatrice Inglin, Präsidentin der Petitionskommission des Grossen Rates, Basel



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).