Werbung

© Foto by OnlineReports.ch
"Biogas-Schwindel": Trolleybus-Befürworter Vitelli, Maurer

"Rot-grünes Basel vergibt Chance für ökologisches Verkehrssystem"

Trolleybus-Befürworter betonen weniger Lärm, keine Abgase und deutlich mehr Komfort


Von Peter Knechtli


Im System-Streit um die anstehende Bus-Beschaffung durch die Basler Verkehrsbetriebe (BVB) setzen die Befürworter des Trolleybus auf seine Trümpfe: Kaum Lärm-Emissionen, keine Abgase und deutlich höherer Passagierkomfort. Kritik äusserte das Komitee "ProTrolleybus" an Regierung und Parlament.


Wir stehen an der Haltestelle der Buslinien 31 und 34 am Claraplatz. Ein Trolleybus naht, bremst ab und fährt später davon. Ausser einem leisen Surren und dem Öffnen der Türen ist kaum ein störendes Geräusch zu hören. Es folgt ein Dieselbus: Sein Motor rattert kräftig, während die Passagiere aus- und einsteigen und auch bei der Wegfahrt ruft er sich akustisch noch lange in Erinnerung. Überhaupt keine Frage: Der Trolleybus hat seine auch von den Gegnern nicht bestrittenen Vorteile. Es sind die Vorteile für die Benutzer und für die Anwohner der Linien, auf denen er verkehrt.

Diesel- und Gasbusse immer noch lärmig

DSP-Grossrat Stephan Maurer, von Beruf Produkte-Manager für den Nahverkehrsbereich bei den SBB, ist Mitglied des Initiativkomitees. Dass Regierung und Parlament in Übereinstimmung mit den Basler Verkehrsbetrieben die Flottenerneuerung mit Gasbussen bestreiten wollen, findet er "erstaunlich": Das rot-grüne Basel habe die Gelegenheit verpasst, mit dem Entscheid zugunsten des Trolleybusses "eine Botschaft für ein ökologisches Verkehrssystem verbreiten". Es sei auch nicht nachvollziehbar, dass die Diesel- und Gasbusse "im Lärmbereich in den letzten Jahren keine Fortschritte erzielt haben".

350 Städte setzten weltweit auf den Trolleybus. So kommen in Zürich diesen Sommer 17 neue Doppelgelenkbusse zum Einsatz. Weitere Trolleys sind nach Angaben von SP-Grossrat Jörg Vitelli in Schaffhausen und Winterthur in Aussicht gestellt. Verabschiede sich Basel von diesem "kundenfreundlichen Verkehrssystem", dann könnte ein Domino-Effekt die Folge sein. Der Co-Präsident des Komitees "ProTrolleybus" und Trolleybus-Promoter der ersten Stunde verwies darauf, dass sich dieses Transportmittel als "Synergie von Tram- und Bustechnik" in Basel-Stadt bewährt habe. Während es auf "saubere inländische Energie" zählen könne, seien Diesel- und Gasbusse sehr stark von preislich riskanten ausländischen Energiequellen abhängig, die den Trend zur Klimaerwärmung noch beschleunigten. Die Motoren von Diesel und Gasbussen liefen auch beim Warten an Haltestellen.

Maurer: "Biogas-Schwindel"

Die Behauptung der Initiative-Gegner, die neu zu beschaffenden Busse würden zu 50 und längerfristig zu 100 Prozent mit Biogas betrieben, bezeichnete Maurer als "Biogas-Schwindel": Der Energiebedarf könne "nie und nimmer" mit knappen Angebot an nachhaltigem Treibstoff gedeckt werden. "Basta"-Grossrat Urs Müller zeigte am Beispiel Mattenstrasse-Feldbergstrasse, wo die Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung an hundert Tagen pro Jahr überschritten werden, die Wahrnehmungsunterschiede auf. "Leise und sauber", als bis Ende 2004 der Trolley fuhr, "laut uns stinkig", seit der Dieselbus mit täglich 200 Fahrten zikuliert. Dadurch sei es zu einer Abwertung statt zu einer Aufwertung der Wohnqualität gekommen.

Müller widersprach dem Argument, die Trolleybusse würden mit Strom aus ungeklärten, umweltfeindlichen Quellen betrieben. Ein Vorstoss von SP-Grossrat Martin Lüchinger verlange bis 2010 per Gesetz, dass nachweislich kein Atomstrom ins Basler Netz eingespeist werden dürfe.

Trolleybus "nicht teurer"

Vehement widersprach Vitelli auch den Behauptungen der Befürworter, der Trolleybus sei in Amortisation und Unterhalt viel teurer als Gasbusse. Der Trolley sei in der Anschaffung zwar deutlich teurer als der Gasbus. Seine Lebenszeit sei aber auf 20 Jahre ausgelegt (gegenüber 12 Jahren beim Gasbus), so dass "etwa gleich hohe jährliche Amortisationskosten entstehen". Maurer kritisierte die Subvention der Gasbusse von 1,4 Millionen Franken durch die Gasindustrie: Diesen Betrag zahle "im Endeffekt der Gaskonsument mit Kochen und Heizen".

16. Mai 2007



 Ihre Meinung zu diesem Artikel
(Mails ohne kompletten Absender werden nicht bearbeitet)

Was Sie auch noch interessieren könnte

Baselbieter SVP-Basis steht
vor Gewissens-Entscheid

18. April 2024

Der Kommentar von Peter Knechtli zur
Präsidiums-Kandidatur von Peter Riebli.


Reaktionen

Erneuter Knall bei der SVP:
Riebli will Präsident werden

17. April 2024

Caroline Mall zieht Kandidatur zugunsten des
68-jährigen Politikers aus Buckten zurück.


Reaktionen

Ein Schweizer Vorzeige-Projekt:
20 Jahre "Obstgarten Farnsberg"

16. April 2024

Mit Birdlife-Projektleiter Jonas Schälle
unterwegs in einem Bijou der Biodiversität.


SVP BL vor Scherbenhaufen:
Wie konnte es so weit kommen?

12. April 2024

Alessandra Paone über die Gründe, die zu
den Zerwürfnissen in der Partei geführt haben.


Reaktionen

Eskalation bei der SVP: Fraktionschef Riebli abgesetzt

11. April 2024

Ab sofort leitet Reto Tschudin
die SVP-Fraktion im Baselbieter Landrat.


Reaktionen

Kantonsgericht Baselland:
Mitte droht leer auszugehen

9. April 2024

Freisinn kann sich bei der Ersatzwahl dank
Taktik und Zufall einen Vorteil erhoffen.


Reaktionen

Regierungsrat Mustafa Atici muss die Kritik ernst nehmen

7. April 2024

Kommentar von Jan Amsler und Alessandra Paone zur Regierungswahl in Basel-Stadt.


Mustafa Atici in die
Basler Regierung gewählt

7. April 2024

Der SP-Kandidat ist der erste Kurde in einer Kantonsregierung – Cramer wird Präsident.


Reizfigur Sarah Regez:
Gefahr eines Absturzes

6. April 2024

Peter Knechtli über die Kontakte
der SVP-Politikerin zu Rechtsextremen.


Reaktionen

Dominik Straumann tritt als SVP-Präsident zurück

2. April 2024

Vize Johannes Sutter soll übernehmen
und den Richtungsstreit beenden.


www.onlinereports.ch - Das unabhängige News-Portal der Nordwestschweiz

© Das Copyright sämtlicher auf dem Portal www.onlinereports.ch enthaltenen multimedialer Inhalte (Text, Bild, Audio, Video) liegt bei der OnlineReports GmbH sowie bei den Autorinnen und Autoren. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Veröffentlichungen jeder Art nur gegen Honorar und mit schriftlichem Einverständnis der Redaktion von OnlineReports.ch.

Die Redaktion bedingt hiermit jegliche Verantwortung und Haftung für Werbe-Banner oder andere Beiträge von Dritten oder einzelnen Autoren ab, die eigene Beiträge, wenn auch mit Zustimmung der Redaktion, auf der Plattform von OnlineReports publizieren. OnlineReports bemüht sich nach bestem Wissen und Gewissen darum, Urheber- und andere Rechte von Dritten durch ihre Publikationen nicht zu verletzen. Wer dennoch eine Verletzung derartiger Rechte auf OnlineReports feststellt, wird gebeten, die Redaktion umgehend zu informieren, damit die beanstandeten Inhalte unverzüglich entfernt werden können.

Auf dieser Website gibt es Links zu Websites Dritter. Sobald Sie diese anklicken, verlassen Sie unseren Einflussbereich. Für fremde Websites, zu welchen von dieser Website aus ein Link besteht, übernimmt OnlineReports keine inhaltliche oder rechtliche Verantwortung. Dasselbe gilt für Websites Dritter, die auf OnlineReports verlinken.

https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif
"Rielbli vs. Sutter"

Telebasel online
Schlagzeile zum Talk
mit Peter Riebli und
Johannes Sutter
vom 17. April 2024
https://www.onlinereports.ch/fileadmin/templates/pics/gelesen.gif

Namensschreibung ist Glücksache.

RückSpiegel


Die bz verweist in einem Bericht über die Kita-Krise im Baselbiet auf OnlineReports.

BaZ, Baseljetzt und Happy Radio nehmen die OnlineReports-News über das geplante Ministertreffen in Basel auf.

Der Sonntagsblick zitiert OnlineReports in einer grossen Recherche über die Baselbieter SVP-Politikerin Sarah Regez.

Baseljetzt verweist im Bericht über Basler Schiffsunfälle auf ein OnlineReports-Video.

Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

Werbung







In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).