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Stucki-Fest: Wer soll zahlen - der Staat? Der Gastgeber? Die Gäste?

Zur Kontroverse um die Verabschiedung des Baselbieter Polizeikommandanten Kurt Stucki


Privatsache? Arbeitsgebersache?


Karl Willimann
Landrat SVP
Füllisndorf

Ich war als Kantonsgeometer 27 Jahre Vorsteher des Vermessungs- und Meliorationsamtes. Meinen Abschiedsanlass, zu dem meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der vorgesetzte Regierungsrat, die Generalsekretärin und Chefbeamte eingeladen waren, habe ich selber bezahlt.Ich bin der Meinung, dass in der kantonalen Verwaltung für alle Angestellten die gleichen Regeln gelten sollten.

Kathrin Amacker
Präsidentin CVP BL
Binningen

Ein grosser Arbeitgeber ist besonders gefordert, im Umgang mit seinen Mitarbeitenden einheitliche Regelungen und Vorgehensweisen festzulegen. Dies gilt auch für Verabschiedungen aus einer Funktion oder aus der Organisation. Wenn hier mit unterschiedlichen Ellen gemessen wird, kommt schnell Neid auf. Zu Recht. Besondere Leistungen sind durch entsprechende Entlöhnung und Beförderung abzugelten. Bei Pensionierungsfesten aber ist allen die gleiche Wertschätzung entgegen zu bringen.

Dieter Spiess
Parteipräsident SVP BL
Gelterkinden
Für den Normalverdiener und Steuerzahler muss ein solches Vorgehen unverständlich daherkommen. Von einem privilegierten, hohen Staatsbeamten sollte man mehr Fingerspitzengefühl erwarten dürfen. Wenn es bei einem Apéro geblieben wäre, könnte man dies noch verstehen - aber warum muss es gleich ein pompöser Anlass werden. Wenn schon, dann sollte der Betroffene seine Zeche selber bezahlen. Das darf bei einem Monatsgehalt von 15'000 Franken doch noch erwartet werden. Wie muss sich ein Polizeibeamter vorkommen, der viele Jahre als Gesetzeshüter bei Tag und bei Nacht, seinen in der heutigen Zeit nicht gefahrenlosen und oftmals mit Provokationen konfrontierten Dienst erfüllt? Das ungeschickte Vorgehen von Polizeikommandant Kurt Stucki liegt speziell in der heutigen Zeit schräg in der Landschaft. Viele Bürgerinnen und Bürger bangen oft um ihren Arbeitsplatz, bezahlen Steuern - aber sicher nicht für solche Zwecke. Als gutes Zeichen, mit vorbildlicher Signalwirkung, erwarte ich von solchen Persönlichkeiten mehr Bescheidenheit, das beweist wahre Stärke!


Ruedi Brassel
Landrat/Fraktionschef SP
Pratteln
Es geht nicht um Herrn Stucki und es geht nicht um die Justiz- und Polizeidirektion. Es geht vielmehr darum, dass der Kanton als Arbeitgeber bei der Verabschiedung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Kategorien in etwa den selben Standard pflegt. Offenbar hat das berechtigte kritische Hinterfragen dieses Anlasses dazu geführt, dass nun Private für diesen Privatanlass aufkommen. Zu hoffen bleibt, dass daraus gelernt worden ist und die Regierung jetzt transparente und für alle geltende Kriterien für die Ausrichtung solcher Anlässe aufstellt, die sicherlich nicht zum unverzichtbaren Service public gehören.


Rudolf Keller
Landrat SD
Frenkendorf

In der Firma, in der ich arbeite, werden auch dann und wann Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pensioniert. Es kommt aber niemandem in den Sinn, dieses Fest auf Firmenkosten zu veranstalten und zu vergolden. Dass dies bei der Polizeidirektion geschehen ist, passt ins verschwenderische Bild der jüngsten Zeit. Ein neues Polizeiboot muss her (obwohl unnötig), neue Polizeiuniformen müssen her (obwohl unnötig), usw. So werden unsere Steuergelder verschleudert!


Isaac Reber
Landrat Grüne, Sissach
Nach meiner persönlichen Auffassung sind Abschiedsfeste Privatsache. Beim sogenannten "Stucki-Fest" handelt es sich allerdings nicht um einen rauschenden Ball für 250 Personen, sondern um eine Einladung von 25. Der Rummel der nun um diese Geschichte gemacht wird, erscheint mir also genauso fragwürdig in Sachen Verhältnismässigkeit wie der Anlass selbst. Mir selbst machen beispielsweise die bereits ausgegebenen 330 Millionen Franken am Sissacher Chienberg wesentlich mehr Sorgen, und auch die Vertreter der "Liga der Steuerzahler" wären gut beraten, Prioritäten zu setzen und sich vor allem doch eher um die wichtigen Dinge zu kümmern.
30. Mai 2006

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"Wer den Batzen nicht ehrt ..."

Herr Reber schreibt von Prioritätensetzung bei den Staatsausgaben. Ich meine, wer den richtigen Blickwinkel für kleinere Ausgaben vermissen lässt und "grosszügig" darüber hinwegsieht, der geht wohl auch bei grösseren Brocken "grosszügig" ans Werk. Mir wurde mal beigebracht, wer den "Batzen" nicht ehrt, ist des Frankens nicht wert. Wenn dieses Motto nur vermehrt beim Verteilen der Steuerfranken gelten würde ... oh, ich mag nicht weiter träumen!


Hans Zumstein, Itingen



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Veranstaltungs-Hinweis

 

Ein zärtlicher Irrsinn

Nach achtjähriger Abwesenheit kehrt Avery Sutton mit seiner Verlobten Gillian zu seiner Familie zurück. Was von da an passiert, muss man gesehen haben.

Mit "37 Ansichtskarten" von Michael McKeever winkt den Zuschauerinnen und Zuschauern eine zauberhaft schwarze Komödie mit berührenden Momenten und angenehmer Unterhaltung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vorverkauf hier:
www.theater-rampenlicht.ch

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"Der neue Eingang zum Birsigparkplatz wird der Ersatzneubau des Heuwaage-Hochhauses bilden."

bz
vom 26. März 2024
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Wer bildet was oder wen?

RückSpiegel


Die Volksstimme greift die OnlineReports-Recherche über das Aus des Textildruck-Unternehmens Permatrend auf.

Im Bericht über "Unruhe am Regioport" bezieht sich Bajour auf die OnlineReports-Ursprungsrecherche aus dem Jahr 2018.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Artikel über die Kantonsfinanzen im Baselbiet auf OnlineReports.

Die bz verweist in einem Bericht über die Neuausrichtung der Vorfasnachts-Veranstaltung Drummeli auf einen Artikel aus dem OnlineReports-Archiv.

Die Basler Zeitung zitiert in einem Leitartikel über die SVP aus OnlineReports.

Baseljetzt bezieht sich in einer Meldung über den Rücktritt von Ralph Lewin als SGI-Präsident auf OnlineReports.

Die Basler Zeitung nimmt die OnlineReports-Recherche über den blockierten Neubau der BVB-Tramstrecke über das Bruderholz auf.

Die Basler Zeitung und Infosperber übernehmen die OnlineReports-Meldung über den Tod von Linda Stibler.

Die bz zitiert den OnlineReports-Artikel über die Wiedereröffnung des Gefängnisses in Sissach.

Baseljetzt erzählt den OnlineReports-Artikel über die Räppli-Krise nach.

Das Regionaljournal Basel, Baseljetzt, BaZ und 20 Minuten vermelden mit Verweis auf OnlineReports den Baufehler bei der Tramhaltestelle Feldbergstrasse.

Die Basler Zeitung bezieht sich in einem Interview zu den Gemeindefusionen auf OnlineReports.

persoenlich.com und Klein Report vermelden mit Verweis auf OnlineReports die Personalrochade bei Prime News.

Die Volksstimme schreibt über die Wahl von Claudio Miozzari zum Grossratspräsidenten von Basel-Stadt und zitiert dabei OnlineReports.

In einem Artikel über die Leerstandsquote bei Büroflächen in Basel nimmt die bz den Bericht von OnlineReports über einen möglichen Umzug der Basler Polizei ins ehemalige Roche-Gebäude an der Viaduktstrasse auf.

Das Regionaljournal Basel und die bz berichten über die Bohrpläne der Schweizer Salinen im Röserental und beziehen sich dabei auf OnlineReports.

Weitere RückSpiegel

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In einem Satz


Der Baselbieter Regierungsrat hat Raphael Giossi zum Nachfolger des langjährigen kantonalen Bieneninspektors Marcel Strub gewählt.

Cyril Bleisch übernimmt bei den Jungfreisinnigen Baselland das Präsidium von Lucio Sansano.

Die Basler Sozialdemokraten haben die SP queer Basel-Stadt gegründet und als neues Organ in den Statuten der Partei verankert.

Eiskunstläuferin Kimmy Repond und Wasserfahrer Adrian Rudin sind Basler Sportlerin beziehungsweise Basler Sportler des Jahres.

Jean-Luc Nordmann übergibt das Präsidium der Stiftung Tierpark Weihermätteli per 1. Januar 2024 an Martin Thommen.

Iris Graf steigt von der Projektleiterin und akademischen Mitarbeiterin der Baselbieter Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern zur Leiterin auf.  

Sonja Kuhn,
ehemalige Co-Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, ist neu Präsidentin der SRG Region Basel.

Florian Nagar-Hak und Saskia Bolz übernehmen die Leitung des Gesundheitszentrums Laufen, das zum Kantonsspital Baselland gehört.

Mohamed Almusibli übernimmt ab März 2024 die Direktion der Kunsthalle Basel von Elena Filipovic.

Marilena Baiatu ist neue Kommunikationsbeauftragte der Staatsanwaltschaft im Kanton Baselland und ersetzt Thomas Lyssy, der Ende November pensioniert wird.

 

Mitte-Landrat Simon Oberbeck folgt am 1. August 2024 als Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung für Schifffahrtund Hafenwirtschaft auf André Auderset.

Die Junge SVP Basel-Stadt hat Demi Hablützel (25) einstimmig für zwei weitere Jahre als Präsidentin wiedergewählt.

Dominic Stöcklin wird neuer Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung von Basel Tourismus.

 

Samir Stroh, aktuell Gemeindeverwalter in Brislach, übernimmt Anfang Mai 2024 die Leitung von Human Resources Basel-Stadt.

Das Sperber-Kollegium hat Sterneköchin Tanja Grandits zur "Ehrespalebärglemere 2023" ernannt.

Der mit 50'000 Franken dotierte Walder-Preis geht dieses Jahr an Konrad Knüsel, den Präsidenten des Vernetzungsprojekts Rodersdorf und des Naturschutzvereins Therwil.

Götz Arlt tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Christian Griss an und übernimmt die Stufenleitung der Sekundarschulen I im Bereich Volksschulen des Erziehungsdepartements Basel-Stadt.

Michael Gengenbacher tritt am 1. Februar 2024 seine neue Stelle als Chief Medical Officer (CMO) und Mitglied der Spitalleitung beim Bethesda Spital an.

Markus Zuber übernimmt am 1. Oktober die Leitung der St. Clara Forschung AG (St. Claraspital).

Das Präsidium der Juso Baselland besteht neu aus Clara Bonk, Angel Yakoub (Vize) und Toja Brenner (Vize).