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"Wege zur Einigung": Künftige Universität beider Basel

Die Uni beider Basel rückt in Sichtweite

Die beiden Basler Regierungen haben eine gemeinsame Trägerschaft der Universität beschlossen


Von Peter Knechtli


Dies dürfte ein Glückstag für regionale Bildungs- und Finanzpolitiker sein: Die beiden Basler Regierungen haben beschlossen, die Universität ab 2007 einer gemeinsamen Trägerschaft zu unterstellen. Schon für kommendes Jahr wollen sich Basel-Stadt und Baselland mit zusätzlichen je drei Millionen Franken an den ungedeckten Kosten der Alma Mater beteiligen. Das letzte Wort haben die Parlamente.


"Ich bin glücklich", reagierte der Baselbieter Bildungsdirektor Urs Wüthrich (SP) nach der heutigen Regierungssitzung gegenüber OnlineReports. Nachdem die kantonale Exekutive in Liestal in letzter Zeit verschiedene Vorbehalte gegenüber grösseren Finanzflüssen nach Basel-Stadt geäussert hatte, zeigte sie sich nun von der offenen Seite. Wie die Basler hat jetzt auch die Baselbieter Regierung den Grundsatzbeschluss gefällt, zusammen mit Basel-Stadt eine gemeinsame Trägerschaft für die Universität zu bilden. Wenn die Parlamente im gleichen Sinn entscheiden, kann die "Uni beider Basel" schon ab 2007 realisiert werden - ein Jahr früher als der Auftrag des Baselbieter Landrates an die Regierung verlangte.

Über Geld und Sitze wird noch gefeilscht

In welchem Stimmenverhältnis der Regierungsentscheid fiel, wollte Wüthrich nicht verraten. Er sprach indes von einer "klaren Zustimmung des Regierungsrates", was zumindest Einstimmigkeit ausschliessen könnte. Wüthrich bekannte offen, dass mit einer gemeinsamen Trägeschaft auch ein verstärktes finanzielles Engagement des Baselbiets an die Basler Hochschule verbunden wäre. Es gebe Szenarien, die gegenüber heute über und unter einer zweistelligen Millionensumme lägen. Wüthrich: "Über die Summen wird noch gefeilscht. Aber es geht um mehr als ein technisches Modell und ein Nullsummenspiel." Der heutige Regierungsbeschluss sei "als Grundsatz-Entscheid" zu verstehen. Dem Baselbiet werde es auf diese Weise möglich, direkter Partner der Universität zu werden, ohne künftig den Umweg über die Basler Regierung gehen zu müssen.

Noch nicht fest vereinbart sind die künftigen Machverhältnisse im neunköpfigen Universitätsrat, dem "Verwaltungsrat" der Institution. Je nach Übernahme von Kosten durch Baselland sei auch eine "nahezu paritätische Vertretung" denkbar, sagte Wüthrich. Das verstärkte Engagement des Baselbiets bedeute eine Stärkung des Wirtschafts- und Bildungsstandorts Nordwestschweiz. Er sei "sehr zuversichtlich", dass auch der Landrat der Regierung folgen werde.

Sechs Millionen Sonderbeiträge an das Uni-Defizit

Offenheit für die Begehren der Universitätsleitung bewies die Baselbieter Regierung heute an einem konkreten Beispiel: Sie beschloss - analog zur Basler Regierung - für das Jahr 2005 einen Sonderbeitrag von drei Millionen Franken zur Finanzierung des strukturellen Defizits von 9,7 Millionen Franken. 3,7 Millionen Franken trägt die Universität durch interne Einsparungen bei der Umsetzung der Portfolio-Restrukturierung. Urs Wüthrich hielt es gegenüber OnlineReports nicht für ausgeschlossen, dass auch für 2006 nochmals ein Sonderbeitrag fällig werden könnte, bevor die neue Struktur der "Uni beider Basel" in Kraft tritt.

Uni-Präsident erfreut: "Aber erst ein Anfang ..."

Rolf Soiron, Präsident des Universitätsrates, sprach gegenüber OnlineReports von einem "ganz zentralen Schritt" der beiden Regierungen. Positiv sei, dass die Exekutiven "Wege zur Einigung" gefunden hätten, dass ein verbindlicher Termin für die Schaffung der gemeinsamen Trägerschaft vorliege, und "dass man uns erlaubt, ein Gleichgewicht eines Minimalbudgets zu erreichen".

Soiron liess aber keine Zweifel daran offen, dass damit "erst ein Anfang" gemacht sei. So fehle eine Etappierung der staatlichen Betriebsbeiträge bis ins Jahr 2008, für das Soiron eine "Zielvorstellung" von 18 Millionen Franken nennt - eine Verdreifachung des heute beschlossenen Betrags. Ausstehend seien auch die Zustimmung zur Leistungsvereinbarung und eine klare Regelung der medizinischen Fakultät.

26. Oktober 2004

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"Das wäre ein Meilenstein in Sachen Partnerschaft"

Ich bin einfach glücklich über diesen Schritt, der (schaut man über all die Jahre zurück) nun wirklich fast ein Quantensprung ist. Ich halte die Daumen und werde im Rahmen meiner politischen Möglichkeiten alles daran setzen, dass möglichst alle Stolpersteine auf dem Weg zu diesem Ziel ausgeräumt werden können. Das wäre nun wirklich ein Meilenstein in Sachen Partnerschaft - danke an alle, die daran mitgewirkt haben!


Gisela Traub, Basel



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