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"Ich wehre mich gegen ein Links-Rechts-Denken"Wo der neue Basler Justizdirektor Guy Morin als Zünglein an der Waage seine Schwerpunkte setzen will Von Peter Knechtli In der neuen Basler Regierung ist der frisch gewählte Grüne Guy Morin theoretisch das matchentscheidende Mitglied: Er kann Mehrheiten nach links oder rechts beschaffen. Im OnlineReports-Interview erklärt Morin, wie er seine Rolle sieht, und wie er sich im Konflikt um die Zollfreistrasse mit den Behörden der badischen Nachbarschaft arrangieren will. OnlineReports: Herr Morin, in wenigen Tagen, am 2. Februar, treten Sie Ihr Amt als Basler Justizdirektor an. Wie wird Ihr erster Tag am Rheinsprung aussehen?
"Schon die Bezeichnung VPOD-Staat OnlineReports: Als wir Sie als "ideologisch nicht so vorgeprägt" beschrieben, vernahmen wir teilweise kritische Einwände. Sind Sie ein Repräsentant des "VPOD-Staates", wie ihn viele bürgerliche Politiker beklagen?
"Wir werden keine Block-Politik machen." OnlineReports: Werden Sie immer mit den drei SP-Regierungsmitgliedern stimmen?
"Ich bin überzeugt, OnlineReports: Aber Sie sind die mächtigste Figur in der Regierung - das Zünglein an der Waage. Es könnte sein, dass beide Lager - SP und Bürgerliche - um Ihre Unterstützung werben. Dies erlaubt Ihnen doch, den Regierungskurs weitgehend zu bestimmen.
"Wir müssen OnlineReports: Werden Sie mit der bürgerlichen Regierungs-Minderheit stimmen, weil Sie sachlich mit ihr einverstanden sind, oder weil Sie ihr allzu häufigen Frust ersparen wollen?
"In der Wirtschaft ist OnlineReports: Ist das eine neue Erfahrung?
"Ich brauche ganz dringend OnlineReports: Wird es andere personelle Mutationen geben?
"Prioritär ist mir die Vernetzung OnlineReports: Befürchten Sie nicht, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Sie reihenweise abstrafen? 24. Januar 2005
DER GESPRÄCHSPARTNER
Guy Morin (48) wird am 2. Februar sein Amt als neuer Basler Justizdirektor und Nachfolger von Regierungsrat Hans Martin Tschudi (DSP) antreten. Morin gehört der Grünen Partei Basel-Stadt an und vertrat sie während fast 13 Jahren im Grossen Rat. Morin betrieb im St. Johann-Quartier eine Hausarztpraxis. Er ist verheiratet und hat einen Sohn (10) und eine Tochter (12) im schulpflichtigen Alter. "Guy Morin - ein Mensch, der sich treu bleibt" Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem Regierungsrat, der nach seiner Wahl noch weiss, was er im Wahlkampf gesagt hat. Menschen, die sich treu bleiben, sind verlässliche Partner und vermitteln Sicherheit. Vielleicht lesen die Herren Gassmann und Thüring das Interview noch einmal, dann werden sie ihre Einwände sogleich entkräftet sehen und - so mein Wunsch - ebenfalls versuchen, vom Blockdenken wegzukommen. Unseren neuen Regierungsrat auf die "Zollfreie" zu reduzieren, ist zu kurz gegriffen, sowohl was seine Persönlichkeit betrifft, wie auch vor allem die Fragen, die es zu beantworten gilt. Beatrice Alder, Grossrätin Grünes Bündnis, Basel "Die Morin-Aussagen machen hoffnungsvoll" Die abfälligen "Echos" von Stephan Gassmann (CVP) und Joël Thüring (SVP) zeigen, wie sich einige Bürgerliche mit dem Ausgang der Wahlen noch schwer tun. Natürlich muss ein Regierungsrat die Anliegen der ganzen Bevölkerung vertreten. Die Interessen und die Wertvorstellungen in der Bevölkerung sind aber unterschiedlich, darum gibt es auch verschiedene Parteien. Die aus mehr als fünfzig Jahren bürgerlicher Vorherrschaft geerbten Probleme machen die Arbeit für die neue Regierung nicht zum Zuckerschlecken. Speziell die neue Finanzdirektorin Eva Herzog wird ein hartes Brot essen. Es dürfen aber neue Akzente, andere Prioritäten, mehr Innovation und Solidarität erwartet werden. Dabei soll Konsens gesucht und Polarisierung vermieden werden. So gesehen machen mich die Aussagen von Guy Morin hoffnungsvoll. Otto Kunz-Torres, Basel "Hört mit dem Giftspritzen auf" Ich würde von gewählten Volksvertretern wie den Herren Thüring und Gassmann einfach mal erwarten, dass sie mit Toleranz und Fairness einem Neo-Regierungsrat einen Kredit für eine gute Zusammenarbeit geben würden. Eine solche Einstellung, wie die beiden es in ihren Statements zeigen, zeugt von einer fraglichen Verliererhaltung, die bereits jetzt mit Missgunst, Skepsis und einer Portion Überheblichkeit verseucht ist. Wir haben Euch gewählt zum Arbeiten, nicht zum Giftspritzen! Daniel Thiriet, Basel "Zweifel, ob Herr Morin seine Aufgabe begriffen hat" Herr Morin vergisst in diesem Interview, dass er nun nicht mehr ein Vertreter der Grünen Partei und Hausarzt ist. Er ist nun Regierungsrat und somit Mitglied eines Gremiums, welches den Kanton Basel-Stadt und dessen Bevölkerung zu vertreten hat. Durch seine abschätzigen Aussagen habe ich grosse Zweifel, ob Herrn Morin dies bereits heute klar ist. Er wird sich bemühen müssen, die Anliegen der Basler Bevölkerung in den Mittelpunkt zu stellen und nicht die Anliegen seiner "grünen" Kollegen. Ein erstes Mal zu beweisen hat sich Herr Morin beim Thema "Zollfreistrasse". Hier ist er Vorsteher eines federführenden Departementes und hat den Staatsvertrag umzusetzen. Die Zeiten als "Copain" von Herrn Vosseler sind spätestens am 01.02.05 beendet, ich hoffe Herr Morin lernt dies noch, andernfalls rate ich ihm, seine "Chefbeamten" zu konsultieren. Joël A. Thüring, Grossrat und Sekretär SVP BS, Basel "Aussagen ohne Aussagewert" Leider gibt das Interview mit Guy Morin nichts her. Seine Aussagen haben keinen Aussagenwert und bleiben unklar. Erstaunt hat mich seine Aussage: "Pfffffffff - es ist klar, dass man als Regierungsrat auch die Interessen der ganzen Bevölkerung vertreten muss". Hier erwarte ich von Morin klar die Aussage, dass ein Regierungsrat immer die Interessen der Bevölkerung vertreten muss, sofern die Rechtsstaatlichkeit nicht verletzt wird. Sollte er andere Interessen als jene der Bevölkerung als prioritär ansehen, muss er sich über seine Rolle als Regierungsrat Gedanken machen. Stephan Gassmann, Basel "Morin scheint eine Bereicherung zu sein" Ich wünschte der designierten Frau Finanzminister Herzog, dass sie dieses Interview intensiv studierte. Andererseits: Beherrschte auch sie die Kunst der Diplomatie, wäre sie kaum dort, wo sie nächste Woche sein wird. Der Neuenburger Guy Morin scheint eine Bereicherung zu sein. Dass diese nur gegen vier Jahre Eva Herzog zu haben war, ist bedauerlich, sollte aber ohne allzu grossen Schaden verkraftet werden können. Patric C. Friedlin, Basel |
Riebli will Präsident werden |
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20 Jahre "Obstgarten Farnsberg" |
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Wie konnte es so weit kommen? |
Reaktionen |
Eskalation bei der SVP: Fraktionschef Riebli abgesetzt
Ab sofort leitet Reto Tschudin
die SVP-Fraktion im Baselbieter Landrat.
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Kantonsgericht Baselland:
Mitte droht leer auszugehen
Freisinn kann sich bei der Ersatzwahl dank
Taktik und Zufall einen Vorteil erhoffen.
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Regierungsrat Mustafa Atici muss die Kritik ernst nehmen
Kommentar von Jan Amsler und Alessandra Paone zur Regierungswahl in Basel-Stadt.
Mustafa Atici in die
Basler Regierung gewählt
Der SP-Kandidat ist der erste Kurde in einer Kantonsregierung – Cramer wird Präsident.
Reizfigur Sarah Regez:
Gefahr eines Absturzes
Peter Knechtli über die Kontakte
der SVP-Politikerin zu Rechtsextremen.
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Dominik Straumann tritt als SVP-Präsident zurück
Vize Johannes Sutter soll übernehmen
und den Richtungsstreit beenden.
Kitas in Baselland: Personal und Eltern wandern in die Stadt ab
Eine Kita-Allianz will verhindern, dass die Situation noch prekärer wird.
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