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"Ich habe eine Stinkfreude": FDP-Bewerbende Ballmer, Pegoraro, Parteibasis*

Baselbieter FDP geschlossen hinter Pegoraro und Ballmer

Die Nomination durch den Parteitag in Pratteln erwies sich als unbestrittenes Geschäft


Von Peter Knechtli


Die Baselbieter Freisinnigen steigen mit Justizdirektorin Sabine Pegoraro und Finanzdirektor Adrian Ballmer in die Regierungsratswahlen vom 11. Februar kommenden Jahres. Der Parteitag nominierte die beiden bisherigen Regierungsräte heute Montagabend in Pratteln geschlossen mit stehendem Applaus. Das Nominationsgeschäft war völlig unbestritten.


Nachdem die SVP ihren Regierungsrats-Kandidaten Jörg Krähenbühl schon vergangenen Monat nominiert hatte, galt es für die Freisinnigen, die Kandidierenden für die zwei von ihnen beanspruchten kantonalen Exekutiv-Sitze zu nominieren. Die beiden bisherigen Regierungsräte, Sabine Pegoraro und Adrian Ballmer, wollen sich der Wiederwahl stellen. Die CVP, die mit FDP und SVP in eine bürgerliche Wahlallianz ("BüZa") eingebunden ist, nominiert ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin übermorgen Donnerstagabend in Liestal.

"Weder Angeklagte noch Begünstigte"

Zu Beginn des FDP-Parteitages stellte sich Kantonalpräsident Peter Tobler hinter die Justiz- und Polizeidirektorin Sabine Pegoraro, gegen deren Ehemann am 11. Dezember vor dem Basler Strafgericht ein mehrtägiger Prozess wegen vorgeworfener Vermögensdelikte beginnt.

"Mit aller Deutlichkeit" hielt Tobler fest, dass sich "das Strafverfahren gegen Peter Pegoraro richtet - und nur gegen ihn". Seine Ehefrau Sabine sei "in keiner Weise" vom Verfahren betroffen: "Wir stehen hinter Sabine", und daran habe das Bekanntwerden der Anklageschrift nichts geändert. Die Regierungsrätin sei "weder Angeklagte noch Begünstigte" und die Familienhaft als Sippenhaft sei in der Schweiz längst abgeschafft. Sabine Pegoraros politischer Leistungsausweis sei unbestritten. "Ich gehe davon aus, dass die andern Parteien fair agieren werden", sagte Tobler unter dem Applaus der Parteibasis.

Ballmer weiss nichts von Direktionswechseln

In der kleinen, von Michael Herrmann (Bild Mitte) moderierten und von seinem Kabarettisten-Bruder Roland Herrmann besenschwingend aufgelockerten Talk-Show kam der "Fall Pegoraro" ebenso wenig zur Sprache wie in der anschliessenden Diskussion. Sabine Pegoraro wandte sich - wohl unter allgemeinen Zustimmung - gegen die Meinung, sie sei eine "Eiserne Lady". Ihr Regierungskollege Ballmer wisse, dass sie auch ihre "weichen Seiten" habe. Ballmer seinerseits bekannte, dass ihm keine Wünsche nach Direktionswechsel bekannt seien. Entscheiden werde allerdings das neue Regierungskollegium. Auf die Frage nach ihren Wahlchancen sagte die amtierende Justiz- und Polizeidirektorin: "Es ist natürlich schwierig." Und nach einem Moment des Fassens sagte sie: "Ich bin froh, wenn ich wieder gewählt werde."

Der auf Amusement angelegte Talk-Teil verfehlte seine Wirkung auf die Parteibasis nicht. Fragen wurden an die FDP-Regierungsräte keine gestellt. Dafür wurden sie mit einem lang anhaltenden stehenden Applaus als Kandidierende für eine weitere Amtsperiode nominiert.

Kampf um jede Wählerstimme

Wahlkampfleiter Andreas Faller schwor darauf die recht zahlreich anmarschierten Parteimitglieder auf, in den nächsten Wochen und Monaten aktiv zu werden und für die Sache der Partei zu kämpfen und "Wählerinnen und Wähler draussen auf der Strasse" zu überzeugen: "Der bevorstehende Wahlkampf ist für uns ein echter Wahlkampf. Gehen Sie hinaus und tragen Sie unsere Botschaft nach aussen. Die FDP kämpft um jede Wählerstimme." Parteichef Tobler war die Freude über die unbeschadete Nomination anzuspüren: "Ich gratuliere den Nominierten. Ich habe eine Stinkfreude."

Dagegen haderte er ("Es geht immer dann schief, wenns am meisten stört") gelegentlich mit dem Mikrophon, was er mit dem ihm eigenen Witz kommentierte: "Die Mikrophone sehen alle gleich aus: Kurz, schwarz und irgendwie unheimlich."

 

* beim stehenden Applaus als Zeichen der Nomination

17. Oktober 2006



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